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Voodoo Jürgens und die Ansa Panier in der Arena Wien

Niko Ostermann / Ikoon

So war das Voodoo Jürgens Konzert in der Arena Wien

In grauem Anzug, mit Schlaghose und weit aufgeknöpftem rosa-orangen Hemd tanzt der Voodoo durchs blaue Licht. Begleitet wird er von einem siebenköpfigen Ensemble – der „Ansa Panier“. Es ist die Bewährungsprobe für den Austropop-Star, den verrauchten Beisl-Charme in eine ausverkaufte Halle zu bringen.

Von Alica Ouschan

Der gelbe „Voodoo“-Schriftzug erhellt dezent die in blaues Licht getauchte Bühne, auf der sich bereits die siebenköpfige Ansa Panier startklar gemacht hat. Zu ihren bewusst schwerfälligen Klängen spaziert Voodoo leichtfüßig auf die Bühne und bringt die vollgestopfte Arena bereits durch seine bloße Erscheinung zum Jubeln.

Voodoo Jürgens und die Ansa Panier in der Arena Wien

Niko Ostermann / Ikoon

Der Beginn des Konzerts gestaltet sich allerdings etwas schleppend. Die langsamen Anfangsnummern wirken leider etwas einschüchternd auf das ohnehin sehr ruhige Publikum. Erst als der Voodoo dann „3 Gschichtn ausn Cafe Fesch“ als dritte Nummer ankündigt, fangen die ersten Fans an, mitzusingen.

Trotzdem wirkt das Publikum noch sehr verhalten, was sich aber immer wieder schlagartig ändert – beispielsweise dann, als gleich nacheinander die alten Hits „Hansi da Boxer“ und „Gitti“ gespielt werden. Zwar ohne Nino und Gitti, dafür aber mit der Unterstützung der Ansa Panier, allen voran Akkordeonistin und Sängerin Alicia Edelweiß, die nicht nur mit ihrem Talent verzaubert, sondern auch einen unwiderstehlich-sympathischen Charme versprüht.

Voodoo Jürgens und die Ansa Panier in der Arena Wien

Niko Ostermann / Ikoon

Weitere Tourtermine:

  • 4.12. Rockhouse Salzburg / Sold Out
  • 5.12. Treibhaus Innsbruck
  • 6.12. Treibhaus Innsbruck
  • 10.12. Alte Kongresshalle München
  • 11.12. Posthof Linz
  • 12.12. Cinema Paradiso St Pölten / Sold Out
  • 13.12. Orpheum Graz
  • 20.12. Kino Ebensee / Sold Out
  • 27.3. Die Remise Amstetten
  • 23.4. Tullnkultur Tulln

Auch Voodoo zeigt sich von einer bisher ungewohnten, aber ebenfalls sehr sympathischen Seite. Seine Gitarre bleibt häufig unberührt liegen, dafür hat er ein paar ziemlich fesche, ausgefallene Dancemoves im Gepäck. „Wie schaut’s aus do hintn, heats ihr überhaupt wos?“ ruft er den überfüllten Rängen der Arena zwischendurch zu.

Gewohnt humorvoll führt Voodoo Jürgens seine Fans durch den Abend. „Mia san jetzt im gmiadlichen Teil anglangt – Kuschelrock kamma sogn! Da nägste L’amour hatscher!“, kündigt er anschließend „In deiner Nähe“ an. Kleine Kammerspielähnliche Einlagen mit den Mitgliedern der Ansa Panier sorgen zwischendurch immer wieder für Gelächter. Oft wirkt das ganze Spektakel mehr wie ein Kabarett als ein Konzert. Nicht zuletzt wegen dem Publikum, das – vielleicht auch aufgrund von Platzmangel – noch immer etwas tanzfaul ist.

Voodoo Jürgens und die Ansa Panier in der Arena Wien

Niko Ostermann / Ikoon

Das Rauchverbot kann Voodoo Jürgens übrigens goanix: Er tschickt gemütlich vor sich hin, während er über die Bühne tanzt und zwischendurch Witze reißt. „Die Jazz Gitti homma ned dabei, owa mia spüns trotzdem!“ scherzt er, bevor der Hit seines gleichnamigen neuen Albums „s’Klane Glücksspiel“ ertönt. Langsam taut das Publikum auf, textsicher und laut singt die ausverkaufte Halle mit.

Voodoo Jürgens und die Ansa Panier in der Arena Wien

Niko Ostermann / Ikoon

„s’Glück kamma überall finden, owa es suachn, des is imma so a sachn!“

Mit den Worten „Wir san jetzt fast am Ende: Mit der Energie müssts nimma spoan“ wird sein größter Hit angekündigt. Voodoo gräbt dafür Tote, und Alicia Edelweiß ihre Melodica aus. „Heite grob ma Tote aus“ bringt die Arena endlich richtig in Fahrt. Danach ist es aber noch lange nicht vorbei. Das mittlerweile aufgetaute Publikum singt und schunkelt fleißig mit und wird dafür mit einigen Zugaben belohnt.

Voodoo Jürgens und die Ansa Panier in der Arena Wien

Niko Ostermann / Ikoon

Zum Schluss verlässt die „Ansa Panier“ die Bühne und Voodoo steht plötzlich wieder ganz alleine mit vollgestickerter Gitarre und Mundharmonika da – genau so wie viele ihn kennen und lieben gelernt haben. „Najo schod, die Ansa Panier gfreits nimma“, witzelt er, bevor er „Gscheiter Bua“ anstimmt.

Bevor er seine Fans aber endgültig aus dem Voodoo-Zauber erlöst bittet er „A letztes mol die Ansa Panier auf die Bühne“, um mit allen gemeinsam „Tulln“ zu singen. Der perfekte Abschlusssong beendet den Abend genau so ruhig und schön, wie er begonnen hat.

Voodoo Jürgens und die Ansa Panier in der Arena Wien

Niko Ostermann / Ikoon

Weiterlesen:

  • Voodoo Jürgens spielt wieder: Daniela Derntl über das aktuelle Album „’S Klane Glückspiel“, inklusive Video-Acoustic-Session von Voodoo und Ansa Panier

Vom kleinen Gig im G’schuften Ferdl zu zwei ausverkauften Shows in der Wiener Arena. Vom Sexspielzeugverkäufer und Konditorlehrling zum gefeierten Star. Der Voodoo hat sich in den letzten Jahren seine eigene kleine Musikgeschichte geschrieben. Den Erfolg kann man ihm – das steht außer Frage – vergönnen. Trotzdem bleibt zu hoffen, dass man ihn auch weiterhin an den Orten erleben kann, wo das Ganze angefangen hat. Denn die Konzerte in den kleinen, (jetzt nicht mehr) verrauchten, dreckigen Bars bieten die perfekte Kulisse, um sich von Voodoo verzaubern zulassen. Mit denen können die großen Hallen leider einfach nicht ganz mithalten.

Voodoo Jürgens und die Ansa Panier in der Arena Wien

Niko Ostermann / Ikoon

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