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Hovvdy - „Forever“

Das US-amerikanische Indie-Duo Hovvdy wünscht sich eine Welt, in der man wieder ein bisschen mehr auf einander achtet: Ihre Single „Forever“ ist unser Song zum Sonntag, der sich ausgezeichnet für die Dauerschleife eignet.

Von Michaela Pichler

Braucht es noch mehr Songs in dieser Welt, die mit dem Triggerwort „Baby“ anfangen? Wenn sie so klingen wie „Forever“, dann schon. Verantwortlich für den Track ist eine Band aus Austin, Texas, mit dem Unnamen Hovvdy. Das klingt erstmal nach Cowboy-Klischee. Die beiden Musiker Will Taylor und Charlie Martin machen mit ihrem Musikprojekt aber lieber poppigen Indie-Rock statt Country. Damit haben sie auch schon Kolleg:innen wie Beabadoobee oder Boygenius von sich überzeugt. Phoebe Bridgers, Lucy Dacus und Julien Baker nannten Hovvdy als wichtigen Einfluss für ihr Debütalbum „The Record“.

  • Alle Songs zum Sonntag auf FM4
  • Auch die geschätzten Wissenschafts- und Popjournalist*innen Thomas Kramar und Heide Rampetzreiter machen sich in der Presse am Sonntag zum jeweils selben Song ihre Gedanken.

Während Hovvdy gerade mit der Band Cold War Kids durch die USA touren, haben sie diese neue Single veröffentlicht: „Forever“ ist der vierte Song, der zum kommenden selbstbetitelten Album hinführt. Es ist das fünfte in der Bandhistorie, ein gewisses Commitment und ein kleines Vielleicht-für-Immer gibt es in diesem musikalischen Freundschaftsprojekt mittlerweile seit einem Jahrzehnt.

Baby, take a breather
You know you’ve been freaking out
How I wanna cool you off
Like your favorite season with the windows down
Blowing through your hair like wind
Before a big rain

Mit diesen Zeilen beginnt der Song „Forever“. Eine kühle Brise zur Beruhigung, bevor es wieder etwas holpriger werden könnte im ganz normalen Wahnsinn namens Realität. Spätestens im Refrain („Will I always love you? Yeah, I’ll fall forever“) weiß das texanische Duo, wie es mit überstrapazierten Worten umgehen muss. Liebesbekundungen können auch im Popjahr 2024 noch funktionieren. Vom Für-immer-Lieben ist da die Rede, genauso wie vom Für-immer-Verliebtsein. Letzteres ist fast noch schwieriger umzusetzen. Das weiß jede Person, die schon einmal jemanden ziehen lassen musste, obwohl noch viel da war, aber leider eben nicht genug.

„Forever“ ist ein Grower und fühlt sich mit jeder weiteren Wiederholung wie ein Abend unter guten Menschen an, den man lange schon gebraucht hat. Das funktioniert dank eines Sounds, der verspricht, dass am Ende eben doch alles gut wird. Das ist kein verstrahltes Klammern an eine heile Welt, aber der Wunsch nach einer mit mehr Empathie.

In den Songzeilen werden zwischen den verliebten Floskeln auch die Schatten des Alltäglichen sichtbar: Die Care-Arbeit zum Beispiel, die man in einer Beziehung oder Freundschaft leistet, weil einem die andere Person wichtig ist. Weil man sich erhofft, dass es ihr bald wieder besser geht. „Are you having anothеr hard time / I saw you hanging your head by the window / Saw you wipе your eyes / Maybe some help is worth a try / Maybe some help will work this time.“ Auch das ist bei Hovvdy ins Wort forever eingeschrieben: das gegenseitige Unterstützen, wenn’s drauf ankommt.

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