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Ariana Grande Eternal Sunshine

Universal

Leave Ariana Alone!

Kritik an ihrem Privatleben, Hate wegen einer edgy Songzeile, langweilige Kritik aus dem Kulturjournalismus: Ariana hat mit „Eternal Sunshine“ ein tolles Album abgeliefert. Findet euch damit ab.

Eine Kolumne von Verena Bogner

Am 8. März ist Ariana Grandes langersehntes siebtes Studioalbum erschienen, das den wunderschönen Titel „Eternal Sunshine“ trägt. Und drücken wir es vorsichtig aus: Das Internet, der Kulturjournalismus und überhaupt alle hatten sehr viel dazu zu sagen.

Fangen wir mal bei den Online-Debatten rund um Ariana und AG7 (so werden Alben auf X oft abgekürzt) an: Ariana hat in den letzten Monaten so einige Hater:innen dazugewonnen. Der Grund dafür? Ihre Scheidung zum einen, ihre neue Liebe zum anderen. Sie datet Ethan Slater, einen Schauspieler, der zu Beginn der Liebelei noch mitten in einer Scheidung steckte. Und obwohl das Gspusi laut Gossip-Quellen keine Überschneidungen mit vorigen Beziehungen aufweist, wurde Ariana reflexartig zur Home Wreckerin erklärt, deren Musik man auf keinen Fall mehr hören sollte.

Ariana, die sich mit öffentlichen Statements ansonsten eher zurückhält, postete anlässlich dieser bösartigen Gerüchte, dass sie sich „zutiefst missverstanden“ von Menschen fühle, sie sie nicht kennen und sich Annahmen über ihr Leben zurecht denken. An diese Hater:innen richtete sie sich auf ihrer Single „yes, and?“ mit der Textzeile: „your business is yours and mine is mine / why do you care so much whose dick I ride?“. Die Song-Ankündigung führte dazu, dass sie 360.000 Follower:innen auf Insta verlor.

Kommen wir zu Arianas Musik. In Medien wie Dazed oder dem Rolling Stone wird „Eternal Sunshine“ als „das Comeback des Jahrhunderts“ bezeichnet, der Guardian findet es opulent, es sei eines ihrer „ehrlichsten“ Werke, heißt es da. Und auch die Fans lieben es: „Eternal Sunshine“ ist Arianas höchstbewerteter Release auf Metacritic. Und das völlig zu Recht: Der Banger „we can’t be friends“ erinnert stark an Robyn, Songs wie „the boy is mine“ oder „true story“ werden nicht ohne Grund ihren Platz im Spotify Wrapped unzähliger Popfans finden. Es geht in den Songs ums Verlieren und Weitermachen. Darum, dass auch Ariana nicht weiß, wie man diese ewige Liebe findet, von der immer alle reden. Sie singt über die Unvorhersehbarkeit von Liebe, die eben dazu führt, dass man manchmal das Opfer ist, manchmal die Bösewichtin.

Apropos Bösewicht:innen: Bei kommerziell erfolgreichen weiblichen Popstars gibt es neben den kritischen, aber wertschätzenden Reviews, natürlich immer auch diejenigen, die Musik, die vielen Menschen (meist Frauen) gefällt, reflexartig kleinmachen. Hier wird es dann plötzlich zum Kritikpunkt, dass diese Musik „massentauglich“ sei. Oder dass - wie hier - ein großer, beliebter Pop-Produzent wie Max Martin am Werk war, der hinter Songs wie „Baby One More Time“, „I Want It That Way“ oder „Blank Space“ steht. Denn, so heißt es dann, solche Menschen machen nur seelenlosen Schablonen-Pop. Gähn.

Um es mit den Worten von Internet-Ikone Cara Cunningham zu sagen, die 2007 mit ihrem „Leave Britney Alone“-Video viral ging: Lasst Ariana doch einfach mal in Ruhe. Immerhin hat sie da gerade ein spannendes, catchy Album releast. Und mehr ist sie uns wirklich nicht schuldig.

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