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Aktueller Musiktitel:

Topsy Turvy

Anja Pöttinger

fm4 soundpark weekly

Neues von Topsy Turvy, OSKA, Edna Million u.v.m.

(Keine) Kuchenlieder für euch, die österreichische Musikwoche im Überblick.

Von Lisa Schneider

You didn’t leave me any cake! Die schönste Liederöffnungszeile der Woche kommt von Ivery, die schönste Kollabo dafür kommt aus Deutschland (aber natürlich, hallohallo, das ist eine FM4-Soundpark-Kolumne, mit österreichischer Beteiligung).

Paula Hartmann hat wieder eine Emo-Platte gemacht, nach „Nie verliebt“ schlucken wir jetzt dreimal zu „kleine Feuer“. Songtitel-Beweisführung: „sag was“, „DLIT (Die Liebe ist tot)“, „Gespenst“, „Candy Crush“ oder, jetzt haben wir’s: „gebrochenes Glas“. Auf besagtem Glaslied hören wir nicht nur Paula und Domiziana, sondern auch Verifiziert. Das ist alles deshalb sehr schön, weil sich auch inklusive Menschen wie Levin Liam, t-low oder Nizi19 internationale Kreise schließen. Kreise von Menschen, die dasselbe mögen bzw. gerade dabei sind, eine neue Form von Deutschpop zu etablieren. Klingt alles irgendwie schön sachte, aber gut gesalzen dann beim Näherkommen, sehr real, sehr in-your-face, sehr mitfühlig.

Mehr neue Musik(videos):

Topsy Turvy - „Oh so calm!“

Was also machen mit all der Teenage Angst, naja, eh wie immer: Schreiben wir ein Lied darüber. Topsy Turvy kennen diejenigen von euch vielleicht schon, die gern an Wochentagen in der Wiener Gürtelbahnbogengegend herumhängen, all diese schönen, dunklen, leider nicht mehr verrauchten Räumlichkeiten kennt die Band längst besser als ihren Wäschekorb. Was bei Siluh Records rauskommt, hat meist mit guten Gitarren zu tun, das ist natürlich auch hier ganz klar der Fall. „Oh so calm!“ heißt das Lied und ist es ja eigentlich gar nicht, ganz gleich die Melodien, die zart in die Irre führen, weil sie immer wieder sofort die Richtung ändern. Rock’n’Roll.

OSKA - „Like a Song“

„You got me feeling like a song“ ist das schönste Liebesgeständnis der Woche. OSKA hat eine alte Skizze in irgendwelchen Morgenstunden rausgekramt, weil der Text auf einmal da war, zwischen den besten Liedern liegen ja wie bekanntlich die großen und die kleinen, die alten und die neuen Lieben. Und jetzt hört euch das an: OSKA ist nicht nur gerade in den USA, weil sie da ihre ersten Gigs in New York und dann auch beim renommierten South By South West-Festival in Texas auftreten wird, sie ist officially Coldplay-approved. Kluge, große Bands schnappen sich den Support nämlich vor Ort und lassen sich Musik der hiesigen Acts vorspielen, wir stellen uns gern vor, wie Chris Martin und Co im Tourbus sitzen und bei „Like a song“ von OSKA zuhören. Vielleicht-wahrscheinlich haben sie sich zuerst sehr darüber gefreut, und dann kurz geärgert, dass sie jetzt selbst eher Stadionknallpop veranstalten müssen.

SISKA - „No Good“

Die Heels sind high, die Selbsterkenntnis aber dann doch noch drei bis vier Zentimeter höher. SISKA hat ihrem Gegenüber ein Lied geschrieben, dem man eigentlich entgegnen mag: Oft gehört, und wer soll’s am Ende wirklich wissen? Also die Sache mit dem „Ich bin nicht gut genug für dich“. Wer den Satz nämlich selbst schon mal gesagt hat, weiß, der ist oft tief aus der Ausredenschublade gegriffen und kommt gleich nach „Es liegt nicht an dir“. Aber: Es ist Dienstag, wir wollen noch nicht so zynisch sein, dafür ist das Lied auch viel zu schön.

Edna Million - „The Pool“

Es ist irgendein Nachmittag, vielleicht im Sommer, vielleicht ist es heiß, in jedem Fall ist es staubig. Im Pool draußen liegen weder die Freuden noch die Sorgen noch die vielen Zukunftsgedanken, ja richtig, ein Lied wie eine schöne, nihilistische Metapher. Man kann ja dann aber in diesen leeren Momenten - wenn man so gut schreibt wie Edna Million - ganz wörtlich Etwas aus dem Nichts herausholen, nämlich wenn man sich hinsetzt, die Flocken wegbläst und den Stift in die Hand nimmt. „The Pool“ ist kein Liebeslied per se, es ist es aber wie alle Lieder auf der Welt immer schon ein bisschen. Und das wird demnächst sehr gut live klingen: am 4.4. präsentiert Edna Million ihr erstes Album im Wiener Porgy&Bess.

Auch noch gut und gut zu wissen

  • Miniaturen-Kopfkino und die guten Popsongs: RAHEL hat ihr Debütalbum „miniano“ veröffentlicht.
  • Innenschau dafür noch ärger bei Paul Plut, Anfang März ist sein neues Album erschienen, es heißt „Herbarium“ und ist in der Kombination Tonträger+Buch erhältlich. Super.

FM4 Soundpark Weekly

In dieser wöchentlichen Rubrik fassen Lisa Schneider und Andreas Gstettner-Brugger zusammen, was in der österreichischen Musikwelt an guten, zumindest aber spannenden Dingen passiert ist. Neue Bands und Songs, Videos und Konzerthighlights und natürlich auch ein bisschen Gossip.

  • Weil sie auf Tour alle ihre Gitarren zerstört haben, klingen Sharktank jetzt eben ein bisschen anders. Glaubt es oder nicht, die neue EP jedenfalls heißt „Blindsided“.
  • Blitzgitarren und doch aber gar nicht zu überdreht: Lukas Oscar, Harry Dean Lewis und Girondolini waren gemeinsam im Studio.
  • Frühling? Blumenlieder! Schmack mit „Orchidée“.
  • Und wenn wir schon bei blöden Wetter-Konnotationen sind, vielleicht ist das hier das letzte, heurige Winterlied: „Eiskristall“ von SOVIE.
  • Nur den Titel bei Edwin Rosen geborgt: Spitting Ibex mit „Vertigo“.
  • Am Soundparkabenddonnerstag haben wir Amerika-Grüße von OSKA, mindestens zehnmal am Tag RAHEL und außerdem sehr viel von Bibiza gehört, auch er ist unter den Top 5 Nominees für den Fm4 Award beim Amadeus.

Aktuell: