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Bandfoto ELSA

© Leon Bergmann

Neue Musik von Titus Probst, Elsa, Man Of Isle u.v.m.

Ein nackter Rücken, die Suche nach dem Glück, destruktive Liebe und die Verbundenheit zur Natur. Neue Videos aus Österreich und jede Menge neue Singles versüßen uns die Frühlingszeit ohne Konzerte.

von Andreas Gstettner-Brugger

Während sich der Frühling schon von der schönsten Seite zeigt und die Lockerungen der COVID19-Beschränkungen ein Stück mehr Hoffnung und Freiheit bringen, werden die Auswirkungen des Lockdowns in der Musikindustrie weiterhin dramatisch zu spüren sein. Christian Lehner hat hier die aktuelle Situation für die Musik-Labels zusammengefasst. Auch dass der Sommer dieses Jahr zum ersten Mal ohne Musikfestivals stattfinden wird, ist ein herber Schlag für die Musikindustrie und auch die heimische Szene. Um euch zumindest den Hauch eines Festivalgefühls zu vermitteln, haben wir zum Beispiel das Donaufestival ins Radio verlegt.

Während manche Acts nicht nur ihre Touren, sondern auch ihre bevorstehenden Veröffentlichungen verschoben haben, tut sich am heimischen Sektor erfreulicherweise noch immer sehr viel. So haben Sängerin Ines Kolleritsch und Schlagzeuger Julian Berann alias Gazelle & The Bear am 1. Mai ihre zweite Single „Portrait“ veröffentlicht. Ein smoothes, jazziges, souliges und meisterlich swingendes Stück, das einen sanft umarmt. Denn diesmal geht es nicht um sozialkritische Gesichtpunkte, die Ines Kolleritsch ein Anliegen sind, sondern um die pure Liebe zwischen zwei Menschen. Das schöne Gefühl, wenn das Gegenüber die besten Seiten an einem zum Vorschein bringt. Für mich eines der Highlights der vergangenen Woche.

Ein Debüt-Album von Gazelle & the Bear soll im Jänner 2021 erscheinen, wenn alles klappt. Die Voraussetzungen sind gut, Ines Kolleritsch und Julian Bernann haben die Lockdown-Zeit genutzt und sich in einem kleinen Haus am Land ein Studio eingerichtet, um an den neuen Songs zu arbeiten.

Titus Probst & On Bells - „Wild Love“

Ebenfalls nicht verschoben hat der Elektronik-Produzent und Musiker Titus Probst sein neues Album „Expected“, das im Herbst veröffentlicht werden soll. Davon schickt der Grazer den neuen Track „Wild Love“ ins Rennen. Während wir noch die poppige 80er Jahre Liebhaberei „Wunderland“ im Ohr haben, besticht die neue Single durch trippigere Beats, eine tanzbare Dringlichkeit und dunklere Atmosphäre. Gemastert wurde die Nummer von Patrik Pulsinger, was das dancige Endprodukt auch erklären könnte. Vor allem die sanfte und doch eindringliche Stimme von Sänger und Musiker Jakob Kolb alias On Bells macht „Wild Love“ zu einem wunderschön eingängigen Elektro-Pop-Track. Das schlichte und kunstvolle Video kommt von Oskar Ott.

Elsa - „Glück“

Das Quartett Elsa hat mit der Single „Sag’s mir“, die ich Anfang des Jahres hier schon vorgestellt habe, einen guten Start auf dem heimischen Label Assim Records hingelegt. Die reibeiserne Stimme und der puristische Rock-Sound haben mich überzeugt. Allerdings übertrifft die neue Nummer „Glück“ musikalisch den Vorgänger mit Leichtigkeit. Die schön verzerrte Basslinie, die geschmeidigen Gitarrenlinien und der vertrackte Schlagzeugbeat unterstützen die teils gehauchte, teils tief vibrierende Stimme. Das Video von Pipo Fuhs & Fjodor Carl Kelling setzt visuell den Text gut um, der die verzweifelte Suche nach dem Glück thematisiert.

Man Of Isle - „Everyone“

Letztes Jahr hat Musiker David Edlinger sein Debüt „Planting Hearts“ herausgebracht, ein sehr berührendes und starkes Album. Es handelt von Davids Kindheit in einer Sekte, seinem Ausbruch aus diesem System und ist die Verarbeitung der Erfahrungen, die er damit gemacht hat. Zusammen mit Musikproduzent Stefan Deisenberger hat er für Man Of Isle wunderschöne, teils melancholische, teils hoffnungsvolle Popsongs aufgenommen. Die Single „Everyone“ erstrahlt dabei voller Positivität, geht es doch um die Verbundenheit und gefühlte Einheit mit der Natur. Auch das Video vermittelt eine Lebensfreude, hat Witz und unterstützt die Leichtigkeit des Songs.

Pia Basey - „Love Destruction“

„Love Destruction“ ist ein wuchtiger, spannender Song von Pia Basey aus Tirol und ihrem Produzenten Yves Krismer. Schwere Beats, krachende Sounds, verzerrte Gitarren und Stimme sowie Sitar-Klänge werden hier zu einem dunklen Trap-Song zusammengemixt. Passend dazu zeigt sich Pia Basey in einer alten Spinnerei-Fabrik mit all ihren Ecken und Kanten, sowohl was Style als auch Performance betrifft. „Love Destruction“ handelt, wie der Titel vermuten lässt, von den destruktiven, dunklen Seiten der menschlichen Seele. Ein eindringliches und fesselndes Song mit ebenso einprägsamen Video.

Auch noch gut und gut zu wissen

  • Die fantastische Lylit hat auf der Dachterasse ihr neues Video zu dem Song „Over“ aufgenommen. Eine spannende Session mit Andreas Lettner.
  • Endlich wieder mal im Kaffeehaus sitzen. Zumindest im Video von der Band Grant. Die neue Single „Kaffeeeck“ ist eine liebevolle Hommage an die österreichische Kaffeehauskultur.
  • Wisst ihr, wer die „Rappertante“ ist? Das ist Mieze Medusa, die mit Tenderboy erneut eine groovige Hip Hop-Nummer mit gutem Flow geschrieben.
  • Hinter Steffko steckt die österreichische Multimedia Künstlerin und Musikerin Stefanie Koscher. Sehr organisch, akustisch und charmant Lo-Fi klingt ihre Single „You don’t even wanna know“, zu der es sich gut alleine in der Küche tanzen lässt, wie Stefanie es selbst gern macht.

FM4 Soundpark Weekly

In dieser wöchentlichen Rubrik servieren Lisa Schneider und Andreas Gstettner-Brugger musikalische Häppchen aus Österreich. Neue Bands und Songs, Videos und Konzerthighlights quer durch den stilistischen Gemüsegarten.

  • Parov Stelar veröffentlicht gerade eine EP Trilogie namens „Voodoo Sonic“. Aus dem eben zweiten veröffentlichten Teil stammt die neue Single „Piano Boy“, eine wie immer geschmeidige Dance-Jazz Nummer mit Piano-Flair.
  • Die Ehemalige White Miles-Frontfrau Frida Cecil hat ein neues Projekt auf die Beine gestellt: Slicky Nerves veröffentlichen ihre rauhe, rockige, fast ein bisschen Grunge-ige „Serpentine“-EP, bei der das Titellied irgendwie an Alice In Chains erinnert.
  • Unser Soundparkact des Monats Mai ist Elena Shirin, die ihre souligen Popsongs mit vielen Espressi intus am liebsten in Kaffeehäusern schreibt. Dort ist wohl auch die neue Single „Land(e)scapes“ entstanden, wobei gerade diese Nummer eine musikalisch-atmosphärische Trance geworden ist.
  • Der letzten Song zum Sonntag kam von Anna Attar alias Monsterheart. Ihre neue Single „Flowers“ begeistert mit 80ies Sound und schönem Video, in dem sie mit dem TV-Star Delphin Flipper schwimmt!
  • Und Christian Pausch hat in der Soundparknacht vergangenen Sonntag Live-Sets von Alicia Edelweiss, Cari Cari und Felix Kramer präsentiert. Außerdem waren Elena Shirin und Bulbul im Interview zu hören.

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