FM4-Logo

jetzt live:

Aktueller Musiktitel:

Valheim

Iron Gate

Fm4 Extraleben: Survival

Jagen, Craften, Überleben: Das Survival-Genre hat mit „Valheim“ einen neuen Bestseller. Was ist der Reiz am virtuellen Überlebenskampf? Der Fm4-Games-Talk erörtert.

Von Rainer Sigl

Das Jahr 2021 hat seinen ersten Überraschungsbestseller: „Valheim“. Die entspannte Wikinger-Survival-Sandbox hat ihre schwedischen Indie-Entwicklern mit spektakulären über sechs Millionen Verkäufen seit Februar wohl ebenso überrascht wie den Rest der Welt. Aber: Entspannung und Überleben in einem Satz, passt das überhaupt zusammen?

Conny Lee, Robert Glashüttner und ich plaudern in dieser Ausgabe des FM4 Games-Plauschs über genau diesen scheinbaren Widerspruch eines hyperpopulären Genres: Was ist der Reiz des Überlebens im Videospiel, wo beginnt Arbeit und ist vielleicht sogar das gute, alte „Sims“, so wie Conny es spielt, ein kleines bisschen Survival-Game?

First I was afraid, I was petrified

Die Geschichte des Survival-Genres steckt voller Experimente, Ausreißer und Seitenstränge, denn ums Überleben geht es in Spielen ja auf die eine oder andere Weise immer. Mit dem zumindest dem Namen nach verwandten Survival Horror hat das aber meist nur wenig gemeinsam. Die Geschichte des Survival-Genres, wie wir sie verstehen, beginnt am ehesten vor über einem Jahrzehnt mit dem Mega-Erfolg von „Minecraft“, das als Erstes den freien Wechsel von kreativem Bauen und Gestalten mit mal mehr, mal weniger gefährlichem Überleben verbunden hat - inspiriert übrigens vom großen „Dwarf Fortress“.

Während im längst zum Games-Phänomen gewordenen Klötzchenspiel das kreative Bauen im Vordergrund steht, ist das beim zweiten Genre-Großvater anders: In „DayZ“ ging’s von den Anfängen an stets ums nackte Überleben und vor allem um den Kampf gegen die bösen Mitmenschen.

Irgendwo zwischen diesen beiden Extremen erblühten während eines Jahrzehnts nun Spiele wie „RUST“, „ARK“, „The Long Dark“, „Don’t Starve“ und „No Man’s Sky“, um ein paar Riesen zu nennen. Und natürlich: das erfolgreichste Spielegenre der Gegenwart, das Multiplayer-Genre der Battle-Royale-Spiele mit dem lukrativsten Spiel unserer Zeit - „Fortnite“.

Fortnite

Epic

I will survive

Survival-Games sind also keine klar definierbare Spielegattung, sondern es handelt sich dabei eher um ein Grundprinzip, das sich in unterschiedlichen Aspekten zeigt. Manche Games nehmen den Überlebensaspekt sehr ernst und verlangen von uns, dass wir den Alltag unserer Spielfigur genau durchplanen, um am Leben zu bleiben, andere wiederum fokussieren sich mehr auf den Sandbox-Aspekt und ermöglichen viel Kreativität.

Sprechen wir über Computerspiele!

Zu allen Themen und Sendungen von FM4 Extraleben gibt es Online-Artikel (bis März 2017 und ab April 2017).

Gemeinsam ist ihnen allen aber eines, und das ist vielleicht der Grund für ihre Popularität: Unser Erfolg ist direkt von unserem Handeln abhängig und man hat als Einzelne/r eine Handlungsmacht, die im „richtigen Leben“, in diesem Geflecht aus arbeitsteiliger Zivilisation und Hochleistungsgesellschaft, oft schmerzhaft fehlt.

Vielleicht macht ja das den Reiz von Spielen wie „Valheim“ & Co aus, besonders jetzt, in Zeiten größter Zwänge und Einschränkungen - dass wir hier vom Faustkeil aufwärts mit eigener Kraft unser Leben gestalten können und gewissermaßen idealisiert so leben, wie es unserer Natur entspricht? Darüber und noch so einiges andere zerbrechen wir uns diesmal den Kopf.

Reden wir über Computerspiele!

„Survival Games“ sind Thema in diesem FM4 Extraleben. Conny Lee, Robert Glashüttner und ich sprechen über Videospiele.

Die Erstausstrahlung findet am Montag, 12. April 2021, von 21 bis 22 Uhr statt, anschließend kann man das aktuelle Extraleben im FM4 Player sowie im FM4 Spielkultur-Podcast hören.

Aktuell: