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Die Figuren aus der Zeichentrickserie "Disenchantment": Eine Prinzessin mit Säbel, ein grüner Elf und ein schwarzer Dämon

Matt Groening/Netflix

Simpsons meets Game of Thrones

Disenchantment ist ein Werk, das es schafft, mir den Glauben an das Medium Fernsehen zurück zu zaubern. In der Neuen Serie vom Team um Matt Groening geht es um eine „nichtsnutzige“ Prinzessin.

Von Natalie Brunner

Obwohl die Serie von Simpsons-Macher Matt Groening für einen Streamingdienst geschaffen wurde, bringt sie mit den Glauben an das echte, altmodische Fernsehen zurück. Etwas, das in der Lage war, unser Leben zu strukturieren:

Den ersten Teil von „Disenchantment“ gibt es ab 17. August auf Netflix zu sehen.

Sagen wir Mal Sonntag 18.30 würde Disenchantment laufen. Da würde ich, komme was wolle, vor der Kiste sitzen und würde begeistert und aufmerksam jede Sekunde der knapp über 20 Minuten dauernden Animationsserie aufsaugen. Das ist dann aber auch genug. Weil Disenchantment ist so gut, dass ich an diesem Abend mit einem glücklichen Lächeln im Bettchen liegen würde und jeden Gag Revue passieren lassen würde. Ich würde mich über den feinen Humor von Disenchantment freuen, der die Absurdität unserer realen Welt von heute über den Umweg des mittelalterlichen Märchenlands entlarvt, ohne brutal und platt zu sein.

Am nächsten Tag würde ich mit Freundinnen und Kolleginnen nochmal über die Gags lachen, wir würden sie uns gegenseitig erzählen und ein drittes Mal lachen. Spätestens am Mittwoch würde die Vorfreude auf die neue Folge beginnen.

Disenchantment ist so gut und nachhaltig, dass mir zum ersten Mal auffällt, dass mir trotz all der guten Serien die ich bingewatche, das Ereignishafte fehlt. Das, was vielleicht auch das einzige war, das Fernsehen ausgezeichnet hat.

Disenchantment ist so gut wie die Simpsons einmal waren.

Nachdem ich schon nach der ersten Folge von Disenchantment Feuer und Flamme war, als wären sämtliche Drachen von Dreamland über mich hergefallen, habe ich mir zum Vergleich die aktuellste Folge der Simpsons angesehen: Sie wirkt im Vergleich stumpf, banal und brutal.

Matt Groening hat sein Team von den Simpsons abgezogen, um an seinem neuesten Werk zu arbeiten. Disenchantment ist die Geschichte von Prinzessin Bean, die gerne mit einem verklemmten Elf namens Elfo und ihrem Dämon Luci Scheiße baut, Drogen nimmt und trinkt. Gelegentlicher Sex ist da auch drin. Aber sein Wohlbefinden davon abhängig machen, was andere davon halten, was frau tut, ist nicht Beans Sache. Heiraten oder die Frage, ob ein prächtiges, prestigreiches Männchen um einen wirbt, auch nicht.

In diesem Punkt können wir viel von der, wie es in der Serie immer heißt „unverantwortlichen und nichtsnutzigen“ Prinzessin lernen. Mit den eigenen Dämonen hat mensch immer noch den meisten Spaß.

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