Zurück in die Wunderbaren Jahre

Die neue Serie „The Wonder Years (2021)“ ist ein gelungenes Reboot des 80er Jahre Coming-of-Age-Klassikers.

Von Natalie Brunner

Die TV -Serie „Wunderbare Jahre “, im Original „The Wonder Years (2021)“, ist eine veränderte Neuauflage der Serie „Wunderbare Jahre“ aus 1988. Sie begleitet den 12-jährigen Dean Williams durch seinen Alltag in den 1960ern im Süden der USA. Dean lebt in Montgomery, Alabama, und die Neuauflage von „Wunderbare Jahre“ zeigt gleich dem Original, wie das alltägliche Leben der Familie Williams mit den großen politischen Umwälzungen dieser Zeit verbunden ist. Deans gegenwärtiges Ich erzählt von seinen jungen Jahren, die nicht immer leicht, aber dennoch schön waren. Fred Savage, der in der Orignalserie die Hauptrolle des Kevin Arnold gespielt hat, ist einer der Executive Producer der Neuauflage.

Kevin Arnold in der 80er-Jahre-Serie beim Erwachsenwerden zu begleiten war mir während meines eigenen Erwachsenwerdens eine große Freude. Die Originalserie thematisiert, wie Freundschaft und Familie die kleinen Katastrophen des Erwachsenwerdens abfangen können, aber auch, wie Menschen mit den kollektiven Traumata der Zeit wie etwa dem Vietnamkrieg umgegangen sind.

Die Sechziger aus anderer Perspektive

Die neue Version von „The Wonder Years“ versucht nicht, wie das Original zu sein, und das ist eine kluge Entscheidung. Die Familie der Hauptfigur Dean Williams ist kein afroamerikanisches Spiegelbild von Kevin Arnolds Familie. Sie lebt auch nicht wie die Arnolds in einem Vorort von Los Angeles. Ihre Probleme sind grundlegend andere. Die Williams sind in Alabama zu Hause. Alabama war in dieser Zeit Schauplatz vieler wichtiger Ereignisse in der amerikanischen Bürgerrechtsbewegung. In der Serie wird auch die Ermordung von Martin Luther King und der Schmerz, den dieses Verbrechen ausgelöst hat, thematisiert. In vielen Punkten ist „The Wonder Years 2021“ eine neue Serie. Daher stellt sich die Frage, ob es Sinn macht, den Titel beizubehalten. Der Reboot des Sitcom-Klassikers behält die Voiceover-Erzählung, die Coming-of-Age-Themen und das Setting der 1960er Jahre bei. Der Schauspieler Don Cheadle spricht im Off-Kommentar den erwachsenen Dean, der sich an seine Teenagerzeit erinnert.

The Great Uniter

Zu Beginn der Serie ist Dean 12 Jahre alt; im Pilotfilm versucht er sich als „The Great Uniter“ - der Junge, der schwarze und weiße Schüler, Bullies und Streber an der Junior High durch die Kraft seiner guten Absichten zusammenbringt.

Die Figur des jungen Dean Williams, gespielt von Elisha Williams, ist von der ersten Sekunde an sympathisch - und auch seine Familie ist gut besetzt. Die Williams haben eine exzellent kalibrierte Balance aus Liebenswürdigkeit, Humor und Coolness. Eine Familie, mit der man Zeit verbringen will und die man gern über die zwölf Folgen der ersten Staffel begleitet.