Hat es sich ausgetindert?

Die weltweit bekannteste Dating App steckt in der Krise. Nach dem Boom während der Pandemie brechen Tinder die User*innen weg. Andere Online-Kuppler profitieren davon. Wir stellen euch einige Datingapp-Alternativen vor.

Claudia Unterweger und René Froschmayer

Während der Lockdowns verzeichnete Tinder eine Rekordzahl von 3 Milliarden Swipes täglich. Aktuell stagnieren die Nutzer*innen-Zahlen, der Börsenkurs der App ist um 60 Prozent eingebrochen. Für die Partnersuche wenden sich viele User*innen von Tinder ab – und das nicht paarweise. Gesucht werden neuere Apps mit besseren Konzepten oder sogar wieder das völlig analoge Kennenlernen. Tinder steht für viele nur mehr für anonyme, oberflächliche „Hook-Up-Culture“. Das Swipen in der Masse hat bei Vielen wohl ausgedient.

Zwar versucht Tinder, die Mutter der Dating-Apps, jetzt mit neuen Features zu begeistern, wie zum Beispiel der Möglichkeit anzugeben, ob man etwas Festes oder Lockeres sucht. Trotzdem konnte Tinder gewisse Probleme bis jetzt nicht unter Kontrolle bringen, wie zum Beispiel die vielen Fakeprofile. Für manche ist aber genau die Masse ein Grund, trotzdem bei Tinder zu bleiben: Mehr Auswahl, mehr Spaß, scheint da die Devise.

Egal ob ihr an long-term or short-term dating interessiert seid, auf casual hook ups aus seid oder nur den Ego-Boost sucht: hier sind einige Dating-App Alternativen für euch.

Blindmates

Liebe macht blind? Bei Blindmates ist das der Fall. Das Profil deines Matchs siehst du dort nämlich erst, nachdem ihr euch im Chat ausgetauscht habt. Das Besondere: Das Swipen übernehmen eure Friends – die auch gleich euer Profil mit Interessen, Hobbys und Co auffüllen.

OkCupid

Okcupid, die wahrscheinlich bekannteste und beliebteste Tinder-Alternative setzt auf’s Innere. Anhand eurer Interessen und Weltanschauungen könnt ihr Gleichgesinnte finden. Außerdem ist Okcupid LGBTIQ+ friendly – und das seit fast 10 Jahren.

Hinge

Wem Kreativität und Humor beim Dating wichtig sind, sollte Hinge auschecken. Vordefinierte Fragen im Profil könnt ihr dort nämlich auch per Sprachnachricht beantworten – oder ihr stellt euch einfach mal mit ein paar launigen Worten vor.

HER

Sehr beliebt unter lesbischen Personen: HER. Eine LGBTIQ+-Tinderalternative ohne Cis-Männer und heterosexuellen Menschen.

Bumble

„Hi wie geht’s?“ - Keinen Bock mehr auf fade Chatopener? Bei Bumble ist das Frauen überlassen. Bei queeren Matches können beide Personen in den Chat starten. Aber Achtung: Für den Icebreaker hast du nur 24 Stunden Zeit – sonst ist das Match weg.

Mit diesen Alternativen sollte euer Online Dating Game gerettet sein.

FM4 Auf Laut: Ausgetindert? Dating Apps in der Krise?

Haben wir genug von Dating-Apps? Was ist uns beim Kennenlernen wichtig? Und wie schaut unser Flirt-Game in Zukunft aus?

In FM4 Auf Laut diskutiert Claudia Unterweger über Online Dating mit Fredi Ferkova (Technoparty-Kollektiv „Hausgemacht“), Co-Organisatorin der „ZusammenKommen“ sexpositiven Partys, mit Comedian und Autor Josef Jöchl, der die Sexkolumne „Sex in the Lugner City“ im Gap-Magazin verfasst, mit den Gründer:innen der „LoveKissBang“-Speeddating-Events und mit der FM4-Community. Anrufen und mitdiskutieren am Dienstag ab 21 Uhr.