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Zita Bereuter

Ein Vierteljahrhundert Leben von 25 25jährigen FM4 Hörerinnen und Hörer

FM4 ist 25 und hat 25 25jährige Hörerinnen und Hörer getroffen. Wir haben mit ihnen einen Kaffee getrunken und geredet. Über ihren Alltag, ihr Leben. 25 25-jährige über ihr Vierteljahrhundert Leben.

von Zita Bereuter

FM4 ist 25 - eine magische Zahl, ein Vierteljahrhundert. Ein besonderes Alter.
Wir wollten 25-Jährige kennenlernen und haben Anfang Dezember dazu aufgerufen. Viele haben sich gemeldet - herzlichen Dank allen! 25 haben wir ausgewählt und getroffen - in den Bundesländern oder auf dem Küniglberg.
Wir haben mit ihnen einen Kaffee getrunken und über ihren Alltag, ihr Leben und ihre Wünsche geredet.
Darüber, was ihnen wichtig ist.
„Wichtig ist mir Klarheit, dass ich weiß was ich will, selber auch eingestehe, wenn ich was falsch mache.“ (G) „Dass Menschen einen respektvollen Umgang pflegen und das Leben mit mehr Gelassenheit und Humor nehmen.“ (T) „Wichtig ist mir essen, wo die Leute zusammenkommen.“ (C) „Ein Miteinander.“ (M) „Wichtig ist bei Personen nicht, was sie können, sondern, welche Werte sie haben.“ (B) „Wichtig ist mir, dass ich am Ende der Woche das Gefühl habe, dass ich was sinnvolles gemacht habe – für mich selbst und für die Allgemeinheit.“ (N)

Wir haben uns auch darüber unterhalten, wie es sich anfühlt, 25 zu sein. Denn das scheint für viele eine schwierige Zahl: „Man ist doch schon Mitte 20 und nicht mehr Anfang 20. Es ist ein anderes Gefühl wie mit 24, weil es auf einmal Mitte 20 ist – und es geht dann schon Richtung 30 zu. Und ja, man wird älter.“ (L)
Das offizielle Alter stimmt für die wenigsten mit ihrem gefühlten Alter überein. „Ich bin 25, aber im Kopf 17 aber auch 77. Es spielen sich verschiedene Welten im mir ab.“ (J)

zehn 25-Jährige

radio FM4

obere Reihe v. li.: Andreas, Antonia, Bianca, Carina, Jakob untere Reihe v. li.: Christopher M., Christopher O., Daniel, Georg, Isabella

Man kann das Alter nicht gut einschätzen. Und doch gibt es irgendwann den Moment oder das Ereignis, nach dem feststeht: jetzt bist du erwachsen.
Bei einer war das der erste Festivalbesuch, bei einem anderen der erste Alkohol, bei einigen nach der Matura oder dem Lehrabschluss, bei einer die erste Dienstreise, bei mehreren die erste Wohnung, bei einer die Geburt des Kindes. Oder auch beim Einkaufen: „Das erste mal erwachsen gefühlt habe ich mich, als ich alleine zum ersten Mal eine richtige Ladung an Putzmittel eingekauft habe. Da habe ich mir gedacht: ‚Oh, Mann!‘"(S)

Mit Geld ist das so eine Sache. In ihren 25 Jahren haben sie schon richtig viel ausgegeben. Gutes Geld für Instrumente wie eine Marimba (K) oder einen Verstärker für seine Metalband (J). Aber auch weniger schlaue Ausgaben: "Meine unnötigste Investition war ein VR-Headset.“ (A) „Die dümmste Investition war eine Badehose für 80 Euro.“ (C) „Meine dümmste Investition war mein erstes Auto, weil das sehr teuer war. Leider hatte ich damit einen Unfall und als 18-jährige ist mir viel Geld zwischen den Fingern zerronnen. Das war nicht schlau von mir“ (L)

„Die teuerste Investition in meinem Leben war mein Studium.“ (N)

zehn 25-jährige

radio FM4

obere Reihe v. li.: Johannes, Katharina, Larissa, Lisa, Martin untere Reihe: Michael, Miriam, Nadine, Nicholas, Sabine

on-air:

Ein Vierteljahrhundert Leben von 25 25jährigen FM4 Hörerinnen und Hörer - in einer Stunde Homebase Spezial am Mittwoch, 22. Jänner
von 21 - 22 Uhr

und danach …
sieben Tage zum Nachhören

Zum Teil studieren die 25-Jährigen, mehrheitlich arbeiten sie. Etwa als Grafikerin, Physiker, Hebamme, Tischler, Behindertenbetreuer, Projektmanagerin, Bautechniker, Lehrerin oder Sportlerin. Erstaunlich, was sie alles in ihren 25 Jahren bereits erlebt haben und wie sie das alles angehen. Aber wann sind sie auch mal überfordert? „Ich bin völlig überfordert, wenn der Computer ein Problem hat.“ (G) „Ich bin überfordert, wenn die eigenen Erwartungshaltungen nicht mit den externen Erwartungshaltungen übereinstimmen.“ (J) „Ich bin völlig überfordert, wenn ich keine Ruhepausen hab“ (S), „wenn ich einen vollen Terminkalender hab“ (T), „wenn es Zeitdruck gibt.“ (T)

Neben vielem anderen haben wir auch über Ängste gesprochen. Manche begleiten sie schon lange: „Ich habe Angst vor der Dunkelheit. Auch mit 25 ist diese kindische Angst nie weggegangen. Egal, ob in der Nacht oder im eigenen Haus: Da ist immer die Angst, da könnte was lauern."(A)
Angst irgendwann allein zu sein ohne Rückzugsort zu haben (C)
Manche Ängste sind auf die eigene Person bezogen: "Ich hab Angst vor kleinen schnellen Spinnen.“ (T) Andere auf uns alle: „Ich habe ein bisschen Angst davor, dass wir es als Gesellschaft nicht rechtzeitig schaffen, uns die Werte zu geben, die es eigentlich bräuchte, um für alle eine gute Zukunft zu erreichen.“ (J) Und manches sind Urängste. „Ich hab Angst davor, ganz alleine zu sterben.“ (L)

„Ich wünsche mir, dass wir uns alle gemeinsam überlegen, was wir eigentlich wollen vom Leben und uns fragen, ob wir grad das Notwendige tun, das zu erreichen, oder ob wir eigentlich die ganz falschen Ziele verfolgen.“ (J)

Außerdem wollten wir wissen, was sie glücklich macht. „Wenn mein Freund für mich kocht“ (S) und „ein gemeinsames Essen mit den besten Freunden.“ (T) „Glück ist eher ein zufälliges Phänomen.“ (N) „Wenn ich mit Leuten, die ich gerne mag und weiß, dass die mich auch mögen, Zeit verbringe und v.a. wenn ich weiß, dass ich mir selbst treu bleibe. Das ist auch der wichtigste Rat, den ich bekommen habe: Man soll sich nicht verstellen, sonst wird man nicht glücklich. Also nicht etwas tun, wofür man Applaus bekommt, sondern was tun, was dem eigenen ich gut tut.“ (A) „Glücklich macht mich, wenn ich gemeinsam mit Menschen Dinge bewegen kann.“ (J) „Zeit
mit Freunden oder Familie. Gechillt mit Tee und einem Buch auf der Couch, aber trotzdem mal voll tanzen gehen in einen Club. Es ist beides – das Ruhige und das Wilde – und das ist mit 25 auch total machbar und das beschreibt vielleicht auch mein 25.“ (K)

fünf 25-Jährige

radio FM4

Sophie, Steffi, Theresa, Thomas G. und Thomas F.

Daneben können sich die 25-Jährigen auch aufregen: „Über Engstirnigkeit gepaart mit Narzissmus.“ (G), „Wenn Leute lügen und es schon so offensichtlich ist, dass es eine Lüge ist“ (J), „Wenn ich in der Zeitung lese, wie ungerecht es zugeht und wie manche Leute einen Großteil des Vermögens auf der ganzen Welt besitzen.“ (M) Es stört sie „dass es noch immer keine Gleichberechtigung zwischen Mann und Frau gibt – v.a., was die Gehälter betrifft“ (S) und auch, „Dass nur die Probleme am schnellsten gelöst werden, die medial die größte Aufmerksamkeit bekommen“ (S) aber auch „Alte Männer, die glauben, dass sie jungen Frauen irgendwelche Lebensweisheiten raufdrücken können, obwohl sie gar nicht danach gefragt worden sind."
"Mich ärgerts auch immer, wenn Menschen die Natur vermüllen oder auch einfach Sachen wegschmeißen im Wald. Ich bin dann meistens derjenige, der Sachen aufklaubt und wegschmeißt.“ (M)

Mit 25 ist man also erwachsen, auch wenn man sich nicht immer so fühlt. Man versteht mit 25 sehr viel - aber längst nicht alles. „Auch mit 25 verstehe ich nicht, dass manche Menschen, wenn sie erwachsen werden, so eine starre Denkweise annehmen und gar keine neuen Gedanken mehr zulassen.“ (J) „Mit 25 hab ich nicht immer die Fähigkeit, die Relevanz von Entscheidungen oder Dingen zu erkennen und das rächt sich dann manchmal im nachhinein."(N) "Mit 25 verstehe ich tatsächlich manchmal die Männer immer noch nicht.“ (L)

Klimaschutz ist eines der Hauptanliegen der 25jährigen, die wir auf FM4 portraitiert haben. Sie versuchen in ihrem Umfeld was zu bewegen. Sie haben aber auch sonst Ideen, für eine bessere Welt: „Das Leben wäre für uns alle einfacher, wenn unsere EntscheidungsträgerInnen, unsere gewählten PolitikerInnen, sich mehr mit Wissenschaft beschäftigt hätten, bevor sie in die Politik gegangen wären.“ (J) „Wenn sich nicht immer alles ums Geld drehen würde.“ (M) „Wenn wir alle mehr einander zuhören würden.“ (S) „Wenn ein Großteil der Menschen nicht nur an sich selbst denken würde“ (S) „Wenn ein bisschen mehr Gleichberechtigung herrschen würde.“ (S)

Endlich 25. Ein guter Zeitpunkt, um die Vorstellungen der Vergangenheit mit der Gegenwart abzugleichen und den Blick in die Zukunft zu wagen. „Wenn ich früher an das Alter 25 gedacht habe, hab ich mir gedacht, dass ich dann verheiratet bin, eine Familie hab, irgendwo am Land wohn in einem schönen Haus. Jetzt ist genau das Gegenteil und es ist sehr gut, dass es so ist.“ (K)

„Wenn ich alt bin, möchte ich sagen können, dass ich all das gemacht habe, was ich mir vorgenommen habe, dass ich nichts bereue und dass ich einfach zufrieden und glücklich bin, wenn ich auf meine Vergangenheit zurück blicke.“ (L)

25 – ein großartiges Alter. Angst vor 25 muss man nicht haben: „Allen, die jetzt noch nicht 25 sind und das demnächst werden: Macht euch nicht so viele Gedanken, darum wie das Leben zu verlaufen hat. Glücklich wird man erst, wenn man für sich selbst den passenden Weg findet – den kann euch keiner vorzeichnen. Ihr seid selbst dafür verantwortlich, was ihr im Leben erreicht. Aber zwingt euch nicht in irgendwelche Schranken und Schienen hinein, in denen ihr nicht glücklich seid. Dafür ist das Leben zu kurz."(T)

In diesem Sinn – Alles Gute und vielen Dank an die portraitierten 25-Jährigen: An Andreas, Antonia, Bianca, Carina, Christopher O. und Christopher M., Daniel, Georg, Isabella, Jakob, Johannes, Katharina, Larissa, Lisa, Martin, Michael, Miriam, Nadine, Nicholas, Sabine, Sophie, Steffi, Theresa, Thomas G. und Thomas F.

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