Von Innen nach Außen

Auf ihrem ersten Album „Inward Outward“ zelebriert die soulige Ausnahmestimme Lylit das möglichst rohe und direkte Musikschaffen. Ihre FM4 Acoustic Session mit hochkarätiger Band schließt daran nahtlos an.

Es klingt fast unglaubwürdig, aber Inward Outward ist Lylits erstes Album. Dabei ist die Soulsängerin schon seit mehr als 10 Jahren im Musikuniversum unterwegs: Erst im Orbit der HipHop/Jazz-Big Band SK Invitational, dann mit einer US-Expedition inklusive Vertrag bei der legendären Plattenfirma Motown - und schließlich mit viel Tatendrang zurück in Österreich. Der Befreiungsschlag in Form der Aurora EP war kaum fertig, da schrieb Lylit schon sämtliche Songs für die Comeback-Platte von Wurst. Und schließlich erscheint dieser Tage eben jenes Debüt namens Inward Outward.

Den Grundstein für die Platte legten Lylit und ihr musikalischer Partner Andreas Lettner über den Sommer in einem alten Steinhaus in der Toskana. Dank der Ruhe und dem Mangel an Ablenkungen entstanden dort in kurzer Zeit mehr als sieben Songs, und die ursprünglich als Demo aufgenommenen Gesangsspuren haben es schließlich auch aufs fertige Album geschafft, weil sie eben näher am gewünschten direkten Weg der Musik von Innen nach außen sind. Diese Unmittelbarkeit hat Lylit mit ihrer Band auch bei der Acoustic Session sehr gut vorgeführt.

Neben den fixen Bandmitgliedern Produzent Andreas Lettner am Schlagzeug, dem auch von 5K HD bekannten Keyboarder Benny Omerzell und den zwei Backgroundsängerinnnen steuerte für diese Aufnahmen auch Sixtus Preiss analoge Synthesizer-Klänge bei. Den Wiener Multiinstrumentalisten, Produzenten und Mikrophonbauer kennt Lylit von einem gemeinsamen Konzert im Wiener Radiokulturhaus.

Die gleich daneben im Studio2 des Funkhaus eingespielte FM4 Acoustic Session war so akustisch jedenfalls nicht: Vom sehr prominent vorkommenden Klavier, zu den Drums aber auch bis zur Stimme sind fast alle Klangkörper zumindest leicht elektronisch verfremdet. Das schwächt aber - wie auch am Album - die emotionale Wucht der Musik in keinster Weise ab.