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Verschneite Räder

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Wer fährt im Winter mit dem Rad?

Wenn das Rad eine echte Transportalternative zu Auto und den Öffis sein soll, muss es das auch das ganze Jahr über sein. Aber wie viele Menschen sind wirklich im Winter auf den Radwegen unterwegs?

Von Felix Diewald

Der Verkehrsclub Österreich hat im Dezember eine Vergleichs-Studie zum Thema Radfahren im Winter in Wien veröffentlicht. Dabei wurden Zählstellen in der Stadt über die letzten Jahre verglichen. „Heute sind rund doppelt so viele Menschen im Winter unterwegs als noch vor zehn Jahren.“, sagt Christian Gratzer vom VCÖ. Die Gründe dafür: Es gibt ein größeres Bewusstsein dafür, was Radfahren für Klimaschutz und die eigene Gesundheit tun kann. Und: die Winter werden immer milder und somit besser zum Radlen. In Wien etwa gibt es jährlich im Durchschnitt nur rund 12 richtige Schneetage.

Ein Viertel fährt ganzjährig

Das wichtigste für mehr Radelnde im Winter ist die Schnee- und Eisräumung. Vor zehn Jahren wurden Radwege erst irgendwann im Laufe des Vormittags gereinigt. Hier hat sich laut dem VCÖ zumindest in Wien Einiges verbessert. Und wie viele Menschen, die bei Schönwetter fahren, sind auch im Winter unterwegs? In Wien sind es etwa ein Viertel aller Radfahrer, so der VCÖ. In den Innenbezirken beträgt der Anteil der Winterradelnden an manchen Zählstellen aber auch 30, 40, oder sogar 50 Prozent.

Martin Blum, der Radfahrbeauftragter der Stadt Wien, freut sich, dass der Radverkehr im Winter stärker zunimmt als im Sommer. „Das ist wichtig für die Akzeptanz des Fahrrades als vollwertiges Verkehrsmittel. So sieht man: Das ist nicht nur eine Schönwetter-Gschicht, sondern was fürs ganze Jahr.“ Wieso trotzdem momentan nur jeder und jede vierte das ganze Jahr über fährt, während es etwa in Kopenhagen 80 Prozent sind, hat laut dem Fahrradbeauftragten auch mit der Infrastruktur zu tun. Denn Wien habe im Vergleich zu den skandinavischen Städten ein sehr gutes Angebot an öffentlichen Verkehrsmitteln.

Das Radeln im Winter nicht unnötig verkomplizieren

Uwe Rostek betreibt seit sieben Jahren das Bike-Services, einen kleinen Verein mit Fahrradwerkstatt in der Nähe von Schönbrunn. Im Sommer repariert er 14 Räder am Tag, momentan ist es ein Rad alle zwei, drei Tage, erzählt er. "Das ist natürlich schon ein Unterschied. Trotzdem merkt Uwe, dass auf den Radwegen, wie dem Wien-Radweg vor seiner Werkstatt, immer mehr los ist im Winter.

Uwes Tipps fürs Radfahren im Winter: So viel Beleuchtung und Reflektoren wie möglich auf dein Rad und dein Outfit. Die Kette regelmäßiger als im Sommer nachölen oder nachfetten. Und das Radeln im Winter nicht unnötig verkomplizieren: Bei der Bekleidung musst du nicht in teure Outdoor-Funktionskleidung investieren. Es reicht einfache Winterkleidung im Zwiebel-Look.

Uwe selbst ist natürlich Ganzjahresradler und hat dafür ein gutes Argument. Seine letzte Grippe. Die erwischte ihn 1986.

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