Kitesurfen am Reschensee
Am Wochenende liegen auf der Kitewiese am Reschensee dutzende bunte Kiteschirme. Immer wieder fragen Touristen nach, was denn das für lustige Zelte sind, berichtete Kitelehrer Andi schmunzelnd. Der Reschensee hat sich in den letzten Jahren zu einem kleinen Geheimtipp für Kitesurfer entwickelt. Der Wind ist hier nämlich nicht nur kräftig, sondern auch recht verlässlich - windig ist es hier eigentlich jeden Tag.

FM4/Viktoria Waldegger
Kitelehrer Andi ausnahmsweise mal außerhalb des Wassers
Es ist ein thermischer Wind, also der gute Wind zum Kitesurfen, erklären die Profis am Seeufer. Sie kommen von überall: Aus der Schweiz, aus Deutschland, aus Österreich und natürlich aus Italien. Der Reschensee liegt recht zentral, das nutzen auch viele Münchner*innen für einen Tagesausflug.
Kühles Vergnügen
Sie alle schwärmen von der Bergkulisse und dem Blick auf den imposanten Ortler. Wegen der Wassertemperatur kommt aber kaum jemand her, lachen sie. Das Wasser des Reschensees kommt direkt aus den Bergen, wärmer als 16 Grad wird es so gut wie nie. Aber das macht hier niemandem etwas aus, „an heißen Sommertagen ist es eine gute Abkühlung, und es gibt ja noch den Neoprenanzug“, erzählen die einheimischen Kitesurfer*innen. Sie sind fast jeden Tag am See.

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Das erste Kennenlernen des Windes findet noch im Trockenen statt - mit Blick auf den Ortler
Aber auch für Anfänger*innen ist der Reschensee gut geeignet. Die ersten Übungen finden im Trockenen statt, auf der Wiese. Da lernen die Kiteschüler*innen erst mal mit dem Wind umzugehen. Kiten kann jeder, ist Trainer Andi überzeugt. Wer schon mal Lenkdrachen geflogen ist oder Snowboard fährt, hat einen Vorteil. Vor allem aber braucht es Feingefühl - mit Kraft geht beim Kiten nämlich wenig, berichtet Andi.
Besser werden geht schneller
Er selbst hat erst vor zwei Jahren mit dem Kitesurfen begonnen. 25.000 Kilometer ist er in den letzten beiden Jahren auf dem Kite gefahren - und somit in kürzester Zeit vom Anfänger zum begeisterten Profi und Trainer geworden. „Kiten bringt ein Gefühl der Freiheit“, erzählt Andi mit Blick aufs Wasser. Es gebe viele Möglichkeiten: Schnell über das Wasser gleiten, langsam den See erkunden oder Tricks im Wasser springen. Wer das alles gut kann, kann es dann auch mit dem „Foilen“ probieren. Dazu gibts ein eigenes Brett, und das erlaubt dann, nicht nur über das Wasser, sondern in der Luft über den See zu gleiten. „Fast wie Fliegen“, sind sich die Kiter*innen einig.
Publiziert am 23.08.2020