FM4-Logo

jetzt live:

Aktueller Musiktitel:

Fiona Apple

Dan Monick

song zum sonntag

Der Song zum Sonntag: The Tippo Allstars feat. Fiona Apple - Your Molecular Structure

Fiona Apple meldet sich mit einem Cover des Jazz-Pianisten Mose Allison zurück.

Von Christoph Sepin

Wenn Iggy Pop, Ben Harper, Chrissie Hynde, Frank Black, Elvis Costello und Fiona Apple auf einem Album zusammenkommen, dann verspricht das schon mal viel. Und das wird hier auch eingehalten: „If You’re Going To The City: A Tribute to Mose Allison“ nennt sich diese Platte voll mit großen Künstlern und Künstlerinnen - veröffentlicht vom Label Fat Possum Records im Gedenken an den 2016 verstorbenen Jazz-Pianisten Mose Allison.

Oft passiert es heutzutage nicht, dass Fiona Apple Musik veröffentlicht - und wenn, dann eher in ungewöhnlichem Kontext: Als Soundtrackarbeit für die Serie „Bob’s Burgers“ zum Beispiel oder in Zusammenarbeit mit der New Yorker Musikerin King Princess Anfang des Jahres, die Apples „I Know“ coverte.

  • Alle Songs zum Sonntag auf FM4
  • Auch die geschätzten Wissenschafts- und Popjournalist*innen Thomas Kramar und Heide Rampetzreiter machen sich in der Presse am Sonntag zum jeweils selben Song ihre Gedanken.

Fiona Apple, die ihr letztes Album „The Idler Wheel Is Wiser Than the Driver of the Screw and Whipping Cords Will Serve You More Than Ropes Will Ever Do“ im Jahr 2012 veröffentlichte, scheint einfach dann neue Musik zu machen, wenn sie es möchte. Und diese Freiheit zur eigenen Kreativität, die ist auch auf „Your Molecular Structure“ zu hören - auch wenn es sich dabei gar nicht um eine Originalkomposition von Apple handelt.

Unter dem Namen The Tippo Allstars haben sich die Musiker Benmont Tench, Fred Tackett, David Garza, Sebastian Steinberg und Don Heffington zusammengefunden und liefern die Instrumentierung für Apple in „Your Molecular Structure“. Die wiederum schüttelt sich ihre Lyrics einfach aus dem Ärmel: Die Stimmung ist hier ab der ersten Sekunde energievoll und locker, prächtiger Jazz der vielen Improvisationen, wenn Apples Stimme und die Instrumente wie in einem Dialog nebeneinander herwandern.

Von Anfang bis Ende des knapp über eineinhalb Minuten langen Songs ist Optimismus, Freude und ein waschechter Lovesong in dieses Lied verpackt: Mit der Eröffnungszeile „Your molecular structure is really somethin’ fine“, verteilt Apple Komplimente an die Schönheit. „A first-rate example of functional design“. Hier wird nicht verschnörkelt und abstrahiert, es reicht aus, ganz wissenschaftlich und abgeklärt über die Molekularstruktur des Gegenübers zu singen. All die schönsten Moleküle und traumhaften Teilchen der anderen Person sprechen sowieso für sich.

Ganz mühelos schafft es Apple, dem Original von Mose Allison so treu wie möglich zu bleiben und trotzdem ihren eigenen Spin in „Your Molecular Structure“ reinzupacken. Und nur bei diesem einen Lied sollte es auch nicht bleiben: Denn wie erst Ende September bekannt wurde, soll tatsächlich bald ein neues Album erscheinen. „It’s like, if you’ve been working out every day for a month and then nobody sees you, they see the difference, but if you’ve been doing it all the time, you don’t really see the difference“, sagt sie über ihre nächste Platte. „I can’t really know the growth or the evolution or anything like that in what I do, because I’m in the middle of it“. Und diese Mitte sollte uns spätestens 2020 erreichen.

Aktuell: