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Screenshot aus dem Computerspiel "Saltsea Chronicles"

Die gute Fabrik

Game

„Saltsea Chronicles“ ist ein Inselabenteuer im Pop-Art-Look

Im neuen Game des dänischen Indiestudios Die Gute Fabrik betreiben wir mit einem fünfköpfigen Team Inselhopping. Vor allem aber ergründen wir persönliche Geschichten und die zwischenmenschlichen Beziehungen diverser Figuren zueinander.

Von Robert Glashüttner

Bei diesem Abenteuer steuert man nicht das Schicksal bloß einer Figur, sondern schlüpft in die Schuhe einer ganzen Gruppe. „Saltsea Chronicles“ heißt dieses Spiel, und dabei lotsen wir ein fünfköpfiges Team, das einem alten, eigentlich ausgemusterten Schiff wieder neues Leben einhaucht, zu verschiedenen Inseln. Leider ist jedoch gleich zu Beginn unsere Anführerin, Captain Maja, in einer mysteriösen Nacht verschwunden. Nun liegt es an uns, herauszufinden, was Maja zugestoßen ist und welche Verschwörung hinter ihrem Kidnapping steckt.

Am Vorabend sind sie alle noch entspannt am Lagerfeuer gesessen: Molpe, Murl, Iris, Stew und Maja. Doch jetzt sind es nur noch vier, plus ein sechs Monate junges Baby. Bevor wir auf Expedition gehen, klicken wir uns erst mal durch die Dialoge der Protagonist:innen und erfahren so etwas über ihre Charaktere, ihre Art zu sprechen, ihre Vorlieben, Stärken und Schwächen. In „Saltsea Chronicles“ ergründen wir zwar eine Geschichte, die wir teilweise individuell steuern. Abseits vom Inselhopping tauchen wir aber in erster Linie in zwischenmenschliche Beziehungen ein und jonglieren mit Sympathien und Antipathien.

Screenshot aus dem Computerspiel "Saltsea Chronicles"

Die gute Fabrik

Beziehungs-Adventure im „Yellow Submarine“-Look

„Saltsea Chronicles“ präsentiert sich in einem leicht surrealen Psychedelic-Pop-Art-Stil, wie man ihn etwa aus dem Beatles-Film „Yellow Submarine“ kennt: bunt, kurios, manchmal etwas unberechenbar, aber immer ziemlich hübsch. Wie in einem Point-and-Click-Adventure suchen wir die Inselumgebungen nach interessanten Gegenständen und Figuren ab. Oft treten wir dann in einen Dialog mit einer Figur und können an manchen Stellen entscheiden, ob wir zum Beispiel grimmig, freundlich oder diplomatisch reagieren.

„Saltsea Chronicles“ von Die Gute Fabrik ist für Windows, Mac, Switch und PS5 erschienen.

Um die Handlung voranzutreiben, müssen wir bestimmte Gegenstände finden oder zentrale Dialoge führen. Dann wird es etwa von Tag zu Nacht und wir können neue Orte finden, Dinge begutachten und Figuren bzw. Dialoge entdecken. Die Rätsel sind dabei keine großen Kopfnüsse, vielmehr geht es darum, in die emotional komplexe Geschichte einzutauchen, die in „Saltsea Chronicles“ erzählt wird.

Screenshot aus dem Computerspiel "Saltsea Chronicles"

Die gute Fabrik

Besonders geachtet wird dabei auf die jeweilige Chemie zwischen den Figuren. Wir müssen immer wieder entscheiden, wer mit wem welche Expeditionen machen soll. Entsprechend unserer Entscheidungen gibt es dann neue Erzählstränge, andere Informationen und unterschiedliche Schauplätze. Wer alles sehen möchte, sollte das Game mehrere Male spielen. Weil das aber etwas repetitiv werden kann, gibt es die Möglichkeit, zwischen den Kapiteln zu speichern. So kann man später an einen markanten Punkt in der Vergangenheit zurückreisen und eine andere Entscheidung treffen, die zu anderen Ergebnissen führt.

Das Skript der vielen Dialoge ist hervorragend, leider ist das Game nur in Englisch verfügbar. Wer sprachlich sattelfest ist und Choose-Your-Own-Adventure-Games mit einer anspruchsvoll erzählten Geschichte in einer bunten, abgedrehten Grafik schätzt, wird hier gut abgeholt.

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