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Magisches Auge Gott

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FM4 Comedyfestival

Die bahnbrechende Erfindung von Gott

Eine der größten Pioniertaten der menschlichen Kulturgeschichte war die Erfindung von Gott. Durch ihn ordnete sich das ganze Universum auf einen Schlag und die Antworten auf alle großen Fragen purzelten nur so aus dem Nichts hervor. Doch wer war das Genie hinter diesem himmlischen X-Man? Wir haben die Antwort.

Von Leopold Toriser von Das magische Auge

Was wäre die Welt ohne Freunde? Imaginäre Freunde. Sie sind immer für uns da, trösten uns, wenn wir nicht mehr weiterwissen und helfen auch schon mal aus der Patsche, wenn unser Verhalten nicht mehr logisch argumentierbar ist. Den besten dieser Freunde aber hat sich der kleine Friedolin ausgedacht, als ihm in seinem kindlichen Tatendrang ein schwarzer Edding 500 beinahe zum Verhängnis geworden wäre. Viele Eltern verstehen heute nicht mehr, wie sehr imaginäre Freunde die Welt kulturell bereichern können. Sie schicken ihre Kinder in Therapie, statt sie in ihrer postnatalen Sinnsuche zu bestärken und zu fördern. Doch unser kleiner Friedolin bewies hier außerordentlichen Einfallsreichtum: er dachte sich im Spiel einfach Gott aus. Eine sehr mächtige, leicht toxische Figur, die in jeder Situation einen flotten Spruch parat hat. Und auch wenn sie mitunter ein bisschen autoritär daherkommt, steht sie doch bedingungslos loyal zu ihren Homies.

Seine kreative Idee rettete ihn zunächst vor Zoff mit Mama, doch es stellte sich in weiterer Folge heraus, dass sein idealer Freund noch viel mehr konnte als das. Gott war einfach die Antwort auf ALLES. Und nicht zuletzt deshalb lebt das Vermächtnis des kleinen Friedolin bis heute weiter – was außerdem auch völlig logisch ist, weil sich Friedo Gott einfach unsterblich vorgestellt hat. Wenn schon, denn schon! So weit, so gut – aber wer ist denn nun dieser Gott?

Viel wurde über ihn geschrieben, Phantasievolles, aber auch Arges. Die eifrigen Leseratten wissen hier natürlich umfänglich Bescheid. Im echten Leben macht sich der Papa Schlumpf heiliger Schriften aber dann doch eher rar. Warum das so ist, ist unergründlich. Es gibt ihn eigentlich nicht, weil er nur ausgedacht ist, sagen die einen. Bei seinem Plan lässt er sich nicht in die Karten schauen, meinen die anderen. Die Dritten wieder kennen Gott aus der Arbeit, aber da verwechseln sie ziemlich sicher etwas. Imaginäre Freunde muss, ja darf niemand sehen – das liegt in der Natur der Sache! Unser Gott hier ist kein Helikoptergott, so viel steht fest. Er offenbart sich eben nur denen, die an ihn glauben. Und vielleicht mangelt es unserer nüchternen Gesellschaft einfach auch an Phantasie. Aber wo wären wir heute bloß, ohne die Vorstellungskraft vom kleinen Friedolin?

Für alle, die wissen wollen, wie das damals wirklich war, wollen wir diese Sternstunde der Menschheitsgeschichte hier noch einmal Revue passieren lassen …

Das FM4 Comedyfestival am 6.5.

6-10 Morning Show: Berni Wagner, Lena Johnanna Hödl

10-13 You’re at Home, Baby: Leopold Toriser von “Das Magische Auge”

13-14 Comedy Clash mit Malarina und Thomas Maurer

14-18 FM4 Stand Up Bühne:
14.15: Benedikt Mitmannsgruber
14.30: Christina Kiesler
15.10: Berni Wagner
15.30: Lena Johanna Hödl
16.10: Josef Jöchl
16.30: David Stockenreitner
17.10: Romeo Kaltenbrunner
17.30: Malarina

18-19: FM4 OnlyFriends mit Toxische Pommes, Bruman Rockner und Wurstaufschnitt

19-21 Top FM4 mit Austrofred und Stefanie Sargnagel

Mutter: „Ja sag einmal - das gibt’s ja nicht! Junger Mann, wer hat denn unser Klavier mit Filzstift angeschmiert?!“
Kind: „Das war ich nicht!”
Mutter: „Nicht?!”
Kind: „Nein. Das war … äh … G...ott.”
Mutter: „Gott?!”
Kind: „Ja, Gott. So heißt der. Ein Bekannter von mir. Der ist bei der Tür hereingekommen und hat einfach das Klavier mit Filzstift angemalt.”
Mutter: „Was?”
Kind: „Ja. Und ich noch zu ihm so: He, Gott – nein! Mama wird schimpfen! Aber er so: Hahaha! Ich darf das! Ich darf alles! Ich bin Gott!”
Mutter: „Warum darf der alles, dein Freund, dieser Gott?”
Kind: „Weil … er … die Welt er...schaffen hat.”
Mutter: „Die Welt ‚erschaffen‘?”
Kind: „Ja. Der hat das gemacht.”
Mutter: „Ganz alleine?”
Kind: „Ja. Das war easy für den. Der ist nämlich … all…mächtig.”
Mutter: „Allmächtig?”
Kind: „Ja. Der ist ur stark und alles. Und der hat auch uns erschaffen. Wie mit Plastilin, aber in lebendig. Ohne Gott wären wir … nicht … da.”
Mutter: „Aha … Ja wo wohnt denn dieser Gott, damit ich ihn fragen kann, warum er unser Klavier angemalt hat?”
Kind: „Äh … Das geht leider nicht … weil … der wohnt im Himmel.”
Mutter: „Im Himmel? Blödsinn!”
Kind: „Nein, schwöre. Der wohnt da.”
Mutter: „Aha. Na dann zeig ihn mir einmal. Wo genau ist er denn, hm? Da? Oder da?”
Kind: „Äh … Den kann man nicht sehen. Der ist … unsichtbar.”
Mutter: „Unsichtbar. Mhm. Ja und warum hat er unser Klavier angekritzelt?”
Kind: „Das weiß ich nicht. Aber es wird schon irgendwas gebracht haben. Gottes Wege sind nämlich un...ergründlich.”
Mutter: „Unergründlich?”
Kind: „Ja. Whatever that means.”
Mutter: „Na simma froh, dass er dich nicht angeschmiert hat, dieser unergründliche Gott.”
Kind: „Nein, der tut mir nix. Weil ich … glaub ja an ihn. Der tut nur Leuten was, die nicht an ihn glauben.”
Mutter: „Was tut der denen?”
Kind: „Arge Sachen.”
Mutter: „Na seawas. Ja zum Glück kann man noch spielen auf dem Klavier. Hast du schon geübt heute?”
Kind: „Ui, nein … Da kann man jetzt nicht mehr spielen drauf. Das ist nämlich jetzt … äh … hei...lig.”
Mutter: „Hei-lig?”
Kind: „Ja, das ist heilsbringend. Aber nur, wenn wir es schmücken und anbeten und so.”
Mutter: „Anbeten?”
Kind: „Ja. Da redet man mit sich selber und sagt, wie schlecht man nicht wieder die Zähne geputzt hat und dass man unwürdig ist und so und dann … darf man sich was wünschen. So geht das.”
Mutter: „Aja. Und wie schau ma mit der Hausübung aus?”
Kind: „Äh … die … muss warten! Wir müssen jetzt erst einmal eine Kirche bauen. Für Gott. Zum Wohnen. Da können wir ihn dann besuchen.”
Mutter: „Aber ich hab gedacht, der wohnt im Himmel?”
Kind: „Ja, auch. Aber dann hat er einen Zweitwohnsitz bei uns in der Nähe.”
Mutter: „Na das wär aber praktisch, hm?”
Kind: „Ja?”

Kind: „Na bumm Gott, die hat das echt geglaubt. Was machma jetzt?”
Gott: „Ur geil, na dann gib den Filzstift noch mal her.”
Kind: „Pfau, Gott - du bist so badass!
Gott: „Say my name …”
Kind: „Gott."
Gott: „Damn right.”

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