DaBaby sorgt weltweit für Staus

Der FM4 HipHop-Lesekreis widmet sich diesmal einer von positiven Vibes und Humor nur so strotzenden Nummer, nämlich dem Track „BOP on Broadway“ von DaBaby.

Von Natalie Brunner

Wie ein Tornado fegte DaBaby 2019 durch die HipHop-Welt. Der aus North Carolina stammende, 1991 geborene Rapper wurde zum sehr begehrten Feature-Gast und veröffentlichte im vergangenen Jahr gleich zwei Alben. Das im September erschienene ist seinem verstorbenen Vater gewidmet und trägt auch dessen Namen Kirk als Titel. Am Cover eine Fotografie von Kirk, der DaBaby, als er tatsächlich noch ein Baby war, auf seinen Knien hält. Kirk verstarb einige Wochen nach Erscheinen des zweiten Albums seines Sohnes, das auf Platz 1 der Billboard Charts stieg.

Neben der emotionalen Komponente dürften die vielen Auftritte von Gastrapper*innen, die sich für Featurings durch DaBaby revanchieren, zum Erfolg des Albums beitragen. Gucci Mane, Nicky Minaj, Chance the Rapper, Migos und viele mehr sind auf den 13 Nummern von „Kirk“ zu hören.

Wir haben uns für eine von positiven Vibes und Humor strotzende Nummer entschieden und waren noch nie so jugendfrei und familienfreundlich in der Auswahl unseres Tracks. Ihr Kinderlein kommet also und erfreut euch an „BOP on Broadway“ und dem dazugehörenden Video, das DaBaby als HipHop-Musical inszeniert.

Nach einer an die Marx Brothers erinnernden Verfolgungsjagd mit der rasch aus dem Szenario entfernten Polizei lässt DaBaby einen die Straße blockierenden Stau zur Blockparty werden. Die Anwohner*innen, die in persiflierender Weise aussehen, wie ein Disney-Kindermusical urbane Multikulturalität darstellen würde, inclusive Fakir mir Flöte und Klischee-Broker mit Aktenkoffer, nützen die gesperrte Straße für Tanzchoreografien.

Mir persönlich fehlt zur Erreichung der völligen Glückseligkeit ein bouncendes Lama oder ein Charakter aus der Sesamstraße. Sneaker-Fetischist*innen kommen dafür voll und ganz auf ihre Kosten. Gegen Ende des Videos gibt es einen Auftritt der HipHop Dance Crew JabbaWockeeZ in Overall und mit Masken. Sie sind nicht zu unterscheiden außer durch ihre Sneakers, die laut online Konsumdistinktionsseiten das Hotteste und Limitierteste sind, das man im vergangenen Jahr für Geld nicht kaufen konnte.

„BOP on Broadway“ ging in den letzten Wochen viral und wurde auf zahlreichen Kreuzungen nachgetanzt. Wenn also in nächster Zeit der Wiener Gürtel vollkommen zu ist und alle darüber seltsam glücklich sind: Ihr wisst, was los ist. Der HipHop-Lesekreis bestehend aus dem anmutigen Bewegungstalent Natalie Brunner, Hochpräzisions-Kopfnicker Trishes und Mahdi „Dancefloorfreezer“ Rahimi haben Folgendes zu „BOP on Broadway“ zu berichten: