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Diagonale Fahnen wehen auf dem Grazer Schlossberg

Diagonale / Sebastian Reiser

Die Diagonale 2024 steht vor der Tür

Es ist Frühling und bald eilen wir von Kino zu Kino: Die Diagonale ist das Festival des österreichischen Films, und das sind erste Highlights aus dem Programm.

Von Maria Motter

Die Litfaßsäulen weisen schon zum Festival: Dia-go-na-le steht da klipp und klar, wie beim Sehtest. Ein neues Logo ist meist das erste Signal einer neuen Intendanz. Claudia Slanar und Dominik Kamalzadeh sind jetzt verantwortlich für das Festival des österreichischen Films und eröffnen die Diagonale am 4. April mit Ruth Beckermanns neuer Doku „Favoriten“.

Diagonale - Festival des österreichischen Films, Graz,
4. bis 9. April 2024.

Bald wachsen Filmplakate über Nacht an Wänden. Der Vorverkauf für die Diagonale startet diesen Freitag und von 4. bis 9. April wird die Grazer Innenstadt zu einem Parcours von Kino zu Kino - zum nächsten Kurzfilmprogramm, zum feinen Gläserklirren in der Sonne und zum „Nachspann“-Publikumsgespräch. „Nachspann“ ist eines der neuen Formate: Für ausführliche Publikumsgespräche bleibt man gleich direkt nach der Vorstellung sitzen. 195 Filme quer durch alle Genres werden an den sechs Festivaltagen präsentiert.

Veniam, videbo, celebrabo!

Wangen werden wieder glühen vom Eilen und Verweilen, viel gibt es zu sehen und diesmal liegt ein ganzes Diagonale-Wochenende mitten im Festival. Die Diagonale steht für Dialog, sagen Claudia Slanar und Dominik Kamalzadeh, als die beiden ihr erstes Programm vorstellen.

Aus dem Wettbewerb des Sundance Festivals kommt „Veni Vidi Vici“ von Daniel Hoesl und Julia Niemann direkt in den Wettbewerb der Diagonale: Ein Superreicher (Laurence Rupp) geht auf Menschenjagd. Die Hashtags Comedy und Fiction stehen neben der Synopsis, gleich daneben die Warnung vor Gewalt und Blut. Die allzeit beeindruckende Ursina Lardi ist auch im Cast. FM4 präsentiert „Veni Vidi Vici“ in der Galapremiere am 6. April zur Primetime 20:15 Uhr im Annenhofkino.

Drei junge Menschen auf einem Feld, Still aus "Veni Vidi Vici".

Ulrich Seidl Filmproduktion

„Veni Vidi Vici“ feiert Österreich-Premiere!

Zum Befreiungsschlag hole die Hauptfigur von „Asche“ aus, teasert Claudia Slanar, und zwar „genreübergreifend und ganz außergewöhnlich“. „Asche“ ist der neue Spielfilm von Elena Wolff; eine Satire auf die Kunstszene. Die Hauptfigur investiert viel Zeit in Instagram und in eine Beziehung, die nur mit dem Eigenschaftswort „toxisch“ beschrieben werden kann. Es sei ein Film über die Dynamik zwischen Muse und Künstler:in und deren inhärent ausbeuterische Natur, so beginnt das Statement der Regisseurin.

Zwei Menschen umarmen einander und haben Alkohol vor sich, Szene aus Elena Wolffs "Asche".

Sixpack Films

„Asche“ von Elena Wolff

Christoph Schwarz spiele sich bis zu einem gewissen Grad in „Sparschwein“ selbst, weiß die Diagonale-Leitung. Aufgrund eines Stipendiums beschließt ein Künstler, für ein Jahr dem Kapitalismus bis zu einem gewissen Grad abzuschwören.

Via Autostopp will Regisseur Laurens Pérol zur Diagonale kommen, so ist auch eine junge Klimaaktivistin in seinem Roadmovie „Å Øve“ („Practice“) unterwegs zu einem Vorspiel am Osloer Opernhaus.

Birgit Minichmayr begibt sich für „Mit einem Tiger schlafen“ von Anja Salomonowitz in das Leben der Malerin Maria Lassnig. Oskar Haag spielt Arnulf Rainer. Die Österreich-Premiere ist in Graz.

Birgit Minichmayr als Maria Lassnig in "Mit einem Tiger schlafen".

coop99

„Mit einem Tiger schlafen“ von Anja Salomonowitz

Unter den neuen Dokus ist „Night of the Coyotes“ von Clara Trischler, deren Weltbeobachtungen bislang immer bewegten: „Mexikanische Ureinwohner:innen simulieren eine illegale Grenzüberquerung als Touristenattraktion“ ist ein Satz dazu.

48 Beiträge im Wettbewerb fallen in den wunderbaren Bereich des „Innovativen Films“ und wo, wenn nicht auf der Diagonale, tut sich die Möglichkeit auf, innovativen Film auf großer Leinwand zu sehen.

Und das Street Cinema Graz aktiviert wieder seinen Projektor am Lastenrad und lädt zur Kurzfilmwanderung (Samstag, 6. April, 20 Uhr, Treffpunkt: Tram-Haltestelle Reininghauspark, Eintritt frei.)

Publikum bei einer Kurzfilmwanderung von Street Cinema Graz während der Diagonale.

Sebastian Reiser

Ein „Forum" für die Diagonale“

Neu ist das Diagonale „Forum“ im Heimatsaal im Volkskundemuseum mit dem friedlich-wilden Garten am Fuße des Schlossbergs. Dort lädt die neue Intendanz zu speziellen Abenden. So wird die bislang nicht gezeigte Serie „Landeskrankenhaus“ (R: Michael Glawogger) laufen. Pia Hierzegger, Helmut Köpping und Michael Ostrowski haben schon zugesagt und bringen vielleicht Überraschungsgäste mit. Ebenfalls im „Forum“ präsentiert werden ein neuer Bericht zu Geschlechtergerechtigkeit in der Filmbranche.

Die Diagonale bietet auch erstmals einen Podcast und mit der „Edition“ entstehen neue Bände zu Film und Geschichte, etwa zum Special „Die erste Schicht“ über sogenannte Gastarbeiter:innen. Der Filmemacher Bay Okan, Goran Rebić und Cem Kaya kommen nach Graz.

Die Personalen heißen jetzt „Position“ und sind diesmal der Künstlerin Lisl Ponger (fast alle Filme, die es bisher von ihr gibt, laufen) und Christoph Hochhäusler (sechs Spielfilme - „Ein Kino des Gefühls!“, so Dominik Kamalzadeh) gewidmet. Hochhäusler begeisterte zuletzt mit dem Spielfilm „Bis ans Ende der Nacht“, in dem Thea Ehre überzeugt.

Ans Ende der Nacht feiern, wird sich auch ausgehen: EsRap & Gasmac Gilmore, Enesi M. und Sir Tralala spielen Konzerte im p.p.c., im Volksgartenpavillon ist die Diagonale Bar. Bei der Eröffnungsparty am 4. April ab 22.30 geben FM4s Dalia Ahmed und Pony M vom Grrrls Kollektiv die Koordinaten vor.

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