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Die FM4 Lieblingslieder mit shame

shame waren in Wien, und FM4 war bei shame. Lieblingslieder einer guten Band.

Von Lisa Schneider

Gute Bands basieren auf guten Freundschaften, das stimmt nicht für alle, aber schon für viele. shame haben sich Ende November im Backstage des Wiener WUK häuslich eingerichtet, sprich: es liegen sehr viele Chips-Packungen, angeschneuzte Taschentücher, halbausgetrunkene Getränkedosen und ein paar Socken herum. Das ist ein bisschen Familien-, aber viel mehr eben ein weiterer Freundschaftsausflug.

shame im Backstage des Wiener WUK

Lisa Schneider / FM4

Backstage-Coziness oder: Es muss ja nicht immer das Hilton sein.

Woran man das erkennt, bei Menschen, die man ja eigentlich gar nicht kennt? Es fallen keine Nettigkeiten über dem von vielen anderen Substanzen (siehe oben: Chips) zugebröselten Tisch, da wird ins Wort gefallen und dazwischengeredet, geseufzt und sanft beschimpft - so ist das, wenn man sich nahe steht. Leichtes Augenrollen also, wenn einer der Fünf Radiohead als die beste Band bezeichnet: „What a lame answer.“

Wenn wir in dieser Sendung eines gelernt haben, dann die Tatsache, dass es sowas wie fade Antworten ja gar nicht geben kann. Man darf früher mal Two Door Cinema Club gehuldigt haben und das auch weiterhin zum Einschlafen, also aus Beruhigungsgründen, tun. Man darfkannsoll auch nie zu cool werden für home- oder travel sickness, sondern sich genau deshalb das angeknackste Pumporgan von The Kinks und ihrem „Waterloo Sunset“ heilen lassen. Da komme das Gespür von London und was gut dran ist rüber, erzählen shame. Eine Band, die sich seit ihrem Debütalbumrelease 2018 gut vorne tummelt in den Bestenlisten, zumindest aber bei denjenigen, die Vorlieben für bestimmte Saiteninstrumente hegen. Wir kennen’s eh aus hiesigen Gegenden, wie schwer das sein kann, Newcomer am Parkett zu sein, auf dem keine:r auf den new hot shit wartet (Stichwort Überfütterung).

Dann stell dir aber nochmal oben drauf vor, du wächst in UK auf und irgendwann mal fällt dir eine Gitarre in die Hände. Für „Konkurrenz“ müsste da ein neues Wort erfunden werden, es gehört viel Glück, Gespür und Zeitgeist-Erschnuppern dazu. Dass sich shame der Legende nach im selben versifften Proberaum über einer Bar wie die Fat White Family formiert haben, passt schon gut ins Bild, und es passt vor allem gut zur Musik. Das aktuelle Album „Food For Worms“ hat sich sogar ein bisschen die Postpunkgedanken von den Schultern geklopft und setzt, zumindest teilweise, auf Festival-Mitgröler.

Lieblingslieder also! Im Tourbus läuft die soeben mehrfach Grammy-ausgezeichnete Gruppe boygenius, „Not Strong Enough“ ist ein Lied für die (shame-)Ewigkeit. Phoebe Bridgers mittlerweile legendären Sager, der irgendwie damit zusammenhängt, dass überhebliche Musik-Dudes in Pisse verrotten sollen, hätten shame sicher so auch nicht besser formulieren können. Ebenfalls on repeat bei shame: Iggy, Nirvana oder Alvvays. Bei uns auf repeat: wohl so ziemlich alles, was diese hervorragende Band in den nächsten Jahren noch so veröffentlichen wird.

FM4 Lieblingslieder

Musiker:innen sprechen über Songs, die ihr Leben verändert haben. Immer sonntags von 16 bis 17 Uhr und im FM4 Player. Hier die aktuelle Sendung:

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