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Creaks

Amanita Design

Nachts hinter der Tapete

Mit dem Puzzle-Plattformer „Creaks“ wechseln die Macher der Point&Click-Kultspiele „Samorost“ und „Machinarium“ das Genre - und bleiben großartig.

Von Rainer Sigl

Ganz knapp hinter unserer langweiligen Realität beginnt eine andere Welt, mit ganz anderen Regeln und voller Gefahren und Abenteuer. So ist das in „Creaks“. In diesem Rätselabenteuer aus der Seitenansicht entdeckt die Spielfigur, ein sympathischer junger Jedermann, eines Nachts einen Zugang zu einer seltsamen Welt. Hinter der Tapete in seinem Schlafzimmer geht es in ein riesiges unterirdisches Gebäude, dessen Räume und Erker durch Leitern und Aufzüge verbunden sind.

Allein ist er hier nicht: Zum einen wohnen hier geheimnisvolle Vogelmenschen, die man anfangs aus der Distanz beobachtet, zum anderen lauern überall gefährliche Monster. Gegen die hilft nur, im rechten Moment das Licht einzuschalten - dann verwandeln sie sich nämlich in harmlose Möbelstücke.

Neues aus Brünn

„Creaks“ ist das neue Spiel des tschechischen Entwicklerstudios Amanita Design aus Brno. Wie die indirekten Vorgängerspiele „Samorost“, „Botanicula“ oder „Machinarium“ ist auch „Creaks“ hinreißend schön. Die Grafik erinnert an Kinderbuchillustrationen in Tusche und Wasserfarbe, und die hier gezeigte Wunderwelt ist voller hübscher Details und Geheimnisse. Die stimmungsvolle Musik hat dieses Mal Joe Acheson AKA Hidden Orchestra beigesteuert, ein umwerfend toller Soundtrack orchestraler Elektronik, unbedingt reinhören.

Um die gefährliche Welt von „Creaks“ zu durchqueren, braucht es Timing und Köpfchen, um die Monster zu überlisten und gegeneinander auszuspielen. Was einfach beginnt, wird Raum für Raum zum herausfordernden, ziemlich originellen Puzzle-Plattformer, in dem auch die Köpfe erfahrener Spieler*innen ins Rauchen geraten. Dabei entspinnt sich ganz ohne Worte ein spannendes, auch ein bisschen gruseliges Abenteuer.

Creaks

Amanita Design

„Creaks“, entwickelt und vertrieben von Amanita Design, ist für Windows, Mac, PS4, Xbox One, Nintendo Switch und iOS (Apple Arcade) erschienen.

Ungewohnt, aber gut

Im Unterschied zu den indirekten Vorgängern „Samorost“ und „Machinarium“ ist „Creaks“ mehr Puzzle-Plattformer als Point&Click-Abenteuer. Dieser Genrewechsel klappt an und für sich hervorragend, stellt jedoch an die alteingesessenen Fans von Amanita Design andere Anforderungen als die bisherigen Titel.

Trotzdem sollten auch sie sich drantrauen: Grafikstil und Musik sind gewohnt hinreißend, und „Creaks“ ist ein absolut gelungenes Rätselabenteuer für alte und neue Fans des Ausnahmestudios aus Brünn.

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