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21 Savage

APA/AFP/ANGELA WEISS

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21 Savage zwischen Selbstoptimierung und Sex-Raps

Der junge Atlanta-Rapper zeigt sich auf „I Am > I Was“ in Hochform und zollt dem Memphis-Rap Tribut. Etwa im expliziten Song „a&t“ mit Yung Miami von den City Girls, den der FM4 HipHop-Lesekreis besprochen hat.

Von Stefan „Trishes“ Trischler

Albumcover

21 Savage Feat.Yung Miami / Produced by FKi 1st

Schlecht für seine Chance auf die Jahresbestenlisten, aber gut für unsere Weihnachtsferien: 21 Savage aus Atlanta hat sein neues Album just am 21. Dezember veröffentlicht. Es heißt „I Am > I Was“ und bildet den Abschluss eines musikalisch sehr vielseitigen Jahres. Nachdem er Ende 2017 mit seinem Gast-Vers bei Post Malone fast weltweit Platz 1 der Charts okkupierte, konnte man ihn heuer etwa auf gleich mehreren Songs des Metro Boomin-Albums hören. Auf der neuen Platte lässt 21 Savage wiederum überraschend starke Einflüsse des klassischen Memphis Rap erahnen.

Schon der grandiose Opener A Lot klingt so, als wäre Juicy J höchstpersönlich hinter dem Mischpult gestanden (es war tatsächlich DJ Dahi aus Kendrick Lamars Camp!). Und nur zwei Songs weiter wird sowohl seiner Band Three 6 Mafia - übrigens noch immer der einzigen HipHop-Crew mit einem Oscar - Tribut gezollt, sondern auch sein Bruder Project Pat gesampled.

Der Refrain von A&T basiert auf dem Three 6-Song Ass & Titties - und nicht etwa auf dem gleichnamigen Ghetto Tech-Klassiker von DJ Assault aus Detroit. Und das Sample stammt von Don’t Save Her - da ist jemand tief in die Welt der Pen & Pixel CD’s eingetaucht oder hat sich via Youtube in die Rap-Geschichte von Memphis eingehört! Project Pat darf dann auf Good Day auch mitrappen, generationen- und regionenübergreifend an der Seite von Schoolboy Q aus South Central LA. Auch sonst ist die Gästeliste auf I Am > I Was recht hochkarätig: Travis Scott, J.Cole, Offset, Childish Gambino und auch Post Malone schauen da vorbei.

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Bei A&T ist die aus Florida stammende Yung Miami mit von der Partie. Eigentlich ist sie eine Hälfte der City Girls, die uns schon im Sommer im Vergleich zu Drakes Feelings positiv aufgefallen sind und erst im November selbst ein gutes Album veröffentlicht haben. Ihre Partnerin JT sitzt leider gerade wegen Kreditkarten-Betrugs im Gefängnis, weshalb Yung Miami auf dem Song eben alleine ihre Sicht auf selbstbestimmte weibliche Sexualität in Zeiten des Turbokapitalismus darlegen muss:

Bills, I gotta pay
If you gon’ handle it for me, then we can play

21 Savage hingegen sieht sich das Paarungsverhalten beider Geschlechter und die damit einhergehenden Täuschungen etwas genauer an:

Came in the club with all that fake ass jewelry on, threw a hundred dollars, he cappin’
Before I walk around trying to act like I’m something I ain’t, I just quit rapping

Der HipHop-Lesekreis mit Dalia Ahmed, Mahdi Rahimi und meiner Wenigkeit hat sich A&T genauer angehört:

FM4 HipHop-Lesekreis: 21 Savage ft. Yung Miami - a&t

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