Der Teufel schläft nicht... oder doch? Ab in die Dungeons in „Legend of Keepers“

Ob eine Spielfigur gut oder böse ist, das liegt oft im Auge des Betrachters. In „Legend of Keepers“ spielt man auf der dunklen Seite, und die fühlt sich gar nicht so verkehrt an.

Von Chris Stipkovits

In „Legend of Keepers“ schlüpfen wir in die Rolle eines neuen Mitarbeiters der „Dungeons Company“, die ihren Hauptsitz sehr tief unter der Erde hat, fernab der oberirdischen Dörfer der Menschen.

In diesen Dungeons werden aber nicht Tunnel und riesige Höhlen gegraben, um das Reich der Finsternis zu einem Imperium auszubauen, wie es so manche von dem legendären, aber angestaubten Game „Dungeons Keeper“ kennen. Sondern die Hauptaufgabe in „Legend of Keepers“ ist es, die im Dungeon befindlichen Schätze vor mutigen menschlichen Abenteurern zu beschützen.

Monster Inc.?

Diese Helden im 2D Pixel-Art-Style kommen immer zu dritt, und durchstreifen mehrere Räume des Dungeons. Im ersten Raum müssen sie an einer Falle vorbei. Eine riesige Säge nimmt durch Flächenschaden den Helden schon einiges an Leben ab, im zweiten Raum stoßen sie auf unsere drei Monster, die den Dungeon mit ihrem Leben verteidigen.

Auch in diesem Raum kann man die Helden mit einem Flächenschaden ordentlich Schaden zufügen, dafür steht je nach Monsterauswahl unterschiedliche Fähigkeiten zur Verfügung. Ein Hagel mit vergiftet Pfeilen verursacht nicht nur sofort Schaden, sondern pro Runde wird den Helden etwas Lebensenergie entzogen, sofern es überhaupt zu so einem Angriff kommt, denn als erstes greifen rundenbasiert die Helden an.

Stellt man seine drei Monster ungünstig auf, dann kann es passieren, dass das schwächste Monster durch den ersten Angriff bereits stirbt. Ein Fernkämpfer wie der Bogenschütze ist also ganz hinten meist besser aufgehoben, ein Monster mit mehr Lebensenergie an vorderster Front ist nie verkehrt.

Sowohl die Monster als auch die Heldinnen haben unterschiedliche Resistenzen gegen verschiedene Angriffe. Manche können gegen Eisangriffe kaum etwas ausrichten, andere haben hohe Resistenzen gegen Gift. Überstehen die Held*innen den Raum – was meist der Fall ist, erwartet sie als Bosheit im nächsten Raum eine weitere Falle, und drei weitere Monster, die ihnen „hoffentlich“ den Rest geben. Wenn nicht, dann kommen sie in den Schatzraum.

Wo ist der Schatz

Dort erwartet sie der Endboss. An Anfang ist dies der „Sklavenhalter Maug“, der ordentlich austeilen und einstecken kann. Den erlittenen Schaden durch die Helden kann im Gegensatz zu den Monstern nicht geheilt werden. Stirbt er, ist der Schatz geplündert und das Spiel vorbei.

Als Mitarbeiter*in der „Dungeons Company“ hat man aber mehr Aufgaben als nur die Kampfführung. Die Monster in den Kämpfen sterben nämlich nicht sofort, sie werden müde. Ein Aufenthalt im hauseigenen Dungeon-Spa regeneriert den Lebensbalken – jedoch sind die Monster für den nächsten Angriff der Helden nicht verfügbar. Die im Kampf geplünderten Ressourcen können für Upgrades von Fallen oder Monster eingesetzt werden, oder man investiert besser in ein Artefakt, welches Boni verleiht – denn dieses bleibt auch erhalten, wenn man verliert.

Die Story ist leider vernachlässigt - eine vertane Chance.

Leider gibt es sonst in dem Spiel kaum Abwechslung. Die Abfolge der Runden, also die Fallen aufstellen, Monster in Position bringen, und nach dem Zurückschlagen der Helden in die Flucht, startet wieder die erwähnte „wöchentliche Planungsphase“ mit Händlerbesuch, Upgrades und Monster Heilung. Auch eine Story, die in das Spiel hineinzieht, fehlt – zwar hin und wieder gibt es kleine Überraschungen, nur werden die mit einem Mausklick quittiert – und weiter geht’s. Andere Roguelite Games wie das großartige „Hades“ und „Slay The Spire“ gehen dabei innovativere Wege, die zum erneuten Spielen motivieren und die in „Legend of the Keepers“ vermisst werden.

Wir spielen „Legend of Keepers“ in der FM4 Spielekammerl-Show

Michaela Pichler, Robert Glashüttner und ich werden uns in der heutigen, Donnerstag, 6.5.2021, FM4 Spielekammerl-Show auf Twitch „Legend of the Keepers“ genauer mit euch ansehen. Chattet mit und spielt mit - denn das Game hat sogar eine Twitch Integration mit an Board. Wir starten um 17.00 Uhr - dabei sind auch die Dives, denn die haben zu ihrer neuen Single „Burger“ auch ein Spiel herausgebracht, un die junge Spieleentwicklerin aus der HTL Spengergasse in Wien ist auch mit dabei in unserem Stream.