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Lou Asril

Tim Cavadini

fm4 soundpark act

When your body shakes to the beat: Lou Asril ist unser FM4 Soundpark Act im Juli

Lou Asril hat den Soul und er hat den Style. Bald wird er das auch live unter anderem am Wiener Popfest unter Beweis stellen. Unser FM4 Soundpark Act im Juli.

Von Lisa Schneider

Nach wenigen Sekunden ist klar: Schon lange hat niemand so schön ins Mikro geatmet, geschweige denn so gesungen wie Lou Asril. „Divine Goldmine“ heißt die erste Single, mit der sich der niederösterreichische Musiker vor gut drei Monaten der Öffentlichkeit präsentiert. Es ist ein guter Start, es ist ein gutes Video. Die sanfte Stimme, der raue British-Working-Class-Style.

Nicht die klassische Schulband

Es ist vor allem auch ein spannender Start. Als Mensch, der selbst am Land groß geworden ist, ist einem bewusst: R’n’B ist da keine große Sache. Die Schulbands, die sich gründen, versuchen sich oft an unlauteren Nirvana-Coverstücken. Vielleicht auch an Green Day. Alles in allem aber passieren die ersten eigenen musikalischen Schritte meist in einem Genre, das weltweit um Berechtigung kämpft: die gute, alte Indiegitarrenmusik. Auch Lou Asril spielt in einer Schulband, aber nicht in der a-typischen.

Er wächst in Seitenstetten (Bezirk Amstetten) auf, mit elf Jahren beginnt der klassische Klavierunterricht. Musikalische Eltern (Mutter klassische Sängerin, Vater Dirigent, Trompeter und Lehrer) machen das Zuhause zum ersten Berührungspunkt mit dem, was Lou Asril später zu seinem Beruf machen will. Das weiß er schon sehr früh, wie er im FM4 Interview erzählt. Mit 12, 13 Jahren, damals, als er beginnt, seine ersten Songs zu schreiben.

Das BORG Linz, dessen musisch-kreativen Zweig Lou Asril später besucht, ist nicht erst seit gestern ein fruchtbarer Ort für viele oberösterreichische Musikschaffende. Dass man hier eine Band gründet, ist eine obligatorische Sache, immerhin gehört es auch zu Teilen zur Ausbildung. Die Band, mit der Lou Asril aktuell auf der Bühne steht, gründet sich zu eben diesen Schulzeiten - auch, wenn sich die Formation geändert hat und jetzt statt neun nur noch sieben Leute auf der Bühne stehen.

Das Beste kommt immer von innen

Hat man Bands vor etwa drei Jahren gefragt, wieso sie die Gitarre aus der Hand gegeben und den Synthesizer angesteckt haben, haben sie in etwa gemeint: „Es ist jetzt nicht mehr Indie- sondern Elektropop“. Fragt man Bands jetzt, woher souligere, R’n’B-verwandte Töne in ihre Songs einfließen, sind sie einerseits klug genug, dem weltweiten, erfolgreichen Trend zu folgen, und in weiterer Folge meist auch klug genug, eben diesen Grund nicht zu nennen.

Lou Asril

Tim Cavadini

Fragt man Lou Asril, woher seine Liebe zu Soul und R’n’B, zu Künstlern wie Toni Braxton, Brandy oder Jamelia kommt, gibt es keine konkrete Antwort. Er habe Musik gesucht und gefunden, sagt er dann, schulterzuckend. Es hat ihm niemand beigebracht, er hat sich nicht dafür entschieden. Es war einfach da - und es hat gepasst.

Keine Antwort, die sich Journalist*innen wünschen. Und vielleicht gerade deshalb so kostbar: Lou Asril muss keine Geschichte erzählen. Die Musik, wie er sie macht, kommt tatsächlich und ursprünglich, ohne, oder nur durch wenige äußere Eindrücke gefiltert, aus ihm heraus. Eine wertvolle Sache.

Urbane Musik, die am Land entsteht. Oder zumindest in der nicht so großen Stadt. Diesem Phänomen entspricht auch - die ebenfalls oberösterreichische Musikerin - Mavi Phoenix. Junge Künstler*innen, die mit einem untäuschbaren Gespür für den popkulturellen Zeitgeist aufwachsen. Dass sie es da in Österreich nicht immer leicht haben, sei dahingestellt. Lou Asril klingt international, und gerade deshalb soll ihn das nicht weiter kümmern.

Warten auf mehr

Dass Lou Asril außerdem ein Händchen für Songtitel hat, die den smoothen Groove seiner Musik in zwei Wörtern zusammenfassen, beweist er nicht nur mit dem sanften Meisterstück „Divine Goldmine“. Seine zweite Single, die am 5. Juli erschienen ist, heißt „Soothing Moving“. Sie klingt elektronischer, fällt aber immer noch ins Genre „Alternative R’n’B“. Lou Asril sagt dazu: „Die nächste Single ist die nächste Facette von mir. Ich bin noch nicht fertig damit, meinen Sound zu suchen, es wird nicht alles gleich klingen, was da noch an Songs veröffentlicht wird.“

Kurzer Reminder: Lou Asril ist gerade 19 Jahre alt geworden. Wer mit 17 Jahren schon den Joe Zawinul-Preis gewonnen, Songwriting-Kurse am Musicians Institute in L.A. besucht hat und dann mit solchen Singles zurückkehrt - der darf auf eine spannende Zukunft hoffen.

Nicht umsonst wird Lou Asril am 13. Juli gemeinsam mit Yung Hurn und Bilderbuch die Linzer Donaulände am Ahoi Pop Summer Festival bespielen. Und kurz darauf, Ende Juli am Popfest die Seebühne am Karlsplatz.

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