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Der Song zum Sonntag: Royel Otis - „Fried Rice“

„If you think you’re getting away, I will prove you wrong“: kennen wir eh. Dabei schreiben Royel Otis selbst eigentlich noch bessere Lieder, eins davon heißt „Fried Rice“ und ist unser FM4 Song zum Sonntag.

Von Lisa Schneider

Da war mal ein übergehypter Film und ein Lied zu einer super-ballettigen, nackten Tanzszene am Ende, da war mal eine Band, die eh schon immer Showcase-Superstar-Flavour umgeben hat, dann war da eine Coverversion, und dann war besagte Band auf einmal in sehr vielen Charts und sonstigen Playlists die Nummer eins. Meet Royel Madell und Otis Pavlovic, meet Royel Otis.

Mit dem Momentum ist es so eine Sache, da fallen die eigenen Lieder schnell hinter denen, die man gecovert hat, zurück. Die Welt liebt Royel Otis’ Version von „Murder on the dancefloor“, die Welt sollte vielleicht noch ein bisschen mehr das aktuelle Album „Pratts & Pain“ lieben. Da schaffen es zwei Menschen mal endlich wieder auf unzynische Weise das, was schlecht bewortete Reviews als „Indie-Dancefloorpop“ bezeichnen würden, ins Rampenlicht und ready für die großen Bühnen rauszutragen. „Fried Rice“ ist ein gutes Beispiel, mit dem ihr morgen doch noch aus dem Bett kommt.

„I’m on the iddies / I’m on the eyes / sip from the sippy with your French fried rice“: Was soll denn das jetzt wieder heißen, klingen tut’s gut. Schön sind die Lieder, die mit einem Zack-Zack-Zack beginnen und sich erst dann zurücklehnen. Am allerschönsten sind dann die Lieder, in denen der Songtitel in den Lyrics nie vorkommt, und am allerzweitschönsten die, wo nur einmal. „Fried Rice“ also als inhaltliche Richtungsvorgabe gleich am Anfang, das schmeckt/hört sich an wie eine zu lange Nacht und dann mal kochen, was halt noch im Kühlschrank liegt. Immerhin, die Laken sind zwar „soaked“ aber das Kopfweh auch schon wieder „gone“.

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  • Auch die geschätzten Wissenschafts- und Popjournalist:innen Thomas Kramar und Heide Rampetzreiter machen sich in der Presse am Sonntag zum jeweils selben Song ihre Gedanken.

Alles also ein bissi grindig, da sitzen wir in einer Wohnung, die eine Generalüberholung notwendig hätte, und mittendrin ein Typ, der ab und zu mal zu viel trinkt und den Alltag nicht ganz unter Kontrolle hat. Er weiß das natürlich, und versucht es deshalb dem Gegenüber mit liebenswerter Nonchalance als „eh ganz süß“ zu verkaufen. Wir sind das Gegenüber, also: Zu viel trinken, jo eh, das Problem liegt halt dann darin, wie du dich verhältst, wenn zu viel getrunken.

Im Heute des Lieds geht sich noch die sachte und eigentlich nur zu verneinende Frage aus: „Ain’t ever gonna let me leave, will you?“ Liebeslieder an der Kippe, wir haben viele gehört, aber das hier ist nochmal eine sehr gut herausbeobachtete Situation kurz vorm Aus. Also: Morgen ist es wahrscheinlich vorbei, und nur deshalb ist es heute so schön.

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