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FM4 Liebes.Leben Podcast

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Identität, Sex und Politik – was bedeutet Geschlecht?

Im neuen Podcast „Liebes.Leben“ spricht Conny Lee mit unterschiedlichen Gästen, die alle sehr unterschiedliche Antworten haben auf die Frage, was das Geschlecht für sie bedeutet: Sexualität, Geschlechterquoten und Schulmedizin. Eine klare Antwort gibt es nicht, dafür viele gute Gespräche.

Von Conny Lee

FM4 Liebes.Leben Podcast

Radio FM4

„Liebes.Leben“ ist in den kommenden Wochen immer am Dienstag ab 21 Uhr auf FM4 und auch hier als Podcast zu hören!

Kaum ein Begriff ist so schwammig und so umkämpft wie der des Geschlechts. Im Englischen gibt es die Unterscheidung von „gender“ für das soziale -, und „sex“ für das biologische Geschlecht. Im Deutschen gibt es diese Unterscheidung nicht.

„Das Geschlecht“ kann bei uns für das Sexualorgan stehen oder für eine Identität, aber es beinhaltet auch stereotype Klischées, Erwartungen, Einschränkungen oder die gesellschaftliche Position.

Ich habe verschiedenen Menschen die Frage gestellt: „Was bedeutet Geschlecht für dich?“

Folge 1: Dr. Ramin Nikzad - Arzt und Dragqueen

Er schreibt auf Social Media über seinen Alltag als Allgemeinmediziner, erzählt von witzigen sowie berührenden Begegnungen, die er mit Patient*innen hat. Er postet aber auch Fotos und Videos von Divana, seiner Dragidentität.

Ramin Nikzad

Martina Siebenhandl

Als Divana läuft Ramin nur in Bademantel und High Heels gekleidet durch seine Wohnung oder performed auch auf der Bühne. Ramins Vater ist aus dem Iran, seine Mutter aus Österreich und über die Familie hat Ramin eine enge Verbindung zu beiden Kulturen. Auch darüber schreibt er immer wieder auf seinem öffentlichen Profil. Mich interessiert, wie diese unterschiedlichen Kontexte seinen Blick auf die Frage, was Geschlecht bedeutet, geprägt haben.

Folge 2: Katja Lewina - Mann, Kinder und Sex mit anderen

Sie ist die Autorin von „Sie hat Bock“ - einen Buch darüber, wie sexistisch Sex in unserer Gesellschaft eigentlich ist. Anhand ihrer eigenen sexuellen Biographie zeigt sie auf, wie stark gerade Frauen von klein auf geformt werden von Erwartungen und Tabus.

Katja Lewina

Lucas Hasselmann

Heute lebt sie mit ihrem Mann und drei Kindern in Berlin, hat aber auch Beziehungen und Sex mit anderen, außerhalb ihrer Ehe. Sie hat sich von aufgezwungenen Regeln und Verboten befreit und lebt heute so, wie es sie glücklich macht. Sie hat aufgehört sich so zu verhalten, wie es von sogenannten „anständigen Frauen“ erwartet wird. Sie hat Sex wie und mit wem sie es will und bricht Tabus zum Frühstück.

Folge 3: Lena Jäger - Kampf für Frauenrechte

2018 ist das Frauen*volksbegehren 2.0 von über 480.000 Menschen unterschrieben worden. Die Forderungen des Volksbegehrens wurden an den Nationalrat übergeben, dort besprochen - und haben zu keinen Konsequenzen geführt. Lena Jäger war Projektleiterin und Sprecherin des Frauen*volksbegehrens. Ich spreche mit ihr über die Forderungen und wie sie damit umgeht, dass „Feministin“ immer noch von vielen als Schimpfwort empfunden wird. Wie ist der Blick von jemandem, der sich so intensiv mit Frauenrechten auseinandergesetzt hat, mit der Stellung der Frau in der Gesellschaft, auf das Geschlecht?

Lena Jäger, Frauen*volksbegehren 2.0

Carl Dewald

Folge 4: Marlene Engel - Hyperreality und Hysteria

Sie kuratiert das Hyperreality Festival für Clubkultur, das immer wieder als Paradebeispiel herangezogen wird, wenn es um Booking geht. Im Gegensatz zu anderen Festival dominieren nicht Männer das Line Up, 2019 waren 63% der Acts Frauen oder Trans-Personen. Aber nicht nur im Booking, auch strukturell, in der gesamten Organisation des Hyperreality, wird binäres Genderdenken aufgeweicht und über Bord geworfen. Ich spreche mit Marlene Engel über Quoten, darüber wie man aus der eigenen Bubble heraus Anknüpfungspunkte finden - und Kompromisse schließen muss. Ich spreche außerdem mit ihr über die Burschenschaft Hysteria und das goldene Matriarchat.

Hyperreality 2019 Impressions

Elsa Okazaki

Folge 5: Renate Blum - Sexarbeit und Frauenhandel

Sie ist im Vorstand des Vereins LEFÖ, der „Beratung, Bildung und Begleitung für Migrantinnen“ anbietet. Das umfasst einerseits Sprachkurse und Workshops für Migrant*innen, aber darüber hinaus bietet LEFÖ eine Anlaufstelle für Betroffene von Frauenhandel und bietet Schutz. Ein anderer wichtiger Bereich ist die Beratung und Gesundheitspräventionsarbeit von Migrant*innen in der Sexarbeit. LEFÖ leistet hier auch viel Öffentlichkeitsarbeit und setzt sich für die Rechte von Sexarbeiter*innen ein. Renate Blum arbeitet vor allem mit Frauen, die in schwierigen Situationen sind. Wie beeinflusst das ihre Einstellung zur Geschlechterdebatte?

Folge 6: Mael - keine Kategorien

Mael beschreibt sich als pansexuell - also jemand, der/die unabhängig vom Geschlecht liebt - und als non-binary - also jemand der/die sich weder als Frau noch als Mann identifiziert. Wobei auch diese Begriffe nur behelfsmäßig herhalten, denn Mael will sich nicht von Begriffen, Schubladen oder Kategorien festnageln und eingrenzen lassen.

Mael

Michèle Yves Pauty

Es ist weder Ablehnung von -, noch Spielen mit Geschlechterrollen, sondern sie spielen für Mael einfach überhaupt keine Rolle. Wir sprechen darüber, wie man sich so gänzlich außerhalb der üblichen Einteilungen bewegen kann, wie man ohne Kategorien mit einer Welt interagieren kann, die doch so gerne in Schubladen steckt und darüber, dass es nicht nur Spielraum „zwischen“ männlich und weiblich gibt, sondern auch weit abseits davon.

FM4 Liebes.Leben

„Liebes.Leben“ ist in den kommenden Wochen immer am Montag ab 21 Uhr auf FM4 und tags darauf dann auch hier als Podcast zu hören!

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