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Chinesisches Fischgericht

Paul Pant

Happy Chinese New Year!

Was gibt es zum chinesischen Neujahrsfest zum Essen? Der Wiener Küchenchef Jing Chen kocht für uns traditionelle Gerichte, die bei keinem Neujahrsdinner fehlen dürfen.

Von Paul Pant

Mit 10. Februar beginnt in China und vielen anderen asiatischen Ländern das diesjährige Neujahrsfest. Es ist eines der wichtigsten Feste in Ländern, die traditionell dem Mondkalender folgen, und endet nach 15 Tagen, beim ersten Vollmond. 2024 ist das Jahr des Drachen, ein besonderes Jahr, das für Glück, Güte, Intelligenz und Reichtum steht.

Traditionen

Beim Neujahrsfest, das auch Frühlingfest heißt, gibt es je nach Region verschiedene Traditionen. Die großen Familienzusammenkünfte finden meistens zwischen dem zweiten und vierten Tag im neuen Jahres statt. Diese großen Familienessen sind die Höhepunkte der Festtage. Es gibt aber noch viele weitere Traditionen. Im Norden Chinas beginnt der fünfte Tag des Jahres mit Teigtaschen zum Frühstück. Am neunten Tag wird mit Tee und Zuckerrohr der Jadekaiser, der Hauptgott der Daoist:innen, gefeiert. Und für Buddhist:innen ist der siebente Tag vegetarisch. Am 15. Tag, beim ersten Vollmond des neuen Jahres, endet das Neujahrsfest mit dem großen Laternenfest (Yuánxiāojié).

Zu Neujahr wird in Asien traditionell Geld verschenkt. Ältere verschenken meistens am Silvesterabend Geld in einem roten Kuvert an die Jüngeren. Der Legende nach soll es böse Geister vertreiben, wenn man das Geldgeschenk in einem roten Kuvert oder Päckchen übergibt. Den Kindern werden die Kuverts und kleine Geschenke meistens in der Nacht unter den Kopfpolster gelegt, wenn sie schlafen. Darauf freuen sich alle Kinder am meisten. Und Feuerwerk darf am ersten Tag des neuen Jahres natürlich auch nicht fehlen. Das soll ebenfalls die bösen Geister vertreiben. Allgemeinen versucht man am ersten Tag des neuen Jahres so wenig wie möglich zu machen und nicht zu arbeiten. Wichtig ist es also, gechillt ins neue Jahr starten.

Essen spielt eine wichtige Rolle bei den Feierlichkeiten und viele Gerichte haben eine Bedeutung. Einer, der dazu aufklärt und auf Social Media als Foodie-Missionar für die asiatische Küche unterwegs ist, ist der Wiener Koch Jing Chen. Der 28-jährige hat nach seinem Physikstudium in der Schweiz das Kochen zum Beruf gemacht. Statt Quanten und Teilchen analysiert Jing auf Instagram und TikTok die asiatische Küche, teilt Rezepte und gibt Kochtipps. Er stellt sich gegen die „Standard-Fast-Foodisierung“ und die Reduktion auf den kulinarischen Einheitsbrei. Er will den Reichtum und die Vielfalt der chinesischen Küche zeigen. Jing hat uns erklärt, was beim chinesischen Neujahrsfest traditionell auf den Tisch kommen muss und auch einige Rezepte von seiner Mama mitgebracht, die er nach seinem Geschmack gepimpt hat.

Gedämpfter Fisch, z.B. Wolfsbarsch

Fisch(鱼) und Überschuss(余) spricht man auf Chinesisch gleich aus: „Yú“. Fisch ist beim Silvesterdinner ein Fixstarter. Man verspricht sich davon mehr Wohlstand und Erfolg im neuen Jahr. Wichtig ist, dass man im alten Jahr den Fisch nicht aufisst. Es muss ein Rest ins neue Jahr mitgenommen werden.

Für die Sauce:
300ml Wasser
150ml Soyasauce
1 EL Zucker
1 EL Kandiszucker
1 EL Maggi
1 EL Fischsauce
1 Bund Koriander
1 optional Ingwer, Sesamöl

Alles in einen Topf vermengen, aufkochen und bei kleiner Hitze 5-10 Minuten köcheln lassen.

Für den Fisch:
1 Fisch, z.B. Wolfsbarsch
Öl
Ingwer
Jungzwiebel
Paprika

Ingwer, Jungzwiebel, Paprika in dünne Streifen schneiden. Ingwer, Jungzwiebel in Scheiben schneiden, auf einen Teller legen und einen Schuss chinesischen Reiswein drübergießen. Essstäbchen kreuzweise auf den Teller legen und geputzten, geschnittenen Fisch auf den Stäbchen platzieren. Optional ein wenig Öl über die den Fisch streichen. Bei hoher Hitze 7-9 Minuten dämpfen und 2-3 Minuten in Dampfkorb ruhen lassen. Das Fischwasser vom Teller wegschütten. Den fertigen Fisch mit Ingwer, Jungzwiebel und Paprikastreifen belegen. Die Fischsauce um den Fisch gießen. Mit heißem Öl übergießen.

Klebereisbällchen

Tāngyuán (汤圆/元宵), also Klebereisbällchen, werden vor allem in Südchina zum Laternenfest gegessen. Die Aussprache von Tāngyuán ähnelt dem Wort für Zusammenkunft. Die runde Form symbolisiert den Vollmond. Die Klebereisbällchen werden in einer süßen Suppe aus Zuckerwasser serviert. Als Symbol für die Wiedervereinigung und die Zusammenkunft.

Füllung:
100g gerösteter schwarzer Sesam
50g Nüsse eurer Wahl
50g weißer Zucker
75g zerlassene Butter
10g Wasser
50g Honig

Gerösteten Sesam, Nüsse und Zucker im Mixer zu Pulver vermixen. Masse mit Butter, Honig und Wasser vermengen. Danach die Füllung kurz gefrieren. Wenn die Masse etwas Festigkeit bekommen hat (nicht gefroren), wieder aus dem Kühlschrank heraus nehmen und in kleine Kügelchen formen. Die Kügelchen wieder in den Tiefkühler und gefrieren lassen.

Teig:
250g Klebereismehl
Wasser kochend und kalt

140ml kochendes Wasser mit dem Klebereismehl vermengen. Danach 70ml warmes Wasser nach und nach hinzufügen und zu einem Teig kneten. Den Teig 30 Minuten ruhen lassen. Danach in drei gleich große Teile schneiden. Die einzelnen Teile dünn ausrollen und portioniert schneiden. Die kleinen Teigstücke in der Mitte andrücken und zu einer Schüssel formen, die Füllung hineingeben und langsam schließen und zu einer Kugel formen. Der Teig muss die Füllung ganz umschließen und darf keine Risse haben, sonst platzen die Kügelchen beim Kochen auf. Zum Schluss die fertigen Klebereisbällchen in Wasser kochen, bis die Bällchen an der Oberfläche schwimmen. Die Klebereisbällchen werden traditionell in einer süßen Suppe serviert. Für die Suppe kann man braunen Zucker in einer Pfanne karamellisieren lassen, mit Wasser aufgießen, nach Belieben würzen und süßen und die Reisbällchen darin servieren.

Chinesischer Reiskuchen

Nián gāo (年糕) ähnelt im Chinesischen dem Wort für „immer höher“. Mit dem Essen von Reiskuchen hofft man, dass das nächste Jahr höher, also besser, wird.

400g Klebereismehl
100g Reismehl
300g Bambusblattwasser
100g brauner Zucker
100g weißer Zucker

Der Reiskuchen wird traditionell in einer Form mit Reisblättern gegart. Die Reisblätter sollten vorher mindesten zwei Stunden in Wasser eingelegt ziehen. Danach eine Kuchenform nehmen und mit den Reisblättern die Form auskleiden. Überstehende Blätter kann man wegschneiden. Für die Kuchenmasse roten und weißen Zucker karamellisieren und mit Bambuswasser von den eingelegten Blättern ablöschen. Danach abkühlen lassen. Dann Kleibereismehl und Reismehl vermischen und mit Zuckerwasser vermengen. In eine Backform mit Bambusblättern füllen und 1-2 Stunden dämpfen. 20 Minuten bevor er fertig ist, kann man nach Belieben Toppings auf den Kuchen geben - Sesam, Nüsse, Trockenfrüchte.

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