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Portraitfoto vom Soundpark Act des Monats OSKA

(c) Carina Antl

Soundpark Act des Monats

OSKA schreibt ehrliche Popsongs über Liebe und Familie

Eine zarte und ausdrucksstarke Stimme, schöne Popsongs und viel Gefühl für die Themen Liebe, Freunde und Familie. Die junge österreichische Sängerin OSKA ist mit ihren ersten Singles und einer kommenden EP unser Soundpark Act des Monats Februar.

von Andreas Gstettner-Brugger

Melancholie oder Schwermut führt oft zu wunderschönen Songs. Selbst wenn die Künstlerin dahinter ein sehr lebensbejahender und fröhlich Mensch ist, wie im Fall von Maria Burger alias OSKA. Man darf ja das Kustwerk nicht mit der Künstlerin verwechseln und außerdem haben wir alle mehrer Facetten in uns. So ist auch die Musik von OSKA gleichzeitig strahlend und beschwingt, nachdenklich und melancholisch. Sehr ruhig und bedacht, aber auch energiegeladen und quirlig.

Ihre Stimme ist zerbrechlich und gleichzeitig gehaltvoll. Zwischen Liebe, Leben und Familie kreisen ihre Leder, die teils von persönlichen Erfahrungen erzählen, teils sich auch mit viel Empathie in die Erlebnisse andere Menschen einfühlen. Also alles da, was gute Popsongs brauchen! Das beweist auch die wunderschöne, erste Single „Distant Universe“. Ein Song über eine zerbrochene Liebe und Freudschaft, die ja vielleicht in einem Paralleluniversum eine Chance hat. Umgesetzt mit einem wundervollen Video von Nikolaus Vuckovic.

Familie als Inspiration und Schutz

Hinter dem Namen OSKA würde man nicht unbedingt das Soloprojekt einer Musikerin vermuten. Und doch hat Maria diesen Namen ganz bewusst für ihr musikalischen Schafen gewählt.

Maria: „Oskar ist der Name meines ältesten Bruders. Ich habe einfach das R weggelassen. Ich wollte nämlich ein Pseudonym, das mit mir und meiner Familie zu tun hat. Und ein Künstlername soll ja ein Schutz sein und gerade der älteste Bruder im Leben ist oft da, um die jüngsten Geschwister auch zu schützen. Ich finde das passt sehr gut.“

Familie ist vielleicht der Dreh- und Angelpunkt von Oskas Musik und Texten. Die musikalische Sozialisation der Niederösterreicherin war stark geprägt durch ihre Mutter, die sie nicht selten mit irischer Musik in der früh geweckt hat. Das passt auch gut dazu, dass Oska ein Fan von Avec ist. Denn auch in ihren Songs schwingt der irische Norden mit, wo sie auch das letzte Album „Heaven / hell“ aufgenommen hat. So ist vielleicht auch ein bisschen diese Schwermut zu erklären, die in den Songs von Oska mitschwingt.

Ansonsten haben ihre Brüder sie in die Welt von Linkin Park, Papa Roach und Fettes Brot eingeführt. Ihre Schwester hingegen hat sie in die Singer/Songwriter- und Pop-Welt vermittelt, mit Künstlerinnen wie Regina Spektor, Kate Nash, Amy McDonnald und Amy Winehouse. Eine der ersten Inspirationen, selbst Songs zu schreiben und zu Singen, war Kina Grannis, die Maria zum Beispiel hier gar nicht so unähnlich ist. Marias Reaktion auf die Videos war: „Cool, man kann einfach Lieder schreiben. Das kann man einfach so machen.“

Portraitfoto Soundpark Act des Monats Oska

(c) Carina Antl

Vom Trennsungsschmerz und Vermissen

Das „einfach so“ stellt sich dann doch als längerer Weg heraus. Bei dem hat Maria, wie sie selbst meint, auch das Glück gehabt, mit den für sie richtigen Menschen zusammen arbeiten zu können. So ist für die sehr ausgewogene, schöne und transparente Produktion Alex Pohn verantwortlich, Schlagzeuger der Band Tyler und Live-Drummer bei Hubert von Goisern, Violetta Parisini, Julian le Play und Madita, mit denen er teilweise auch an ihren Alben gearbeitet hat. Mit Oska hat er in seinem Studio am Songwriting und Sound gefeilt. Dementsprechend ausgewogen und stimmig klingen die Stücke der ersten EP „Honeymoon Phase“.

„The Love You’ve Lost“ zum Beispiel ist ein trauriges Lied über Marias Familie und ein Stück weit eine Aufarbeitung der Scheidung ihrer Eltern. Jedoch ist der Text so weit gefasst, dass sich alle identifizieren können, die ein gebrochenes Herz haben oder in einer Beziehungskrise stecken. Ein nachdenklicher Song über die inneren Kämpfe bei schwierigen äußeren Umständen. Wobei sich das Lied gegen Ende hin zu einer hoffnungsvolleren Hymne aufschwingt. Inklusive fröhlich gepfiffener Melodie, um ein bisschen Sonnenschein hereinzulassen, der hinter den grauen Wolken einen neuen Anfang symbolisiert.

„Come Home“ dreht sich um den Verlust und das Vermissen eines Menschen. Das kann jemand sein, den man mit der Zeit aus den Augen verloren hat oder der weit weg wohnt. Aber auch ein Mensch, der vermisst wird. So wie eine Verwandte in Marias Familie , die seit zwei Jahren vermisst wird. Ihr hat Oska diesen Song gewidmet. Statt der üblichen Gitarre steht hier das Klavier im Vordergrund. Und der Titelsong „Honeymoon Phase“ ist eine zurückgelehnte Ballade über die schönste Phase des Verliebt-Seins und die Reflexion darüber, sich nicht im Anderen zu verlieren, was dann in einer Beziehung doch schnell passieren kann.

Das Potential, das in Oska, ihren Songs und vor allem in ihrer Stimme steckt, ist noch bei Weitem nicht ausgeschöpft, obwohl die Songs ihrer ersten EP schon sehr deutlich in eine Richtung gehen. Aber Maria hat schon weitrechendere Pläne. Nach der Veröffentlichung im April geht sie nach Holland auch auf eine kleine Tour. Österreich-Konzerte sollen auch noch folgen und nächstes Jahr dann ein ganzes Album. Wenn sie all das so durchzieht wie die Erarbeitung und Aufnahmen der Songs von „Honemoon Phase“, dann können wir von der jungen Singer/Songwriterin noch einiges erwarten.

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