„Laika: Aged Through Blood“: Kojoten-Mama am Bike

In dieser Post-Apokalypse nehmen wir auf unserem Zweirad Rache an den Vögeln. Bei diesem Game überzeugt aber weniger die betont düstere Story, sondern der Look und das unkonventionelle Gameplay.

Von Robert Glashüttner

„Laika: Aged Through Blood“ tickt ziemlich viele Boxen: Es ist eine düster-melancholische Post-Apokalypse in einem Wüsten-artigen Ödland, wo vermenschlichte Säugetiere in einem Comic-haften Wild West-Setting gegen sadistische Vögel antreten. Die Besonderheiten dieses Spiels liegen aber vor allem in der ungewöhnlichen Spielmechanik.

Die düstere Story von „Laika“ ist nämlich dick aufgetragen und nicht sonderlich einfallsreich: Blutige Fehden, ein monströser Feind, Rachegelüste und so weiter. Das brauchen wir ohne großen Plot-Twist in den aktuellen Zeiten und eigentlich auch sonst nicht. Aber lässt man die Hintergrundgeschichte mal genau dort, im Hintergrund, entfaltet das Game seine volle Kraft: Der Comic-Look mit den starken Linien und kräftigen Farben ist wirklich toll, und das Gameplay ist ein verblüffendes Experiment, das erstaunlich gut funktioniert.

Motorrad-Shootout

Vielleicht kennt ihr die Trickbike-Serie „Trials“, wo man mit seinem Offroad-Motorrad durch teils haarsträubende Hindernisse navigieren muss. Bei „Laika“ ist das Fahren einfacher, aber das Prinzip ist dasselbe: Fahren, bremsen, mit dem Bike Drehungen in der Luft machen und hoffentlich heil wieder landen. So laden wir übrigens auch unsere Waffe wieder auf, und das ist wichtig, denn der zweite Teil des Gameplays sind die Duelle bzw. Shootouts mit den Vögeln. Die stehen überall in der Gegend herum, und wenn wir auf sie treffen, sollten wir schnell sein. Dann verlangsamt sich die Zeit kurz und wir können ziehen, zielen und schießen.

„Laika: Aged Through Blood“ ist ein Metroidvania, sprich: Wir erforschen eine nicht-lineare 2D-Landschaft, die teils ein bisschen Labyrinth-artig ist. Neben den Schussgefechten wird vor allem die Umgebung erforscht, wo wir Schritt für Schritt bestimmte Gegenstände und Ressourcen finden, mit denen wir unsere Ausrüstung verbessern können. Es bedeutet aber auch, dass wir immer wieder auf die Karte schauen und uns neu orientieren müssen. An den meisten Orten in diesem Spiel werden wir deshalb auch mehrfach vorbeifahren.

Wer von der Story nicht zu abgeschreckt ist und sich auf ein neues Spielprinzip einlässt, wird den Bike-Arcade-Shooter „Laika“ als jene Besonderheit wahrnehmen, die sie ist. Ein bisschen Einspielungszeit braucht es aber, bis die Steuerung in Fleisch und Blut übergegangen ist. Am besten die Demo vorher spielen, damit man weiß, ob es etwas für einen ist.