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Szenenbilder "Walking on Sunshine"

ORF/Hubert Mican

Serien-Recap

„Walking on Sunshine“: Was in der dritten Folge passiert ist!

„Walking on Sunshine“, Episode Drei: Das Skelett in Lukas Keller ist das von Lukas’ Vater. Conny ist auf freiem Fuß, ihr Vater sagt vor dem Untersuchungsausschuss aus und Otto braucht ein vorzeigbares Haus für eine Home-Story.

Von Pia Reiser

Achtung, das hier ist ein Episoden-Recap, sollte also erst gelesen werden, wenn man die Folge gesehen hat. Spoilers ahead!

Kreischende Frauen mit Blumen und Stofftieren vom schwedischen Möbelriesen warten vor dem ORF-Gebäude. Warum? Damit ich eine Zeile der Band b*witched hier unterbringen kann: Blame it on the weatherman! Otto Czerny Hohenburg wird hier umkreischt, eine Dame steckt ihm ihre Karte zu und meint, ihr Name sei Gabi Blaha, sie habe viel zu bieten und möchte ihr Leben mit ihm verbringen. Früh aufgestanden ist Wetterchefin Tilia, sie möchte sich eigentlich nur einen Kapselkaffe zu Hause machen und entdeckt zerreisswolfte Aktenberge ihres Mannes. Lukas hingegen hat eine Geburtsurkunde vor seiner Villen-Haustür gefunden, die belegt, dass Frau Cerwenka, die alte Dame, die ihm das Haus vererbt hat, wohl doch einen Sohn gehabt hat. Die Bialetti-Kanne hat Lukas mitübersiedelt und bei Kaffee wälzen Lukas und die frühere Pflegerin der toten Dame alte Fotoalben, um einen Hinweis auf den Sohn der Frau Cerwenka zu finden.

Walking on Sunshine

Folge 4 von „Walking on Sunshine“ ist am 21. Jänner um 20.15 Uhr in ORF1 zu sehen. Die dritte Folge ist noch in der ORF TVthek abrufbar.

Die FM4 Recaps zur Serie findest du hier.

In der Wetterredaktion enttäuscht der Hemden-Django (Georg Rauber) nicht und trägt Kurzarm-Palmenprint über einem langen Leiberl, grad so als wäre er „Magnum“-Fan (Serie, nicht Eis) im Jahr 1996. Auch gut: Die Zahnbürste in seinem Stiftebecher. Die Stimmung in der Redaktion ist mies: Die „Landunion“ will, dass im Wetterbericht täglich eine Bauernregel vorkommt, um ein Bewusstsein für den Bauernstand zu schaffen, dafür gibts natürlich ordentlich Geld, die Wetterredaktion fühlt sich korrumpiert und um die Authentizität gebracht. Die Wetterchefin hat natürlich andere Probleme, als die Authentizitäts-Wehwechen ihrer Redaktion. Grow up sagt ihr Blick.

Eine Homestory steht im Hause Czerny-Hohenburg an, allein Vater und Tochter befinden die eigene Altbauwohnung für zu abgenudelt. Auf der Suche nach einem herzeigbaren Zuhause landet Otto bei Gabi Blaha, in deren Haus nicht nur ein gut gefülltes Bücherregal (jede Menge Reiseführer und die Hans-Moser-Biografie) stehen, sondern u.a. auch ein ausgestopfter Löwe steht. In Deutschland gilt ja die „Lex Eidinger“, die besagt, dass in jeder noch so kleinen Produktion mal Lars Eidinger durchs Bild marschieren muss, in Österreich gibt es die „Lex Kabarett“ und so haben in Episode Drei Palfraders „Kaiser“-KollegInnen Rudi Roubinek und Karin Chvatal sowie seine „Staatskünstler“-Amigos Florian Scheuba und Thomas Maurer Kurzauftritte. In einem Triumph der geometrischen Formen, was die Kostüme angeht, holen Wetterchefin und ihr Mann Conny bei der Polizei ab.

Szenenbilder "Walking on Sunshine"

ORF/Hubert Mican

Lukas zeigt indes Sophie seine geerbte Villa und denkt sich if it’s not love then it is the Millionenerbe that will bring us together. Als die beiden im Villenkeller ein Geräusch hören, gehen sie hinunter und Lukas kriegt von einem Unbekannten einen Schlag auf den Kopf, der Unbekannte rennt weg, Lukas und Sophie entdecken das Skelett in der Wand, das wir schon am Ende der zweiten Episode gesehen haben.

Weiter geht’s zu den Leichen im Keller bei Wetterchefins Familie. Die bittet Henna-Trenchcoat-Lady, die diesmal eine Henna-Blaumann-Lady ist, das Video verschwinden zu lassen, das Connys Fahrerflucht zeigt. Henna-Lady erklärt nochmal langsam, wo der Bartl den Most holt: Wetterchefins Mann soll vor dem Untersuchungsausschuss aussagen, dass der Minister von nichts gewusst hat und ihm auch keine Infos über Angebote von anderen zukommen lassen, die abgezweigten 800. 000 Euro hat nicht der Minister sondern KCH behalten. Dafür kümmert sich Henna-Lady darum, dass Conny nichts passiert. Wetterchefin hat das ganze Gespräch natürlich aufgenommen.

Szenenbilder "Walking on Sunshine"

ORF/Hubert Mican

Gabi Blaha macht mit beim Homestory-Schwindel, Otto gibt ihr Haus als das Seine aus, die drei Romys hat er mitgebracht. Praktikantin Jana will nur Moderationskarten vorbeibringen, wird aber von der Homestory-Redakteurin (ein Lovechild von Chris Lohner, Cruella de Vil, Diana Vreeland, aber auch Meryl Streep in „Mary Poppins Returns“. Kollege Simon Welebil hat das Ganze durschaut: Die Societyreporterin namens Sue Sattel wurde nach dem Vorbild der Kurier-Gesellschaftsreporterin Ro Raftl gestaltet) für die Tochter gehalten. Der Wohnungsschwindel fliegt auf und schafft es auf die Titelseite der Kronen/Österreich-Zeitung. War wohl grad kein „Asyl-Alarm“ zur Hand.

In einem halben Meta-Moment gehen Sophie und Otto ihre jeweiligen Tage durch (Villenschwindel, Leiche im Keller) und nicken das mit „Immer ist irgendwas“-Attitüde ab, die man als Serienfigur haben muss, weil ja tatsächlich immer was ist.

Ich kann mich erinnern, dass die Telefone beim ORF-Kundendienst explodiert sind, als sich Ingrid Thurnher mal die Haare geschnitten hat, der dunkle Nagellack von Sophie würde in Zeiten der leichten Entrüstbarkeit, wo zumindest die digitale in die Höh’ gereckte Heugabel immer nur eine Schlagzeile entfernt ist, für einen Shitstorm, eine Petition, einen Protest-Flash-Mob sorgen, eventuell auch für eine Sondersendung auf Ö24-TV.

Sophie liegt schließlich bei Lukas im Villenbett und Birgit Fenderl berichtet vom Untersuchungsausschuss, bei dem KCH aussagt, dass er dem Minister 800.000 Euro Bestechungsgeld eigenhändig übergeben hat. Lukas erfährt, dass das Skelett im Keller das seines Vaters ist und einer der anwesenden Polizisten macht eine „Star Wars“-Anspielung, in der Darth Vader Schnaufgeräusche und das Wort „Vater“ vorkommen, besser kann ich das beim besten Willen nicht beschreiben.

Detail am Rande: Schöne Erzählsymmetrie: Einer hat ein Haus (Lukas), einer will ein Haus (Otto). Birgit Fenderl ist nach Lisa Gadenstätter die zweite ORF-Journalistin, die sich in der Serie selbst spielt und wird wohl nicht die letzte sein. Gabi Blaha ordnet am Ende einen kleinen Ordner mit Bildern von Otto in ihren Aktenschrank mit dem Titel „Männer, die mich enttäuscht haben“, hier finden sich Namen wie Ferdl, Franz und Leo - aber auch Moby. Auf die Rückblende wäre ich gespannt.

Schönster Moment als ORF-Mitarbeiterin: Die mindestens drei-Stunden-Mittagspause von Sophie und Lukas.

Brennende Fragen nach der dritten Episode? Was machen die mit meinen GIS-Gebühren? Welches Hemd wird Wetter-Redakteur mit der Troy Dyer-Gedächtnisfrisur als nächstes anziehen? Wieso gibt’s den Wetterbericht ohne Wetterkarte? Wurde diese Serie nur geschrieben, um den MitarbeiterInnen aus dem Funkhaus die Räumlichkeiten am Küniglberg schmackhaft zu machen? Wird die Serie es schaffen, Karomuster wieder en vogue zu machen? Wird in Rückblenden Fritz Karl den Vater von Lukas (Aaron Karl) spielen und wo bleibt Karl Markovics?

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