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Nadine Shah

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Der Song zum Sonntag: Nadine Shah - „Greatest Dancer“

Dance like no one’s watching oder watch like no one’s dancing. Nadine Shah hat sich von TV-Tanzshows inspirieren lassen. Das Album „Filthy Underneath“ ist am Freitag erschienen.

Von Christoph Sepin

Das mit dem Tanzen ist ja gar nicht so eine einfache Sache. Tanz, wie du dich fühlst, sagen viele und vergessen dabei, dass das nur geht, wenn niemand dabei zuschaut. Oder man es sich zumindest sehr gut einreden kann. Sich dann als „Greatest Dancer“ zu beschreiben ist entweder komplette Selbstüberschätzung oder ein großer Spaß. Weil man weiß, wenn man sich so nennt, dann ist man das eh nicht.

„Greatest Dancer“ ist bei diesem sperrigen Song eh mit Augenzwinkern gemeint. Man kann dazu hopsen und drücken, sich drehen und fast umfallen. Einmal im Kreis herumhoppeln und dann aber schnell stehenbleiben und schauen, wo man gerade ist. Ah, eh noch da, zwischen den absichtlich-ärgerlichen Synthesizern und Trommeln.

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  • Auch die geschätzten Wissenschafts- und Popjournalist:innen Thomas Kramar und Heide Rampetzreiter machen sich in der Presse am Sonntag zum jeweils selben Song ihre Gedanken.

„Strictly Come Dancing“, das ist die britische Version von „Dancing Stars“. Celebrities, die durch einen Ballsaal tänzeln, das Freitagabend-Entertainment fürs Zuhausebleiben. Das ist gute Inspiration für ein wildes Lied, da erlaubt man sich es sogar „dancer“ mit „dancers“ zu reimen. „Light up your house for the greatest dancer, happy for now watching shiny dancers. Held in a trance, come and join hands with her“.

Nadine Shah ist zuhause gesessen und hat sich „Strictly Come Dancing“ angeschaut. Und dann ein Lied darüber geschrieben, das so gar nicht nach TV-Tanzshow klingt. Die Lichter sind aufgedreht, der Fernseher auf voller Lautstärke. Kurze Ablenkung von allem was wichtig und vielleicht auch schrecklich ist, bisschen Fernschauen und sich selber einreden, dass man sich für das interessiert, was da passiert.

„Competition winner“, singt Nadine Shah und „You take your chance“. Kann man als Selfempowerment nehmen, aber muss es nicht. Es sollte, das bleibt am Ende übrig nach all dem argen Krach, prinzipiell viel mehr Lieder über Reality-Shows und Talentwettbewerbe geben. Vor allem, wenn sie sich in Wirklichkeit um ganz andere Sachen drehen. Aktuell ist Nadine Shah mit Depeche Mode auf Tour unterwegs, ihr Album „Filthy Underneath“ ist am Freitag erschienen.

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