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FM4 Wortlaut 2023: Die Großen Zehn

Scharf! Das sind die zehn besten Texte von Wortlaut, dem FM4 Kurzgeschichtenwettbewerb zum Thema „scharf“.

Von Zita Bereuter

Es ist ein schönes Gefühl, wenn eine Idee aufgeht. Wenn sich ein Projekt genau so entwickelt, wie man sich das ursprünglich nicht nur vorgestellt, sondern erträumt hat.

Wortlaut, der FM4 Kurzgeschichtenwettbewerb, wollte immer eine Plattform für Nachwuchsautor:innen sein. Eine Art Sprungbrett. Ihnen eine erste Öffentlichkeit bieten. Dass das gelungen ist, hat das Jahr 2023 mehrfach gezeigt.

„Mit dem Wortlaut fing alles an“, erklärt Marcus Fischer (Wortlautgewinner 2015) „Für mich war der Preis ja wirklich eine Initialzündung, ich weiß nicht, ob ich ohne diese Bestätigung durchgehalten hätte.“ meint er, nachdem er mit seinem Debütroman „Die Rotte“ den Rauriser Literaturpreis gewonnen hat.

„Ja, tatsächlich war Wortlaut der Einstieg in die Literaturszene“, sagt Anna Felnhofer. 2018 war sie unter den besten Zehn. Das habe ihr „einen Riesen-Boost gegeben für das weitere Schreiben.“ Beim Wettlesen um den Ingeborg-Bachmann-Preis im Sommer 2023 wurde sie mit dem Deutschlandfunkpreis ausgezeichnet.

Luca Kieser überzeugte vor zwei Jahren die Jury mit seiner Kurzgeschichte „Chemie“. Damals schrieb er bereits an einem Roman. Der Wortlautgewinn war für das Weiterschreiben bedeutend. „Weil das war ganz schön motivierend. Ich habe sehr viel schneller zu Ende geschrieben, als ich gedacht hätte.“ Sein Debütroman „Weil da war etwas im Wasser“ kam auf die Longlist für den Deutschen Buchpreis – also für den besten deutschsprachigen Roman des Jahres.

Und auch in der Wortlautjury gibt es mit Didi Drobna eine ehemalige Wortlautteilnehmerin. „Wofür ich den FM4 Wortlaut Literaturwettbewerb immer geschätzt habe, war, dass er ein bisschen abseits dieses regulären, leicht verstaubten Literaturbetriebs sehr ernsthaft über Literatur diskutiert hat, aber auch sehr offen und zugänglich und sehr divers war.“ Als sie mit Schreiben begonnen hat, war Wortlaut „ein paar Jahre hintereinander immer ein Fixpunkt meiner eigenen produktiven Schreiberei.“ Schließlich gewann sie 2012 den 3. Platz. „Ich kann es gar nicht in Worten ausdrücken, wie wichtig und wegbereitend das für mich war.“

Die Auswahl für diese zehn Kurzgeschichten hat die Jury getroffen. In dieser waren heuer Didi Drobna (Schriftstellerin), Elias Hirschl (Autor und Musiker), Anna Mabo (Musikerin und Regisseurin), Eva Scheidweiler (Gewinnerin Wortlaut 2022)und Michael Stavarič (Autor und Übersetzer). Sie alle haben ohne Honorar ihre Zeit und Engagement in das mehrfache Lesen der Texte und in die Jurysitzung gesteckt – herzlichen Dank dafür!

Wortlaut-Jury 2023

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Eva Scheidweiler, Anna Mabo, Michael Stavarič, Elias Hirschl und Didi Drobna (v.l.n.r.)

Die Jury kam bestens vorbereitet zur Sitzung. „Okay But No“ stand nicht zufällig auf dem T-Shirt von Didi Drobna. Alle zwanzig Kurzgeschichten der Longlist wurden besprochen. Bei einigen wenigen war die Diskussion eher kurz, häufig waren die Meinungen und Wertungen unterschiedlich. Freundlich und respektvoll konnte sich die Jury schließlich auf die vorliegenden Texte einigen.

Gratulation! Das sind die zehn besten Autorinnen und Autoren von Wortlaut 2023. Wir wünschen allen, dass auch sie durch Wortlaut viel Bestätigung und Motivation erfahren!

Wortlaut Top 10

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Obere Reihe von links nach rechts: Nikolai Köhle (Foto: privat), Elisa Past (Foto: Anselm A. Eitelbös), Lorena Pircher (Foto: Marcel Fliri), Mario Schemmerl (Foto: Raphael Sperl), Janett Lederer (Foto: privat). Untere Reihe von links nach rechts: Martin Peichl (Foto: Johanna Schmidt), Ekaterina Heider (Foto: Naa Tekl Lebar), Stefan Baier (Foto: WU Wien), Mario Petuzzi (Foto: Dennis Agic), Barbara Pfeiffer (Foto: privat)

Stefan Baier: „Liebe lieber modern“

* 1973 in Innsbruck und aufgewachsen in Vorarlberg, lebt er jetzt als glücklicher Ehemann und Vater einer erwachsenen Tochter in Wien. Er ist promovierter Wirtschaftswissenschaftler und Personalmanager an der Wirtschaftsuni Wien. Nach einer sehr langen Pause schreibt er wieder, immer nachts, an gelegentlichen Kurzprosatexten und einem bald fertigen Young-Adult-Fiction-Roman.

Ekaterina Heider: „Die Tage mit Steffi“

* 1990 in Sibirien. Autorin und Schauspielerin. Publikationen in Anthologien und Literaturzeitschriften. 2012 Hauptpreis der edition exil sowie das Startstipendium für Literatur des bm:ukk für ihren Kurzprosaband „Meine schöne Schwester“ (2013, editon exil). Masterstudium am Institut für Sprachkunst auf der Universität für angewandte Kunst. Ekaterina Heider lebt in Wien und arbeitet an ihrem ersten Roman.

Nikolai Köhle: „Abinseln“

*1992 in Vorarlberg, zum Studium nach Wien. Verfolgt phasenweise gern Projekte unterschiedlichster Art. Lernt ansonsten mit kleineren und größeren Kindern in der Schule, dabei selbst am meisten. Aktuell: Schreiben und Reisen in wechselhafter Intensität.

Janett Lederer: „Tigerbalsam ist mein safe place, weil da riecht es zumindest frisch“

* 1989 mit deutsch-ungarischer Staatsbürgerschaft in Passau. Nach einem Drehbuch-Studium an der Filmakademie Baden-Württemberg lebt sie mittlerweile in Berlin und schlägt sich als unverfilmte Drehbuchautorin, Redakteurin für Reality-Shows und Kellnerin durch.

Elisa Past: „Fangirling über den Typen vom Edeka Pfandflaschenautomaten“

* 1997, lebt in Regensburg und macht momentan eine Ausbildung zur Buchhändlerin. 2022 war sie bereits einmal (mit ihrem Text „Notizen“) auf Platz 3 beim FM4 Wortlaut.

Martin Peichl: „Von der Angst, die menschliche Sprache zu vergessen“

Martin Peichl lebt als Autor und Literaturvermittler in Wien. Er ist Kurator der Literaturmeile Zieglergasse. Zuletzt erschienen: „Gespenster zählen“ (Kremayr & Scheriau, 2021). Sein nächster Roman erscheint im Herbst 2024 bei Haymon, Arbeitstitel: „Es sind nur wir“. Die Wortlaut-Kurzgeschichte ist ein Vorgeschmack darauf.

Mario Petuzzi: „Messer, Gabel, Schere, Licht“

* 1989 in Hall in Tirol, arbeitet als Bankangestellter, lebt mit der Familie in der Nähe von Innsbruck. Studium Wirtschaft & Management sowie Vergleichende Literaturwissenschaften in Innsbruck und São Paulo. Seit 2018 Veröffentlichungen in Literaturmagazinen und Anthologien. 2021 Stipendiat beim Klagenfurter Literaturkurs sowie Gewinner des Literaturpreises des Landes Kärnten für Kurzgeschichten. 2022 Finalist beim Irseer Pegasus und Stipendiat der Autor*innen Werkstatt Prosa am Literarischen Colloquium Berlin.

Barbara Pfeiffer: „Jalapeño-Hitze“

* 1979 in Wien. Studium der Sozialpädagogik an der Uni Wien und der Uni Klagenfurt sowie eine Ausbildung als Tanzpädagogin absolviert. Lebt als alleinerziehende Mutter in Graz und arbeitet im Sozialbereich, derzeit als Jugendcoach. Sie liest unglaublich viel und schreibt zu wenig.

Lorena Pircher: „Zungen“

* 1994 in Südtirol, Italien. Studierte Vergleichende Literaturwissenschaften, Englisch und Französisch in Wien und Frankreich, Ausbildung zur Buchhändlerin. Veröffentlichung eines Gedichtbandes, mehrerer Erzählungen und einiger Gedichte in Literaturzeitschriften und Anthologien. Sie übersetzt aus dem Italienischen und Französischen und schreibt Lyrik und Kurzprosa. Derzeit arbeitet sie an ihrem ersten Roman.

Mario Schemmerl: „Der bessere Ort“

* 1987 in Graz, hat einen handwerklichen Beruf erlernt, und wechselte 2009 in die Pflege. Derzeit ist er als diplomierter Gesundheits- und Krankenpfleger angestellt. Absolvent der Leondinger Literatur Akademie 22/23. Er ist Autor der Kolumne Pflegebericht in der Grazer Straßenzeitung Megaphon. Finalteilnehmer des Open Mike 31 in Berlin. Veröffentlicht in verschiedenen Literaturmagazinen. Zuletzt einen Romanauszug in Die Rampe. Der Open-Mike-Finaltext und der FM4-Wortlaut-Text sind beide Teil seines aktuellen Romanprojekts.

illustration von einem stück pizza, einem herz und einer pinnadel

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The winner is...

Die großen Zehn stellen wir bis zum 21. November auch im Radio vor. Die ersten drei jeweils in einer Stunde Homebase Spezial.

  • Platz 3 - Dienstag, 21. November
  • Platz 2 - Mittwoch, 22. November
  • Platz 1 - Donnerstag, 23. November

Die Preise

  • Platz 1: 1.000 Euro
  • Platz 2: 750 Euro
  • Platz 3: 500 Euro
DerStandard

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Die beste Kurzgeschichte wird in DER STANDARD veröffentlicht.

Außerdem für die zehn besten Texte

Buchcover Top 10 Wortlaut zum Thema "scharf"

Luftschacht Verlag

Wortlaut Buchpräsentation live

Auch heuer wird das Wortlautbuch wieder im Literaturhaus in Wien präsentiert und die drei besten Texte werden von den Autor*innen vorgelesen. Die weiteren sieben Autor*innen werden ihre Preise erhalten. Danach kann darauf angestoßen werden!

Und zwar am Freitag, 24. November, ab 19 Uhr im Literaturhaus Wien (Zieglergasse 26a, 1070 Wien). Der Eintritt ist frei. Die Buchpräsentation gibt es auch als Livestream vom Literaturhaus.

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