Mit Clara Luzia & Skero die Woche ausklingen lassen

Unser wöchentlicher Grillabend geht in die 7. Runde. Heute Abend decken wir den Tisch für Clara Luzia und Skero, die einige ihrer Lieblingsplatten mitgebracht haben und unter anderem über Urlaub mit den Eltern, den eigenen Garten und von nächtlichen Einbrüchen ins Schwimmbad erzählen werden. Der DJ-Gastmix der Woche kommt von unserem FM4-Kollegen Functionist.

Von DJ Phekt

Kaum zu glauben, aber es schmeckt uns noch immer. Nach sieben Wochen Grillerei können Fiva und ich uns fast nicht mehr vorstellen, wie es sich anfühlt, an einem Freitagabend nicht nach Rauch zu riechen. Ob Fleisch, vegan oder Käse: wir werden nach diesem Sommer jede Situation am Grill meistern.

Mit Clara Luzia & Skero dürfen wir heute Abend zwei großartige, in ihrem Werk durchaus unterschiedliche Künstler*innen, bewirten.

Nachts im Schwimmbad

Wahrscheinlich haben es die meisten von uns zumindest einmal in ihrem Leben gemacht: nachts im Sommer mit Freunden heimlich ins lokale Schwimmbad einbrechen, um unter freiem Sternenhimmel heimlich dort zu baden, wo tagsüber die Hölle los ist.

Clara Luzia hat es getan. Skero auch. Clara wurde dabei vom im Gebüsch versteckten Bademeister erwischt und musste als Jugendliche zur Strafe eine Spende an die Freiwillige Feuerwehr zahlen. Der Bademeister schiebt übrigens bis heute Dienst. Skero hat dem sommerlichen Einbruch ins Schwimmbad sogar das Musikvideo seines Hits „Kabinenparty“ gewidmet und denkt mit Freude an nächtliche Sprünge vom 10 Meter-Turm. Bitte nicht nachmachen.

Rebellion vs. Kompromiss

„Brav Sein - Nein Danke“ war das Motto von Skero, der diesen Spruch in Form eines Stickers auf seinem Federpenal kleben hatte. Sein Mitteilungsheft in der Schule war einmal bis zur letzten Seite voll geschrieben. Trotzdem ist aus ihm was geworden.

Jugendliche Rebellion und Weltschmerz waren für Skero und Clara Luzia in ihrer Jugend Inspiration, um die eigenen Gefühle in Songform niederzuschreiben. Beide sind sich einig, dass der naive, von Schwarz/Weiß-Denken geprägte Zugang von jungen Menschen oft bessere Songs entstehen lässt, als der reflektierte erwachsene Zugang. Kompromiss ist nicht besonders sexy.

Mit dem Älterwerden kommt irgendwann das Abwegen von Argumenten, Empathie, Balance, ein Verständnis für geschichtliche und/oder politische Zusammenhänge und aus „Fuck The System“-grölenden Kinderzimmer-Revolutionären werden schnell brave, angepasste Langeweiler. Das sind Clara Luzia und Skero zum Glück nicht. Aber beide kennen das Phänomen, sich beim Schreiben eines Textes verglichen zu früher viel länger mit Pro & Contra-Argumenten aufzuhalten.

Skero hat nach mehr als 25 Jahren als Rapper und Songwriter verstanden, dass es bei einem guten Song oft nur um die EINE gute Zeile geht, um die sich alles herum aufbaut. Um ein Gefühl, das der Song vermitteln soll. Und um einen guten Anfang und ein gutes Ende. That’s it. Seine komplexesten, am besten recherchierten Songs mit aufwändigem Konzept waren erfahrungsgemäß die, die die Fans am wenigsten interessiert haben. Clara Luzia sieht das ähnlich.

Urlaub mit den Eltern, Hühner & Gemüse

Das Meer hat Clara Luzia als Teenager während dem Urlaub mit den Eltern nicht oft gesehen. Dafür gefühlt jede Kirche in Europa von innen. Irgendwann war die Luft draußen und sie durfte zuhause bleiben. Diese Sommer waren die besten. Heimliche Sommer-Parties im Elternhaus statt Dombesichtigung in Italien. Skero hingegen war als Kind regelmäßig in den Bergen.

Beide sind passionierte Gärtner, auch wenn Clara betont, dass sie keinen grünen Daumen hat und ihre Hühner regelmäßig alles wegfressen. Skero betreut einen Schrebergarten am Stadtrand von Wien, zieht sein eigenes Gemüse und hat aus alten Fenstern ein Glashaus gebaut. Passend dazu hat sein zweites Album „Der Riese im Glashaus“ geheißen. Am besten funktionert laut ihm übrigens immer noch das Hochbeet.

Soundtrack des Abends

Wie jede Woche lassen wir bei unserem gemeinsamen Feierabend die Plattenspieler heiß laufen. Clara hat unter anderem Musik von Courtney Barnett mitgebracht, einer Künstlerin, die sie überraschend bei einem Konzert heute noch zum kreischenden Fan werden lässt. Skero mag die vielschichtigen Texte von Bob Marley. Und FM4-Kollege Functionist hat uns passend zur Urlaubssaison einen Italo-Disco-Mix als Soundtrack zum Essen gebastelt.

Ab 19 Uhr könnt ihr bei „Fivas Feierabend“ im Radio dabei sein, danach eine Woche im 7 Tage-Player auf der FM4-Webseite oder in unserer App. Mahlzeit.