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Szenenbild "Walking on Sunshine"

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serien-Recap

„Walking on Sunshine“: Was in Folge 2 geschah!

„Walking on Sunshine“, Episode Zwei: Nervöse Menschen in Dachgeschoß-Wohnungen und Büros, Treffen in der Tiefgarage, Erpressung und klassisch österreichisch: Eine furchtbare Entdeckung im Keller.

Von Pia Reiser

Achtung, das hier ist ein Episoden-Recap, sollte also erst gelesen werden, wenn man die Folge gesehen hat. Spoilers ahead!

Es beginnt gut: Die tableaux vivants, die mir in der ersten Folge so gefallen haben, sind wohl fixer Gestaltungsbestandteil und eröffnen Episode Zwei. In Standbildern lernen wir also Jana (Tanja Raunig) kennen, die neue Wetterredaktions-Praktikantin, bis bisher nur durch Unscheinbarkeit aufgefallen ist, wie wir erfahren. Tanja Raunig ist übrigens die Krassnitzer-Tatort-Tochter, die in den Tatort genau das macht, was Sophie Stockinger in „Walking on Sunshine“ macht. It’s the circle of life!

Szenenbilder "Walking on Sunshine"

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Und nachdem sich Conny Fragen der Polizei stellen muss und hofft, dass es unentdeckt bleibt, dass sie am Tod des Radfahrers schuld ist, wird auch eine meiner brennendsten Fragen nach Episode eins beantwortet: Wetterredaktions-Mann mit den mutigen Hemden trägt jetzt eines mit einem Karfiol-ähnlichem Aufdruck. Ihm gegenüber meine bisherige Lieblingsfigur namens Nicky (Alev Imak) im klasse senfgelbem Tupfen-Oberteil, die nicht Augen rollen muss um uns zu zeigen, dass sie eigentlich grad Augenrollen will.

Im Büro der Wetterchefin ist die semi-mysteriöse Henna-Trenchcoat-Lady und stellt der Wetterchefin die Gretchenfrage: Haben sie 1996 ihren Doktortitel an der Universität von Bielefeld gemacht? Konnte man nämlich erst ab 2008! Huch! Was wird das? #GutenbergamKüniglberg? Oder halt schlimmer: Studium erschwindelt! Hab ich auch gemacht, es heißt Fachhochschule.

Walking on Sunshine

Folge 3 von „Walking on Sunshine“ ist am 14. Jänner um 20.15 Uhr in ORF1 zu sehen. Die ersten beiden Folgen sind noch in der ORF TVthek abrufbar.

Die FM4 Recaps zur Serie findest du hier.

In einer Wohnung, die sich aus dem Katalog einer nicht schwedischen Möbelkette materialisiert hat - Einrichtungsstil: Fake-Neureich - sitzt Wetterchefin-Ehemann Karl Czerny-Hohenburg, der mit Sorge Nachrichten schaut, in denen Lisa Gadenstätter die Triggerworte „Privatisierung“, „Minister“ und „Untersuchungsausschuss“ sagt. Karl Czerny-Hohenburg, ab jetzt: KCH, ist Vorstandsvorsitzender der „Austria Energie“ und auf seine Aussage sei man gespannt. KCH und die Wetterchefin haben übrigens eine Dachterassenwohnung, wahrscheinlich wegen der Tomaten-Anpflanzerei für nicht so rosige Zeiten..

Ich rate mal, dass KCH wohl der Bruder von Otto sein wird, der auch grad fernschaut - aber halt losgelöst von linearem Programm. Er loopt sich in der TV-Thek seinen ersten erfolgreichen Wettermoderator-Auftritt und ich nehme an sein „Egal wie das Wetter ist, alles wird gut“ wird so etwas werden wie Edward R. Murrows „Good Night and Good Luck“. Auf dem Beistelltisch im komplett leinerfreien Wohnzimmer liegt ein Bildband mit dem Titel „Wiener Palais“ - nur falls sich jemand noch nicht sicher war, ob Otto ein Schnösel ist.

Lukas hingegen hat natürlich ein Palettenbett, als wäre es immer noch 2015, erweist sich aber als Sympathieträger der Serie. Nicht zuletzt dadurch, dass er Kaffee mit einer Bialetti-Espressomaschine macht. Seine Haare glauben allerdings immer noch, sie seien in einem Stück über den jungen Franz Schubert. Connys zuletzt so gut geschwungener Haarknödel löst sich gerade auf und aufgelöst ist auch Conny selbst: Sie hat eine Nacht im Gefängnis verbracht, die Polizei ist sich sicher, dass sie den Radfahrer angefahren - und im Straßengraben liegen gelassen hat.

Lukas hat von der in Episode Eins verstorbenen alten Dame, die er nicht kannte, Villa und Vermögen geerbt und lebt quasi den ultimativen Millennial-Traum nach zwei unbezahlten Praktika-Monaten über Nacht zu Reichtum zu kommen. Nachts kommt Henna-Trenchcoat-Lady zu einem Mann, der in einem DG-Büro (wohl auch wegen der Tomaten) aus dem Fenster starrt und Anweisungen gibt, sie wisse in Sachen Wetterchefin-unter-Druck-setzen wohl, was zu tun sei. Wenn ich mich nicht irre ist das der Minister, der im ZIB-Beitrag zuvor kurz gezeigt wurde und der versucht, die Aussage von KCH über den Umweg „Erpressung der Ehefrau“ zu seinen Gunsten zu gestalten.

Wetterchefin gesteht ihrer Sekretärin Astrid, dass das mit dem Studium in Bielefeld eine Lüge ist und Henna-Trenchcoat-Lady, die Frau Pichler heißt, soll immer gleich durchgestellt werden, wenn sie anruft. Die Wetterredaktion hält eine Sitzung ab, was diese Serie so richtig gut kann sind Dialogszenen mit vielen Teilnehmern. Der Hemden-Django (irgendwann schau ich nach, wie er heißt, ich versprechs) enttäuscht nicht und trägt was kurzärmeliges mit einem Muster, das aussieht wie 4000 kleine bunt angemalte Skateboards. Oder Sardellen. Grade, als meine innere Uhr sich nach einem weiteren Witz sehnt, macht „Walking on Sunshine“ etwas, was ich sehr gerne mag, nämlich einen Satz in einer Szene zu beginnen und ihn von einer anderen Person in einer anderen Szene zu beenden. Und so finden sowohl Wetterredaktion als auch Polizei, alles sei für den Hugo, wenn auch aus unterschiedlichen Gründen.

Als Lukas bei der Redaktionssitzung eintrifft, trotz acht Millionen Euro und Villabesitz immer noch der höfliche Kerl von nebenan, kommt nun der Jana-Namens-Schmäh, der kommen musste. Nervös wohl wegen der lukas’schen Lockenpracht, zerteilt Jana ihren Namen, auf seine Frage, ob sie ihm denn verrät, wie sie heißt in seine beiden Teile, das Yin und das Yang jeder Kommunikation: Ja. Na.

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Wetterchefin trifft Trenchcoat-Henna-Pichler-Lady in Tiefgarage und die rückt endlich damit raus, was wir eh schon wissen, nämlich, das sie wissen will, wie KCH vor dem Untersuchungsausschuss aussagt. Also weiter vom Spionageschauplatz Nr1 (Tiefgarage) zu Spionageschauplatz Nr2 (Park), wo Herr und Frau Czerny-Hohenburg die möglichen Szenarien durchgehen und der Herr Karl düster prognostiziert, dass Freundschaften und „gegen jemanden etwas in der Hand haben“ quasi das Gleiche sind. Wetterchefin will sich nicht erpressen lassen und sagt das auch der Henna-Trenchcoat-Lady, aber darauf die so: Und was, wenn ich deinem Mann sag, dass du eine Affäre mit seinem Bruder gehabt hast?

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In der Wetterredaktion wird Sophie das Video zugespielt, das Conny beim Anfahren des Radfahrers zeigt, alle sind entsetzt, gehen aber nach 3 Sekunden Schockstarre wieder dem Redaktions-Tagwewerk nach (so sind wir ORF-MitarbeiterInnen!). Ganz knapp liefern Lukas und Jana Moderationen und Wetterdaten im Studio ab und müssen sich, weil die Sendung schon beginnt, in einem 1990er Jahre rom com meet cute-Moment gemeinsam unter dem Moderationstisch verstecken.

Auf meet cute folgt Umzug, Lukas bringt sein Hab und Gut in die geerbte Villa und „Walking on Sunshine“ gelingt stolperlos der Wechsel in ein anderes Genre, als Lukas ein Geräusch hört und in den dunklen Villenkeller geht wird es leise und unheimlich. Ein paar CGI-Fledermäuse erschrecken Lukas, doch uns Zusehern wird noch das Bild von Knochen in der Kellermauer gezeigt. Dead Man’s Bones, ganz klar eine Anspielnug auf die klasse Band von Ryan Gosling. Und zwischendrin wurde Conny verhaftet. Und Jana sitzt weinend unter dem Moderationstisch, erklärt aber ihrer Mutter via Telefon, dass alles super sei.

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Folge 3 von „Walking on Sunshine“ ist am 14. Jänner um 20.15 Uhr in ORF1 zu sehen. Die ersten beiden Folgen sind noch in der ORF TVthek abrufbar.

Nörgeln auf ganz hohem Niveau: In Bielefeld kann man gar nicht Meterologie studieren!

Detail am Rande: Im Büro der Wetterchefin hängt eine Urkunde, die besagt, dass Tilia Konstantin bei den ORF Tennis Betriebsmeisterschaften 2011 den ersten Platz belegt hat. Daneben hängt die Abschluss-Urkunde der Teilnahme am „Psychologie für Führungskräfte“-Seminar.

Brennende Fragen nach der zweiten Episode? Was machen die mit meinen GIS-Gebühren? Welches Hemd wird Wetter-Redakteur mit der Troy Dyer-Gedächtnisfrisur als nächstes anziehen? Wieso gibts den Wetterbericht ohne Wetterkarte? Wurde diese Serie nur geschrieben um den Mitarbeitern aus dem Funkhaus die Räumlichkeiten am Küniglberg schmackhaft zu machen? War die alte Dame, der die Villa gehört hat beim Clan, der seine Feinde lebendig einmauert? Wird der nächste Episoden-Recap nicht mit so großer Verspätung abgeliefert?

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