15 Statusupdates zu 15 Jahren Facebook
Von Lena Raffetseder
„TheFacebook“ heißt die Plattform von Mark Zuckerberg, die im Februar 2004 Studierende der Universität Harvard miteinander vernetzt. 15 Jahre später ist Facebook ein einflussreiches Unternehmen, das aber im Jahr 2018 vor allem aufgrund wachsender Kritik in den Schlagzeilen ist.
- 1,5 Milliarden Menschen weltweit nutzen täglich Facebook. Monatlich sind es 2,3 Milliarden Nutzende. Die größte Gruppe - fast eine Milliarde – lebt im asiatisch-pazifischen Raum.
- Rund 70 Unternehmen hat Facebook bereits aufgekauft. Die bekanntesten sind WhatsApp, Oculus VR und Instagram. Während die Apps bisher vergleichsweise selbstständig weiterliefen, soll die technische Infrastruktur der Messengerdienste bis spätestens 2020 vereinheitlicht werden.
- Der Umsatz von Facebook, Inc. betrug im vergangenen Jahr 56 Milliarden US-Dollar. 99 Prozent davon wurden aus Werbeeinnahmen lukriert. Insgesamt stieg der Umsatz damit um 37 Prozent im Vergleich zum Vorjahr.
- Und das, obwohl im März 2018 bekannt wird, dass Facebook-Daten von 87 Millionen Userinnen und Usern an das „Datenanalyseunternehmen“ Cambridge Analytica gelangten. Bei dem einen Datenskandal blieb es im vergangenen Jahr nicht.
APA/AFP/Brendan Smialowski
- Aufgrund des Cambridge-Analytica-Skandals muss Mark Zuckerberg im April fünf Stunden lang vor dem amerikanischen Senat Auskunft geben. Zuckerberg gesteht Facebooks Monopolstellung ein und stellt fest, dass Facebook nicht über Handymikrofone mithört. Vereidet ist Zuckerberg nicht; die Wahrheit sagen muss er vor dem Senat trotzdem. Zuckerberg bleibt kontrolliert – fast zu sehr. Das Ergebnis sind zahlreiche Memes. Was auch klar wird: die Senatoren tun sich schwer zu verstehen, was Facebook eigentlich ist.
- Dabei hat Mark Zuckerberg bereits zu Uni-Zeiten nicht immer alle Datenschutz-Grenzen eingehalten. Vor Facebook entwickelte er die Seite Facemash. Dort konnten Besucher Fotos von zwei Studentinnen vergleichen und bewerten, wer attraktiver ist. Die Fotos holte er sich von internen College-Datenbanken.
- Mark Zuckerbergs Online-Anfänge zeichnete David Fincher im Film „The Social Network“ nach. Im Zentrum des Films aus 2010 ist der Gerichtsprozess, den die Gründer von „theFacebook“ gegeneinander führen.
- Ein digitaler Friedhof – auch das ist Facebook. Nach einem Todesfall wird das Konto entweder in einen Gedenkzustand versetzt oder gelöscht. Das Löschen muss aber beantragt werden. Das wirft Fragen der post-mortem-Privatsphäre für Online-Daten auf.
- Soll das Konto für andere weiterhin sichtbar sein, kann man einen Nachlasskontakt auswählen Diese Person kann dann - nach dem eigenen Ableben - Freundschaftsanfragen akzeptieren oder das Profilbild ändern.
- Die Person mit den meisten „Likes“ auf Facebook ist der Fußballer Cristiano Ronaldo. Mit 122 Millionen Fans liegt er 20 Millionen Fans vor der zweitplatzierten Shakira. Vin Diesel kommt gerade einmal auf 98 Millionen „Likes“. Die meisten Likes überhaupt hat ein Unternehmen: Facebook selbst (213 Millionen).
😀🛫👍
Gepostet von Cristiano Ronaldo am Dienstag, 22. Januar 2019
- Facebook schließt von „Gefällt mir“-Angaben und anderen Aktivitäten auf Einstellungen und Interessen der Nutzerinnen und Nutzer. Mit „Microtargeting“ können Anzeigekunden mithilfe dieser Informationen zugeschnittene Werbung schalten. Facebook erlaubt auch Diskriminierung: etwa bei Wohnungsanzeigen gegen People of Colour und bei Jobanzeigen gegen Frauen.
- Die automatische Gesichtserkennung hat Facebook schon 2011 gelauncht. Nach massiver Kritik aber ein Jahr später in Europa wieder deaktiviert. Vergangenen Mai startete Facebook mit der DSGVO einen neuen Anlauf der Gesichtserkennung. Es sei damit schließlich viel praktischer, Freunde zu markieren! In den Einstellungen kann die Gesichtserkennung deaktiviert werden.
- Bei jungen Userinnen und Usern hat Facebook ein Problem: Nur die Hälfte aller amerikanischen Teenager nutzt die Plattform. Denn: Wer will schon mit den eigenen Eltern ein soziales Netzwerk teilen? Die Jugendlichen weichen auf Snapchat und Instagram aus, das Problem hält sich für den Konzern als Ganzes also noch in Grenzen.
- Zuckerberg ist Vorstandsvorsitzender und CEO von Facebook, Inc. Auch bei wachsender Kritik anderer Vorstandsmitglieder ist er nicht loszuwerden. Dabei gab Zuckerberg selbst an, dass seine Macht einer Kontrolle unterzogen werden müsse.. Pläne, die eigene Macht zu beschränken, hat Zuckerberg aber nicht.
- Wem das alles Grund genug ist: es gibt zwei Möglichkeiten, sich von Facebook loszusagen. Facebook deaktivieren, das Konto wird vorübergehend stillgelegt, und das eigene Konto löschen. Wer das Facebook-Konto als Login für andere Apps nutzt, sollte unter dem Menüpunkt der Einstellungen „Apps und Websites“ noch einmal nachsehen, welche das sind.
Publiziert am 04.02.2019