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"Dot's Home" Game Screenshot

Weathered Sweater

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Wie Games Schwarze Geschichte(n) erzählen können

Das Visual Novel “Dot’s Home” führt durch Schwarze Geschichte.

Von Aischa Sane

Die Diskussion um Diversität in Games läuft schon seit einigen Jahren heiß. Dabei geht es längst nicht mehr nur um die Charaktere in den Spielen. Auch die Frage danach, wer die Spiele und Storylines entwickelt, gewinnt zunehmend an Bedeutung.

Im FM4 Spielekammerl widmen wir uns diese Woche dementsprechend Spielen von Schwarzen Entwickler*innen. Genauer schauen wir uns dabei das Black-owned und ziemlich kleine sowie preisgekrönte Entwicklungsstudio Weathered Sweater an.

Bisher hat Weathered Sweater kleinere Spiele wie „Skator Gator“ oder „Super Sky Mech“ veröffentlicht. Hier wehren Spieler*innen entweder eine Alien-Invasion ab oder verteidigen in der Rolle eines Alligators ihren Sumpf - inmitten einer Ölverschmutzung - gegen Angreifer. Das neueste Projekt ist jedoch die interaktive visual novel „Dot’s Home“.

In „Dot’s Home“ reist die junge Schwarze Protagonistin Dot von dem Haus ihrer Großmutter in Detroit aus in die Vergangenheit. Nicht wahllos, sondern zu Schlüsselmomenten in ihrer Familiengeschichte. In der Visual Novel funktionieren Türen nicht so wie gewohnt, das zeigt sich schnell.

"Dot's Home" Game Screenshot

Weathered Sweater

Schon in den ersten Minuten des Spiels wundert sich Dot, auch Dottie genannt, beim Betreten des Hauses ihrer Großmutter: „Ich hätte schwören können, dass die Tür nicht abgeschlossen war.“ Hier kommt zum ersten Mal eine bedeutungsträchtige Sammlung an Schlüsseln ins Spiel. Zutritt zum Heim ihrer Oma verschafft sich Dottie mit einem klassischen Haustürschlüssel. Es wird aber ein golden glitzernder sein, der ihr Sprünge von ihrem eigenen Zimmer aus in die Vergangenheit ermöglicht.

Die Kurztrips zu vergangenen Momenten erlauben Dottie, sich mit generationsübergreifenden Problemen, die ihre Familie plagen, auseinanderzusetzen. Die Auswirkungen von struktureller Armut, rassistischer Diskriminierung und Gentrifizierung prägen die Story, die hier erzählt wird.

"Dot's Home" Game Screenshot

Weathered Sweater

In dieser Deutlichkeit thematisieren nicht alle Spiele des Studios „Weathered Sweater“ Rassismus und Blackness. Spiele müssen solche Inhalte aber nicht explizit aufgreifen, um Schwarze Geschichten erzählen zu können. Das findet Gründer Ryan Huggins: “One widely known issue among Black game developers is how financers, funders, and publishers are often incapable of understanding why they should fund a ‘Black story’ unless they are being beaten over the head with the Blackness. It’s all very performative and so we focus on telling any story we want. By virtue of Black leadership and involvement the story becomes a Black story.”

Laut Ryan reicht es aber nicht nur aus, dass mehr Schwarze Entwickler*innen Projekte pitchen. Letztendlich liegt es an den Entscheidungsträger*innen der Industrie, ob die Geschichten marginalisierter Entwickler*innen authentisch erzählt werden können.

“It really doesn’t matter how many People of Colour there are on your team if the people in charge are white guys forcing you to make whatever they want. There is a form of resistance against this top-down whiteness that’s possible when you have enough People of Colour at varying levels within an organization.”

"Dot's Home" Game Screenshot

Weathered Sweater

Spiele von Schwarzen Entwickler*innen in der FM4 Spielekammerlshow

Heute Abend (23.02.2022) dreht sich im FM4 Spielekammerl alles um Spiele von Schwarzen Entwickler*innen. Gersin Paya und Aischa Sane begrüßen den Wiener Games-Influencer Playr One und schauen sich auch das eine oder andere Game von Weathered Sweater an.

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