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Filmflimmern

Filmflimmern

Die filmische Superkraft der Repräsentation, wer die erste Superheldin der #metoo-Ära sein könnte, Aphex Twin lässt einen 12-Jährigen sein neues Musikvideo drehen, David Lynchs Kurzfilm über Käse und Ameisen und wir erinnern uns an das „Twilight“-Baseballspiel. Außerdem: Termine und die Filmstarts der Woche.

Von Pia Reiser

Film hat eine Superkraft, was Repräsentation angeht. Eine Studie über „Female Representation in the Sci-Fi/Superhero Genre“ zeigt, wie wichtig weibliche Haupfiguren und Superheldinnen für ein junges, weibliches Publikum sind. 81% der Befragten gaben z.B. an, dass die Tatsache, dass „Dr Who“ jetzt eine Frau ist, ihnen das Gefühl gibt, dass sie alles sein können, was sie wollen.

Apropos Superheldinnen: The Guardian mutmaßt, dass Margot Robbies Harley Quinn die erste Superheldin der #metoo-Ära sein könnte.

Die zweite Ausgabe des wunderbaren „Another Gaze“ Magazins ist da. Mit Essays über Alice Rohrwacher, Chantal Ackerman und Agnes Varda und Texten über Mütter, Intimität und queering the gaze.

Bei Wes Andersons nächstem Filmprojekt - einem französischen Musical - sollen Tilda Swinton, Brad Pitt und Natalie Portman mit dabei sein.

Director Nosipho Dumisa hat mit seinem Film „Number 37“ aus Hitchcocks „Rear Window“ einen politischen Thriller gemacht und die Geschichte in Kapstadt angesiedelt.

David Lynch hat einen Kurzfilm gemacht, in dem ein Käselaib, den man als Kopf interpretieren kann, von Ameisen bekrabbelt wird. Im Hintergrund stehen Strommasten. Mein Erfolgsbuch: „Kurzfilme knapp und unaufregend zusammengefasst“ wird noch rechtzeitig zum Weihnachtsgeschäft erscheinen.

Shapeshifter Christian Bale will noch einen Oscar, hier ist der Trailer für „Vice“ von Regisseur Adam McKay, Bale spielt darin Dick Cheney.

Bestes „Easter Egg“ seit langem: In „Seachring“, dem Desktop-Thriller mit John Cho gibt es einen Subplot über eine Alien-Invasion.

„Twilight“, der Film, in dem sich ein glitzernder Vampir und ein sterbliches Mädchen ineinander verlieben, ist 10 Jahre alt. Zeit also, sich an die legendäre „Vampire spielen Baseball“-Szene zu erinnern.

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Filmstarts der Woche

Styx

In der griechischen Mythologie ist Styx das Wasser des Grauens, ein Fluss, der die Lebenden von den Toten trennt. Regisseur Wolfgang Fischer greift dieses Bild auf, um in seinem Spitzenfilm „Styx“ einen Kammerspiel-Thriller auf hoher See zu erzählen. Eine Frau trifft mitten am Atlantischen Ozean auf ein Flüchtlingsboot, das am Sinken ist. Sie kann nicht alle Menschen aufnehmen, sonst würde ihr Boot untergehen, sie kann aber auch nicht einfach weitersegeln. Und die gerufene Hilfe scheint nicht zu kommen. Keine Effekthascherei, sondern ein handwerklich exzellenter Film, dessen Macher an die Empathiemaschine Kino glauben, dafür gab es 9 von 10 Kampfansagen an die Festung Europa. Das Interview mit „Styx“-Regisseur Wolfgang Fischer ist verfügbar via FM4 Interviewpodcast

Szenenbilder aus "Styx"

Filmladen

Welcome to Sodom

Vom Styx nach Sodom. Im Alten Testament ist Sodom eine Stadt, in der die Sünde regiert und die von Gott unter Schwefel und Asche begraben wird. Sodom nennen die Menschen in Agbogbloshie in Ghana auch die weltgrößte Müllhalde für Elektronikschrott. Ungefähr 6.000 Frauen, Männer und Kinder arbeiten dort, jedes Jahr werden 250.000 Tonnen (!) Computer, Smartphones, Tablets und ähnliches abgeliefert. Eines der hässlichsten Gesichter der „digitalen Revolution“ bilden Filmemacher Florian Weigensamer und Christian Krönes mit ihrer Dokumentation ab. Anna Katharina Laggner verleiht 8 von 10 neuen Smartphones.

Szenenbild "Welcome to Sodom"

Stadtkino

The Man Who Invented Christmas

Hier geht es nicht um George Michael, sondern um Charles Dickens. „The Man Who Invented Christmas“ erzählt vom Entstehungsprozess von Dickens’ aus keinem Englischunterricht wegzudenkenden „A Christmas Carol“. Dickens schuf damit eine Figur, die zum Synonym für Geiz und Herzlosigkeit wurde: Ebenezer Scrooge. Eine Figur, die von Dickens’ Vater beeinflusst wurde. Charmanter, humorvoller Familien-Weihnachtsfilm, urteilt Natalie Brunner und verleiht 6 von 10 Küssen unterm Mistelzweig.

Szenenbild "The Man who invented Christmas"

KSM Cinema

Cold War

Regisseur Pawel Pawlikowski („Ida“) erzählt mit „Cold War“ eine Liebesgeschichte, angelehnt an die seiner Eltern. Eine große, leidenschaftliche und manchmal selbstzerstörerische Liebesgeschichte, angesiedelt in Polen nach dem Zweiten Weltkrieg. Anna Katharina Laggner verleiht 7 von 10 Lieben auf den ersten Blick.

SZenenbild aus "Cold War"

Polyfilm

Verschwörung

Autor Stieg Larsson ist seit 2004 tot, doch Lisbeth Salander, Hauptfigur von Larssons dunkler „Millennium“-Trilogie, kehrt auf die Leinwand zurück. Diesmal wird die blasse Hackerin in Lederoutfits gespielt von Claire Foy. Doch Salander-Fans werden enttäuscht sein, „Verschwörung“ macht aus Lisbeth Salander eine Comic-Figur, meint Christian Fuchs. Foy ist großartig, doch der Rest ist eine unausgegorene Mischung aus „Tatort“ und „James Bond“ ohne Substanz, dafür gibt’s 4 von 10 Lederjacken.

Verschwörung

Sony

Matangi/Maya/MIA

Für viele war die Dokumentation ein Viennale-Highlight, jetzt kann man sich immerhin in Wien (Gartenbaukino) und in Linz (Moviemento) die filmische Annäherung an die Musikerin und Aktivistin MIA anschauen. Der Regisseur ist ihr ehemaliger Studienkollege am St. Martins College in London und obwohl MIA selbst mit der Dokumentation nicht zufrieden ist, ist „Matangi/Maya/MIA“ ein „mitreißendes Sammelsurium aus Beats, Handyfilmen und Homemovies“, schreibt Petra Erdmann und von Dalia Ahmed gab es 8 von 10 paper planes, ihr Interview mit Regisseur Steve Loveridge ist noch bis Montag im FM4 Player zu hören.

MATANGI / MAYA / M.I.A.

Cinereach / Berlinale

Termine

22.-25.11.: The Transition International Queer Minorities Festival, Schikaneder, Wien
23.11.: Gremlins, Filmhauskino, Wien
23.11.: Klub Kaputt: Lasst uns töten, Companeros, Filmcasino, Wien
25.11.: Der Malteser Falke, Leokino, Innsbruck
26.11.: PI, Metro Kinokulturhaus, Wien
26.11.: Cinema Next Special, Das Kino, Salzburg
27.11.: Was ist Film? Filme von Andy Warhol, Filmmuseum, Wien

Gizmo, der Gremlin

fox

23.11.: Gremlins, Filmhauskino, Wien

In diesem Sinn: You say you hate Washington’s Birthday or Thanksgiving and nobody cares, but you say you hate Christmas and people treat you like you’re a leper. („Gremlins“)

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