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Der Song zum Sonntag: Blondshell - „Salad“

Der Hype ist real um Sabrina Teitelbaum alias Blondshell. Vor kurzem ist das selbstbetitelte Debütalbum der Musikerin aus Los Angeles erschienen.

Von Christoph Sepin

Es geht gerade ziemlich ab in der Welt von Sabrina Teitelbaum alias Blondshell, nur wenige Tage nach der Veröffentlichung ihrer Debütplatte „Blondshell“. „Ein neuer Star des Alternative Rock ist geboren“, schreibt Laura Snapes für den Guardian, der NME überreicht fünf von fünf Sternen. „Gehört zu den Besten des Jahres“, wird dort prognostiziert.

Schon mit ihrem Song „Veronica Mars“ demonstrierte die Musikerin aus Los Angeles, dass hier gerade etwas ganz Großes entsteht. Setzt euch mit euren Freund*innen zusammen, die gern karierte Hemden tragen und Nietengürtel und hört euch das gemeinsam an. Jedes Lied von Blondshell ist nicht nur gut, sondern sehr gut. Geschickt werden auf ihrem Debüt Einflüsse ihrer eigenen Kindheit, der großen Rock’n’Roll-MTV-Ära mit dem Fin de siècle der Gegenwart vermischt. Weltuntergangsmusik, die Trost in der Nostalgie findet.

Den Song „Salad“ debütierte Blondshell kurz vor Albumrelease in der „Tonight Show“ mit Jimmy Fallon. Ein ruhiger Start, ein Streichinstrument leicht verschroben im Hintergrund, ein simpler Rhythmus. So beginnen viele Lieder von Sabrina Teitelbaum, bevor Gitarren verzerren und Stimmen lauter werden. Schwere Musik, schwere Lyrics.

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Schmerz und Wut in Blondshells Stimme, wenn sie sich nach Rache sehnt, an jemandem, der ihrer Freundin Schlimmes angetan hat: „God, tell me why did he hurt my girl?“, singt Sabrina Teitelbaum. In ihren Lyrics sucht sie nach Antworten auf Dinge, die passiert sind: „Gonna make it hurt, gonna make it hurt, but I don’t know how to do that within the framework, because we were never violent.“

Ein Leben sozialisiert durch das, was im Fernsehen passiert. TV-Shows, die alternative Realitäten vorleben. In ihrem Song „Veronica Mars“ ging es darum, von Serien beeinflusst zu sein. Obsessionen, Selbstfindung, Coming-of-Age und was man daraus lernt. In „Salad“ ist es die fiktive Welt, die plötzlich real wird: „It doesn’t happen to women I know, I put it in a box in a TV show“.

In den letzten Monaten wird viel gerätselt, über die Richtung, die Rock’n’Roll-Musik einschlagen wird. Liegt der Sound der Zukunft in der Verschmelzung der Genres oder in der cleveren Neuauslegung von dem, was verzerrte Gitarrenmusik schon einmal gewesen ist? Blondshell ist Teil eines neuen Revivals von Grunge und Punk. Erinnerungen an früher, wie an die Fernsehserien, die man damals geschaut hat und die Jahre später neue Bedeutungen annehmen. Der Hype ist real um Sabrina Teitelbaum und ihr Debütalbum. Eine ganz große Platte für eine neue Ära.

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