FM4-Logo

jetzt live:

Aktueller Musiktitel:

Screenshot aus dem Computerspiel "Soundfall"

Drastic Games / Noodlecake Studios

Im Rhythmusspiel „Soundfall“ kämpfen wir im Takt des Metronoms

Immer im Rhythmus bleiben, sonst folgt die Ladehemmung: In einem neuen Musikgame treten wir gegen wuselige Dissonanzmonster an und müssen dabei selbst stets im Takt kämpfen.

Von Robert Glashüttner

Rhythmus- und Musikspiele haben in den letzten 20 Jahren eine interessante Wandlung hingelegt: Von einfachen „Spiele diesen Song, indem du zu bestimmten Zeiten bestimmte Tasten drückst“-Projekten („Parappa the Rapper“, „Vib Ribbon“) über das Schrammen und Drummen auf Plastikinstrumenten („Guitar Hero“, „Rock Band“) bis hin zu Community-getriebenen Projekten („osu!“) war vieles dabei.

Heute gibt es einige Varianten, die das bereits Dagewesene durchmischen (mit einem Unterschied: die Plastikinstrumente sind fast gänzlich verschwunden). So wie ursprünglich kommen auch heute viele Rhythmusgames aus asiatischen Ländern - vorrangig aus Japan (z.B. die umfangreiche „Hatsune Miku: Project DIVA"-Serie“), aber auch etwa aus Taiwan (wie das von mir sehr gefeierte Mobile-Game „Cytus II“, das vor über vier Jahren erschienen ist und weiterhin regelmäßig Updates spendiert bekommt).

League of Musiclegends

Im Westen also musikalisch nichts Neues? Stimmt nicht, denn im Vorjahr ist etwa „Hextech Mayhem“ erschienen, ein gelungenes Rhythmus-Game in der hochpopulären Welt von „League of Legends“. Das lässige (und noch nicht ganz fertiggestellte) „Unbeatable“ wiederum sieht zwar aus, als sei es aus Japan, stammt aber aus den USA. Ebenso wie ein aktuelles Game, das zugängliche Run-and-Gun-Action mit Rhythmusherausforderung mischt: „Soundfall“.

„Soundfall“, entwickelt von Drastic Games, ist im Vertrieb von Noodlecake Studios für Switch, Playstation, Xbox und Windows erschienen.

Man führt in „Soundfall“ die meisten Aktionen immer im Takt aus, also vor allem Angreifen, Schießen und Sausen. Wir treten hier in einem Zauberland gegen fiese Kreaturen an, die sich gegen Musik sträuben. Aber wer mag denn keine Musik? - Eben, und so passiert, was passieren muss: Wir kämpfen gegen die dissonanten Monster, oft in ziemlich umfangreichen, bunten Schlachten. Glücklicherweise können wir, genauer gesagt eine junge Frau namens Melody, sie in den meisten Fällen recht gut aufhalten. Das passiert mit Hieben und Schüssen, die wie der Schlag eines Metronoms immer im Takt ausgeführt werden müssen. Insofern ist das Spielprinzip sehr ähnlich wie beim Indie-Dungeon-Crawler „Crypt of the Necrodancer“ oder dem First-Person-Shooter „BPM: Bullets Per Minute“.

Die Auswahl der Musikstücke ist vielseitig und reicht von zugänglichem Pop über schrille EDM- und Chiptunes-Eskapaden bis hin zu Metal und Rock und manchmal sogar Swing und Bossa Nova. Man kann dabei nebenher auch einige Bands und Acts entdecken, da vor allem Newcomern eine Bühne geboten wird, was ziemlich super ist. Doch egal, welcher Song gerade am Start ist, das Spielprinzip bleibt immer gleich: Wir aktivieren unsere Nah- und Fernkampfwaffen stets synchron im Schlag zum Metronom. Wenn wir das nicht machen, bekommen unsere Waffen bald schon eine Ladehemmung.

Screenshot aus dem Computerspiel "Soundfall"

Drastic Games / Noodlecake Studios

Gut, doch weniger wäre mehr

Auch „Soundfall“ erinnert visuell, und ein kleines bisschen auch spielerisch, an das hyperpopuläre „League of Legends“: In einer Ansicht von schräg oben treten wir gegen Wellen von Mobs an, die auf uns zuwackeln. Oft werden wir in Arenen eingesperrt, damit wir nicht weglaufen können, und müssen dann geschickt zwischen Attacken und Ausweichmanövern wechseln.

Darüber hinaus sammelt man in diesem Spiel ständig Erfahrungspunkte, Gold, neue Waffen sowie andere Gegenstände und später auch weitere Charaktere, die immer wieder gewechselt werden sollten, damit man in späteren Levels gegen widerständigere Antimusikmonster eine Chance hat.

Screenshot aus dem Computerspiel "Soundfall"

Drastic Games / Noodlecake Studios

All diese Features sind natürlich gut gemeint, aber leider wirkt das Game dadurch etwas überladen. Das grundlegende Spielprinzip wiederum, wo man immer alles im Schlag des Metronoms ausführen muss, wird manchmal ein wenig gleichförmig. Trotz dieser Schwächen ist „Soundfall“ sympathisch und zu einem günstigen Preis (sprich: bei einem Rabatt zuschlagen) durchaus einen Blick wert – wegen des fluffigen Gameplays, des abwechslungsreichen Soundtracks und auch, weil man mit bis zu drei weiteren Personen gleichzeitig kooperativ fiese Dissonanzmonster erledigen kann.

Aktuell: