FM4-Logo

jetzt live:

Aktueller Musiktitel:

Wanda

Luis Engels

fm4 soundpark weekly

Neues von Wanda, Enesi M., Kitana u.v.m.

Nicht weniger werden, sondern mehr: Die österreichische Musikwoche im Überblick.

Von Lisa Schneider

Herbstzeit, FM4-Session-Zeit, und das ist Blödsinn, weil die ist eh immer. Auch Resi Reiner reiht sich ein in die Gruppe an Superstars, die wir schon ins Studio 2 im Radiokulturhaus eingeladen haben, da für uns und für euch ein paar exklusive Livesongs zu spielen. Resi Reiner mit Band, mit Freund*innen, und mit RAHEL, mit der sie gemeinsam das Lied „Volare“ geschrieben hat. Das ist alles nichts weniger als super.

Außerdem wichtig: Nino aus Wiens erstes Buch ist endlich da. Und weil es viel zu viele sehr gute Zitate da drin gibt, sie alle in eine Rezension zu packen, hier exklusiv für euch noch ein paar extra FM4-Soundpark-Weekly-Nino-Kochbuch-Take-16-Zeilen:

  • „die besten Lieder landen nie auf Erden“
  • „Jetzt findet er dich cool aber ich find dich nicht"
  • „Ikea ist ein deprimierender Ort“
  • „Es geht immer ums _________. Beginnen“

Mehr neue Musik(videos):

Wanda - „Bei niemand anders“

Hört man sich das neue Lied von Wanda zehnmal hintereinander an (Selbstversuch), denkt man vielleicht ein bisschen anders übers Leben nach. Über den Platz, den man da hat und vielleicht sogar noch ein bisschen mehr über die Menschen, die dazugehören. Vergangenen September ist Christian Hummer, Wanda-Mitglied, Keyboarder, im Alter von 32 Jahren verstorben. Kurz darauf hat Marco Wanda seinen Vater verloren. In der Zeit dazwischen, genauer gesagt am 3. Jänner („normalerweise erinnere ich mich nicht so genau!“), hat Marco „Bei niemand anders“ geschrieben. Am Klavier, in einer schön-halbdilettantischen Aufnahme, die beim Vinyl-Release als B-Seite mit dabei sein wird.

Was also machen und wie weitermachen, der einzige nicht gedankenfreie, aber bessere Ort war das Studio. Oft gehört die Geschichten von Menschen, die Schicksallschläge in großen Liedern verarbeiten, oft gefehlt, natürlich nicht bei Wanda. Herzwarm sind die Lieder immer alle, und für alle gewesen, die Intention für „Bei niemand anders“ geht aber weit über den eigenen Teehäferlrand hinaus. Es soll ein Lied sein, so Marco Wanda im FM4-Interview, mit dem man „seine eigene Trauer berühren kann“, also ein Lied, das im besten Fall hilft.

„Und deine Angst vor dem Ende ist so alt wie die Menschheit selbst“ reiht sich ein in viele große Wanda-Zeilen, fast schon so Richtung Erstalbumsatmosphäre, aber damals war die Welt und die Bandwelt noch sehr anders. Die sanfte Süffisanz von „Schickt mir die Post (schon ins Spital)“ ist abertausende Denkkilometer entfernt von der aktuellen Zynismusbefreiung. Das sind Lieder (wir dürfen wohl auf ein ganzes Album wartenhoffen) wie die Tage im Leben, an denen man sich nicht bewegt, aus Angst, etwas umzustoßen. Lieder, in denen niemand mehr über den Dingen steht, weil Coolness ist nur dann wichtig, wenn man noch nichts erlebt hat.

Anna Mabo - „i.m.d.e.n.“

Subtilitäten mal anders verpacken und die Kernaussage auf Buchstaben und Punkte reduzieren: „i.m.d.e.n.“ ist nicht der neue Zugangscode fürs Fitnesstudio, sondern die ehrlichste Zwischenmenschlichkeitsabrechnung, seit sich eh niemand mehr traut. „Ich mag dich einfach nicht“ kann nur Anna Mabo so singen, weil man hat sie danach nur noch ein bisschen lieber. Tortenschlachtvideo (fast) inklusive.

Kitana - „Dust“

„Packe die Welt nicht sober“ und ja, wirklich: „Another one bites the dust“. Popzitate im eigenen Kopfchaos, die Welt ist zu viel, aber wir sind’s eh auch. Zwischen Substanzentaumel und der Frage, wann man sich mal wieder ein ruhiges Seelenentspannungsbad zuhause gönnt, veröffentlicht Kitana ihre zweite Independent-Single „Dust“ und schnappt sich dafür sogar ein schönes, dickes Synthesizerbrett. Vorwärts, vorwärts.

Enesi M. - Brazilcore

Arschgeweihe und Glitzer-Glitzer, Übertreibung ist die Kunstform von übermorgen. Mit „Brazilcore“ hat Enesi M. die Leadsingle ihres kommenden Albums veröffentlicht, es erscheint am 30.11. und heißt „Dystopia“. Baile Funk sagt Enesi M. selbst, wir sagen Clubgewitter, und das schon wieder übermorgen.

Auch noch gut und gut zu wissen

  • Bon Jour haben ihr Debütalbum rausgebracht, und pssst, sehr, sehr bald werdet ihr im gelben Radio noch sehr, sehr viel mehr über diese Band erfahren.
  • Schicke diesen Kettenbrief weiter, weil sonst zehn Jahre Unglück: CHRISTL hat eine Doppelsingle veröffentlicht, mit dabei auch ihr allererstes deutsches Lied „Tod“.
  • „Run Run Run“ singen The Libertines aktuell schön und laut, „Run The Risk“ singt Toby Whyle. Ideengedankentechnisch selbe Ecke.

FM4 Soundpark Weekly

In dieser wöchentlichen Rubrik servieren Lisa Schneider und Andreas Gstettner-Brugger musikalische Häppchen aus Österreich. Neue Bands und Songs, Videos und Konzerthighlights quer durch den stilistischen Gemüsegarten.

  • Einfach mal „NEIN!“, bissi Randale mit jōshy.
  • Ein Lied zum sanften Kopfwehwegdribbeln: „nean“ von Yajin.
  • Pre-Party-Soundtrack: die neue „20s“-EP von Trojana.
  • Post-Party-Soundtrack: „Afterhour“ von YUKNO.
  • Hat vielleicht schon auch ein bisschen gern Lorde gehört: Baiba. Ihr neues Lied heißt „Black Hole“.
  • Dicke Torten, auf denen in Zuckerschrift „OMG“ steht? Gekauft. Jeansboy und Filly waren gemeinsam im Studio.
  • Im vergangenen Donnerstagssoundpark mit Andreas Gstettner-Brugger war Resi Reiner für eine FM4 Session zu Gast, außerdem wissen wir jetzt viel mehr, vielleicht sogar alles über die neuen Alben von Naked Cameo und Bountydave.
  • In der FM4 Soundparknacht am Sonntag mit ebenfalls Andreas Gstettner-Brugger war BASWOD und Bon Jour mit jeweils neuen Alben zur Listening Session zu Gast.

Aktuell: