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Lars Eidinger in der Ausstellung

radio FM4/Gersin Livia Paya

Lars Eidinger fotografiert das Leben und das Böse

Unter dem Titel „ƎVI⅃“ eröffnet der Fotograf, DJ und Schauspieler Lars Eidinger am 9. Februar seine erste Soloausstellung in Österreich. Zu sehen gibt es Fotos, Videoinstallationen und Skulpturen - dazu zählen Bilder von Hamstern, Bundeswehr-Soldaten und eine umgebaute Kruzifix-Uhr.

Von Philipp Emberger

„Ich habe dem Hamster damals Unrecht getan, hatte aber kein Bewusstsein dafür“, sagt Lars Eidinger über seinen Goldhamster Speedy. Festgehalten hat er diesen „Missbrauch“, wie er ihn nennt, als er sechs Jahre alt war auf einem 10x10cm großem Bild. Für die Ausstellung wurde das Bild auf 1x1m vergrößert und zeigt den kleinen Goldhamster, in eine Klopapierrolle gepresst, sein Kopf schaut oben raus. Es ist nicht das erste Bild, das Eidinger jemals geschossen hat, aber eines der ersten und ist neben vielen anderen in der aktuellen Ausstellung zu sehen.

Ausstellungsblick Lars Eidinger

kunstdokumentation.com

Goldhamster Speedy hängt hier neben Fledermaus & Co

Tausendsassa Eidinger

Das menschliche Bedürfnis, alles und jeden in Schubladen zu stecken und kategorisieren zu wollen, schlägt auch bei Lars Eidinger voll durch. Wer sich in diesen Tagen durch die eidingersche Berichterstattung wühlt, liest, dass der Schauspieler jetzt AUCH fotografiert. Und das, obwohl die Fotografie ihn schon länger begleitet als die Schauspielerei. Am einfachsten ist es ohnehin, ihn als Künstler der verschiedenen Disziplinen zu begreifen.

FM4 Podcast Film Podcast (Filmpodcast)

Radio FM4

Im FM4 Filmpodcast spricht Lars Eidinger über die E- und U-Kultur, warum ihm der Film „Jaws“ Angst macht und er „Das Letze Einhorn“ poetisch findet.

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Wer mit Lars Eidinger spricht oder ein Interview mit ihm führt, wird häufig unterbrochen, denn: Der Jedermann hat sein Smartphone samt Kamera jederzeit zückbereit. Das zeigt, worum es ihm geht. Es sind Momente im Alltag, nach denen er sucht und die er versucht einzufangen. Im Gegensatz zu Speedy sind die anderen ausgestellten Fotos natürlicher, im Moment geschossen und nicht inszeniert. Einige der Bilder, die es nun auf die Wände geschafft haben, kennen Eidinger-Fans von dessen Instagram-Account.

ƎVI⅃

Wer von draußen, von der Schleifmühlgasse im 4. Bezirk, durch die Glasfronten in die Ausstellungsräume sieht, kann das Wort EVIL auf der Glasscheibe lesen. Wer drinnen steht, sieht dasselbe Wort als LIVE. Die Verbindung zwischen dem Titel und der Ausstellung erscheint auf den ersten Blick offensichtlich: „Es geht um die Spiegelung, die Bilder sind ja im Grunde eine Spiegelung und es geht darum, Gesellschaft zu spiegeln“, so Eidinger. Das wird dann auch bei den Bildern deutlich. Zu sehen sind etwa ein Bundeswehrsoldat, der sitzend auf einer Bank schläft; ein Baum, der sich seinen Weg durch Pflastersteine bahnt oder eine Menschenmenge vor einer Menschenmenge.

Ausstellung Lars Eidinger

kunstdokumentation.com

Dieses Jesuskreuz funktioniert als Uhr

„Also ich wundere mich immer, wenn Leute sagen, es sind skurrile oder besondere Momente. Ich finde es viel interessanter, dass das alles alltägliche Szenerien sind“, sagt Eidinger zu seinen Bildern. Diese alltäglichen Szenarien sind neben Videoinstallationen und Skulpturen, dazu zählt etwa ein zu einer Uhr umfunktioniertes Jesuskreuz, bis zum 26. März in der Alba Galerie in Wien zu sehen.

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