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Der Song zum Sonntag: Kim Gordon - Bye Bye

Die Sonic-Youth-Legende Kim Gordon ist seit 2019 solo unterwegs. Nun hat sie mit „Bye Bye“ neue Musik veröffentlicht, im März erscheint ihr Album „The Collective“.

von Michaela Pichler

Kim Gordon könnte sich eigentlich zurücklehnen. Sie könnte auf ihre Karriere zurückblicken und zufrieden sein, denn irgendwie hat sie alles schon erreicht. Mit einer Band die internationale Musiklandschaft verändern? Check. Ein Buch über die Ups and Downs als Musikerin im Showbusiness schreiben? Check. In mehreren Filmen und Serien als Schauspielerin auftreten und eigene Kollektionen als Modedesignerin entwerfen? Double-Check. Statt sich die Sonne auf den Bauch scheinen zu lassen schreibt Kim Gordon Listen und macht daraus Songs - wie ihre neueste Single „Bye Bye“, zum Beispiel.

Listen sind ein gutes Werkzeug, um die elementaren Dinge beim Namen zu nennen. Ganz ohne Priorität steht alles wichtige gleichwertig untereinander. Hauptsache, es wird dadurch nichts vergessen. Es gibt sie für die unterschiedlichsten Anlässe, als täglichen To-Do-Leitfaden, als Pro und Kontra für schwerwiegende Entscheidungen oder als kuratierte Bestenliste. Im Song „Bye Bye“ ist es eine lange, lange Packliste geworden.

Wimperntusche, Schlaftabletten, Ohropax, eine Lieblingsjeans und Shampoo-Fläschchen in Reisegröße. Auf der Liste im Song „Bye Bye“ stehen viele Dinge, viele Konsumgüter - die Abschiedsfloskeln könnte man im englisch Gesprochenen natürlich leicht mit einem „buy buy“ verwechseln. Für welchen Anlass gepackt werden muss, ist aus dem Songtext allerdings nicht ersichtlich. Es soll wohl über die Ländergrenzen hinaus gehen, auf jeden Fall ist ein Reisepass mit im Gepäck. Und das letzte „Bye Bye“, das Kim Gordon vorausschickt, klingt eher nach einem verbindlichen Abschied, vielleicht sogar nach einer Trennung.

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  • Auch die geschätzten Wissenschafts- und Popjournalist*innen Thomas Kramar und Heide Rampetzreiter machen sich in der Presse am Sonntag zum jeweils selben Song ihre Gedanken.

Kim Gordons Abschied im Song ist kein leiser: Da stolpert der Trap-Beat, da kracht eine E-Gitarre als Referenz an die alten Noise-Tage. Mit Kim Gordon sind in den Credits des Songs auch noch Justin Raisen und SADPONY aufgelistet - beides Producer, die sonst mit Artists wie Charli XCX, Lil Yachty oder Nicki Minaj im Studio stehen.

Entstanden ist in dieser Zusammenarbeit Industrial zum Haare-Raufen. Denn dabei muss es bei Kim Gordon auch im Jahr 2024 gehen – ein bisschen wachgerüttelt werden, auch wenn’s manchmal vielleicht unangenehm wird. Das verspricht zumindest der Track „Bye Bye“, der als Vorab-Single für Gordons zweite Solo-Platte veröffentlicht wurde: „The Collective“ wird das Album heißen, es erscheint am 8. März. Ein kleines Geschenk von Kim Gordon am internationalen Frauentag.

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