Beef is Belief
Von Natalie Brunner
Nach der Hot Girl Summer Waffenruhe ist nun ein Vulkan der Bösartigkeit ausgebrochen.
Nicki Minaj und Meghan Thee Stallion haben Diss Tracks veröffentlicht, die in der medialen Aufmerksamkeitsökonomie einen Stellenwert bekommen, der über vergangene Hip-Hop Beefs hinausgeht. Auf lyrisch sehr hohem Niveau gehen sie tief ans Eingemachte, dorthin wo es wirklich schmerzt.
Das Grab der Mutter, der vergewaltigende Ehemann, die vermeintlich selbst zugefügten Schussverletzungen. Nichts ist zu privat oder zu tief. Nachlesen wer wen wie beleidigt hat kann man hier.
Was den Hip Hop Lesekreis dem Disstrack von Meghan Thee Stallion gegen Nicki Minaj und Big Foot und der Antwort von Nicki interessiert, ist das extreme lyrische Niveau. Es drängt sich die Frage auf: Sind Hip Hop Beefs wie dieser die aktuelle Version von griechischen Tragödien? Die Elemente wären da: Das geschändete Andenken der toten Mutter, der als Wüstling überführte Gemahl, die angezweifelte Heldinnenhaftigkeit im Felde (selbst zugefügte Verletzungen). Und wenn frau mit solchen Geschützen auffährt, interessiert sich da in der Welt der Yellow Press überhaupt noch irgendwer für geriatrische Adelige und anorektische Models?
Nicht mehr Meghan Markle sondern Meghan Thee Stallion beschäftigt die Karla Kolumnas weltweit. Ist es eine anti-feministische Schlammschlacht oder ein guter Coup von zwei Rapperinnen, um zu globalen Hauptdarstellerinnen zu werden?
Das hat der FM4 Hip Hop Lesekreis aka Trishes Mahdi Rahimi und Natalie Brunner dazu zu sagen:
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Publiziert am 31.01.2024