FM4-Logo

jetzt live:

Aktueller Musiktitel:

Chris Pine

2022 Venice International Film Festival

Filmflimmern

Filmflimmern

Die Weltpremiere von Ulrich Seidls „Sparta“ in Toronto ist abgesagt, Harry Styles hat nicht Chris Pine angespuckt, Brendan Fraser ist zurück, Neues von Renate Reinsve und Nicolas Winding Refn. Das alles und a little something something mehr gibt es im FM4 Filmflimmern.

Von Pia Reiser

Die Weltpremiere von Ulrich Seidls neuem Film „Sparta“ am Toronto International Film Festival ist nun doch abgesagt worden. „Der Spiegel“ hat letzte Woche über die Dreharbeiten in Rumänien mit minderjährigen Laiendarstellern berichtet. Sowohl einige der Kinder als auch deren Eltern werfen Seidl vor, nicht umfassend darüber informiert gewesen zu sein, worum es in dem Film geht. Außerdem sollen die Kinder nicht ausreichend auf Szenen, in denen Gewalt, Alkoholismus und Nacktheit eine Rolle spielen, vorbereitet worden sein. Ulrich Seidl weist die Vorwürfe zurück, in einem Statement heißt es: „Nie haben wir beim Dreh die Grenzen des ethisch und moralisch Gebotenen überschritten.“ In Rumänien ermitteln die Behörden wieder, in Österreich wird das ÖFI, das österreichische Filminstitut, das den Film gefördert hat, die Vorwürfe prüfen. Am Filmfestival in San Sebastian soll „Sparta“ noch gezeigt werden.

Wer diese Woche ganz großen Meme-Hunger hatte, der konnte sich an den Geschehnissen rund um die Premiere von Olivia Wildes „Don’t worry, Darling“ in Venedig den Bauch vollschlagen. Von #spitgate über Chris Pine zoning out bis hin zu Florence Pugh, die auf Instagram ein Video von sich mit einem Aperol in der Hand postet, als Olivia Wilde bei der Pressekonferenz zu erklären versucht, warum Florence Pugh nicht da ist. „Don’t worry, Darling“ startet am 23. September in Österreich.

Diesen Freitag startet der Vorverkauf fürs famose /slash-Filmfestival, Kollege René Froschmayer hat Tipps zusammengetragen! FM4 freut sich sehr, „Blaze“ zu präsentieren, und in Sachen „Bodies Bodies Bodies“-Vorfreude raucht ohnehin schon allen Filmneugierigen der Kopf!

Es gibt erste Stills von Damien „Jazz“ Chazelles „Babylon“! Brad Pitt mit Errol-Flynn-Schnauzer.

Ebenfalls erste Stills gibt es vom Milli-Vanilli-Biopic „Girl you know it’s true“ - mit Matthias Schweighöfer als Frank Farian.

Um wiedermal eine Generation mit einer gewissen „Szene im Sumpf der Traurigkeit“ zu traumatisieren (und wegen des Zurückholens von „Die unendliche Geschichte“ ins popkulturelle Gedächtnis durch „Stranger Things“) gibt es momentan einen „bidding war“ um die Rechte an „Die unendliche Geschichte“.

Nicht, dass ich dringend ein „Joker“-Sequel gebraucht hätte, aber immerhin ist das dann eine Gelegenheit Catherine Keener auf der Leinwand zu sehen!

Brendan Fraser, in den 1990er Jahren ein Hollywood-Posterboy, feiert ein Comeback, wie es Hollywood liebt. Ein einstiger „Mainstream“-Star kehrt nach Jahren der Abwesenheit unter der Regie von einem unter „Arthaus“ abgelegten Regisseur auf die Leinwand zurück. In Darren Aronofksys „The Whale“ spielt Fraser einen stark übergewichtigen Mann, der mit seiner Tochter gerne wieder mehr Kontakt haben möchte. Bei der Premiere in Venedig gab es standing ovations, und eine Oscarnominierung steht im Raum.

Ben Stiller und Sean Penn wurden von Russland auf die sogenannte „Stop List“ gesetzt und dürfen nicht mehr einreisen.

Renate Reinsve und Anders Danielsen Lie (Julie und der Gen-X-Comiczeichner in „The worst person in the world“) werden gemeinsam in der Romanverfilmung „Handling the Undead“ zu sehen sein.

Bret McKenzie von „Flight of the Conchords“ hat ein Album gemacht. Mit Songs, die nicht dem Comedy-Genre zugeordnet werden können. Zum Trost hier eines der vielen Highlights aus dem „Flight of the Conchords“-Oevre: „I’m not crying“.

Kulturpessimist*innen bitte hier entlang, das sind die meistgestreamten Netflix-Serien.

Der Plan mit der Fortsetzung von „Call me by your name“ ist noch nicht vom Tisch.

"An oral history of „Superbad“: 15 Jahre nach dem Release sprechen Seth Rogen, Jonah Hill, Michael Cera, Emma Stone, Christopher Mintz-Plasse und Bill Hader über die Entstehungsgeschichte des Films und die Dreharbeiten.

How One Modernist Building in Alfred Hitchcock’s North by Northwest Changed Cinema Forever: super Text über das Vandamm-Haus in „North by Northwest“

Neues von Nicolas Winding Refn: Copenhagen Cowboy

Das ist nicht neu, aber ich hab es erst jetzt entdeckt: Ein französischer Künstler verewigt Musiker*innen und Schauspieler*innen in klassischen Ölgemälden.

Beste Liste: Martin Scorsese hat für Criterion eine Liste seiner 10 Lieblingsfilme zusammengestellt.

Neu im Kino

„Sonne“

Immer diese Teenager! Drei SchülerInnen werfen sich Hijabs über und singen „Losing my Religion“. Das Video wird vor allem in kurdischen Kreisen in Wien ein viraler Hit. Rebellion, Freundschaft, Identität, Religion und Kopftuch-Diskussion packt Kurdwin Ayub in einen einzigarten Film, der nicht aufarbeitet oder erklärt, sondern ohne Anbiederung von Teenage Angst, Teenage Kicks und (migrantischer) Jugendkultur erzählt. Drehbuchautorin und Regisseurin Kurdwin Ayub ist am Montag, 12. September, zu Gast im FM4 Filmpodcast und „Sonne“ feiert am 9. September FM4 Kinopremiere im Stadtkino in Wien.

Filmstills Sonne

© Stadtkino Filmverleih

Noch: Shiny happy people. Bald: Losing my Religion.

„Orphan: First Kill“

Immer diese russischen Waisenkinder! Im Prequel zum 2009er Horrorhit „Orphan“ gibt sich Leena (Isabelle Fuhrman) als die vor Jahren verschwundene Tochter eines amerikanischen Paares aus, das daraufhin hocherfreut nach Moskau reist, um die vermeintliche Tochter nach Hause zu holen. „Orphan: First Kill“ ist besser, als der Ruf von Horror-Prequels vermuten lässt, mehr Thriller als Horror, aber Freund*innen des ersten Teils werden auch an „Orphan: First Kill“ ihre Freude haben.

Szenenbild aus "Orphan: First Kill"

Constantin

Mei liabste Wais: Isabelle Furhman in „Orphan: First Kill“

„Pinocchio“

Immer diese selbstgeschnitzten Holzkinder! Disney macht weiter mit der Live-Actionisierung des Back-Kataloges. Jetzt war „Pinocchio“ an der Reihe, der Animationsfilm aus dem Jahr 1940 hat nun einen Zwillingsfilm, in dem Ton Hanks Gepetto spielt und Joseph Gordon-Levitt seine Stimme Jimminy Cricket leiht, damit wären die interessanteren Dinge zur „Pinocchio“-Neuauflage auch schon erzählt. Kinostart gab es auch keinen, „Pinocchio“ wurde gleich auf Disney+ veröffentlicht. Damit ist es noch nicht genug mit Holzpuppen-Verfilmungen, noch dieses Jahr soll auch die Verfilmung von Guilhermo del Toro veröffentlicht werden.

Szenenbild aus "Pinocchio"

Disney+

„Hoffentlich machst du weniger Schwierigkeiten als Chet.“

In diesem Sinne: „You know, my favorite thing about the movie is, like, it feels like a movie, it feels like a real, like, you know, go-to-the-theater-film movie.“ (Harry Styles über „Don’t worry, Darling“). Und lieben wir sie nicht alle, die „go-to-the-theater-film movies“.

mehr Film:

Aktuell: