Busta Rhymes kann es noch immer

Der Hochgeschwindigkeitsrapper aus New York meldet sich mit einem neuen Album zurück - der HipHop Lesekreis hat darüber einiges zu sagen!

Von Stefan „Trishes“ Trischler

Es ist äußerst selten, dass Künstler im Rap-Geschäft über mehr als 30 Jahre nicht nur ihre Würde bewahren, sondern auch musikalisch und inhaltlich relevant bleiben. Eine solche Ausnahme ist Busta Rhymes. Der New Yorker Rapper hat schon als junger Teenager in den späten 80er Jahren unter der Schirmherrschaft von Public Enemy zu rappen begonnen. Deren legendärer Rapper Chuck D hat ihm auch seinen Namen und den seiner Band Leaders Of The New School gegeben. Dass Busta mit energetischen Gastauftritten wie bei A Tribe Called Quests Scenario die Aufmerksamkeit ganz auf sich lenkte, sorgte für Neid und Streit mit den Kollegen, die Crew löste sich schließlich am Rande eines Yo! MTV Raps-Interviews nach zwei Alben auf.

Für Busta Rhymes ging es damit erst so richtig los, von Hit zu Hit, von bahnbrechendem Video zu bahnbrechendem Video (oft an der Seite von Regisseur Hype Williams). (Einige launige Episode aus seiner langen Karriere hat er in diesem Interview erzählt). Busta hat HipHop im Laufe der Jahrzehnte sowohl mit der Auswahl der Beats (oft von den Neptunes) als auch mit seinen atemberaubenden Flows mehrere Male revolutioniert. In den letzten Jahren ist er mehr mit - immer positiv herausstechenden - Gastversen aufgefallen als mit eigenen Werken. Aber jetzt ist Blockbusta da!

Das elfte Album hat Busta Rhymes mit dem Superproducer-Triumvirat aus Timbaland, Pharrell Williams und Swizz Beatz zusammengestellt, die jeweils auch Songs dazu beigetragen haben. Da gibt es Sample-Throwbacks an New York Rap-Klassiker ebenso zu hören wie futuristischen Dancehall. Bustas jamaikanische Familien-Roots kommen auf der Platte immer wieder sehr positiv zum Vorschein, auf einem der Songs sind wiederum drei seiner Kinder zu hören. Im aufwändigen Video zu Big Everything erinnert uns Busta Rhymes auch wieder an seine Rolle als Video-Visionär.

Im FM4 HipHop Lesekreis haben Natalie Brunner, Mahdi Rahimi, Ole Weinreich und meine Wenigkeit aber ausführlicher über den Song OK gesprochen, weil sich Busta Rhymes und Young Thug in Sachen Leftfield Rap und Einfluss auf ihre und folgende Generationen perfekt ergänzen.