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Belle and Sebastian

Belle and Sebastian

song zum sonntag

Wir sind alle Sister Buddha von Belle and Sebastian

Der Song zum Sonntag: Belle and Sebastian - „Sister Buddha“

Von Christoph Sepin

Wir kennen alle eine „Sister Buddha“ aus dem gleichnamigen, neuen Lied von Belle and Sebastian. Oder wir haben sie mal gekannt, werden sie mal kennenlernen und vielleicht sind wir das auch einfach selbst: eine Suchende, auf dem Weg zum Erwachsenwerden, irgendwo auf der Straße der Selbstfindung.

  • Alle Songs zum Sonntag auf FM4
  • Auch die geschätzten Wissenschafts- und Popjournalist*innen Thomas Kramar und Heide Rampetzreiter machen sich in der Presse am Sonntag zum jeweils selben Song ihre Gedanken.

Vor vier Jahren ist das letzte, neunte Studioalbum mit dem Namen „Girls in Peacetime Want to Dance“ der Band aus Glasgow erschienen, im September kehren Belle and Sebastian mit einem ganz besonderen Projekt zurück: Einem ganzen Soundtrackalbum zum Coming-of-Age-Film „Days of the Bagnold Summer“. Und der Soundtrackcharakter ist bereits besonders schön auf dem wundervollen Stück „Sister Midnight“ zu beobachten, als erster Vorbote zur Platte.

Es ist die klassische Kleinstadtromantik, die hier ab der ersten Sekunde vermittelt wird, die Geschichte, die wir alle irgendwoher kennen, hier aus der Perspektive der als „Sister Buddha“ bezeichneten Protagonistin: Sie fährt mit dem Nachtbus durch die Stadt, sie sucht die Dinge, die kurzweilig und spannend sind und irgendwie weiß sie, dass es da draußen mehr gibt als nur die altbekannten Wege ihrer kleinen Welt: „There’s an itch that she’s dying to scratch, her face, her clothes, her skin“.

In ihrer Stadt scheint sie jeder zu kennen, die Plätze ihrer Umgebung sind ihr Laufsteg, so singen Belle and Sebastian, daneben arbeitet sie im Kaffeehaus: „Sister Buddha checking out the scene. Sister Buddha works the catwalk, surfs the coffee bean.“

Jeder Akkord, jede Melodie, jedes Instrument, das sich im Hintergrund des Liedes versteckt, macht „Sister Buddha“ zum idealen Filmsoundtrack. Man mag sich die Szenen bildlich vorstellen, in denen die Hauptcharaktere von „Days of the Bagnold Summer“ zu dem Track herumhängen, nachdenklich aus Fenstern blicken oder sich vielleicht sogar verlieben. Der Coming-of-Age-Song zum Coming-of-Age-Film.

Dann bleibt noch ein bisschen Zeit für den Ratschlag von Belle and Sebastian, für den sanften Aufruf, doch ein bisschen mehr zu sehen, als nur die eigene Welt, die eigenen Wünsche und Hoffnungen, ein Heraustreten aus der eigenen Egozentrik: „Step across the lonely threshold of your selfish mind.“ Denn da draußen gibt es nicht nur eine große Welt zu entdecken, sondern auch viele andere Sister Buddhas mit ihren eigenen Geschichten, die gehört werden wollen. „And I’ll send you all the love that I can find“.

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