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jetzt live:

Aktueller Musiktitel:

Spilif

Gabriel Hyden

Spilif ist unser Soundpark Act des Monats

Auf ihrem Debütalbum „irgendetwas das du liebst“ bringt die Innsbrucker Rapperin ihre poetischen Texte mit dem jazzigen Klang ihrer Liveband zusammen.

Von Stefan „Trishes“ Trischler

Vor knapp fünf Jahren poppte Spilif zum ersten Mal auf dem Radar von HipHop-Österreich auf. Über hypnotisches Klavier und die Stimme von Ella Fitzgerald legte die Innsbruckerin gekonnt Zeilen wie Du bist perplex, denn du hast dich grad in Rap-Musik verliebt! Dass das alles schon so ausgereift daherkam, lag an jahrelanger Erfahrung, etwa in lokalen Rap-Battles oder mit einer früheren Band, mit der sie es bis ins Protestsongcontest-Finale geschafft hatte.

Der Song war aber tatsächlich die erste Zusammenarbeit mit Rudi Montaire, einem damals noch in München lebenden Produzenten, der mittlerweile auch in Innsbruck lebt und fix mit Spilif arbeitet. Nach dem ersten Zusammentreffen am Rande eines Konzertes seiner damaligen Band schickte die Rapperin ihm eines Tages einen schönen Ella Fitzgerald-Song zur Inspiration. Der Beat kam noch am selben Tag zurück, am nächsten war der obige erste Song fertig.

Die gute musikalische Chemie zwischen den beiden resultierte in der ersten EP Das Leben tarnt sich nur als Schnitzeljagd (ein Zitat von Mama Spilif). Der Zustand der Welt machte es kurz darauf unmöglich, selbst den kurzen Weg von München nach Innsbruck zu reisen, was die Zusammenarbeit etwas verlangsamte - denn rein digitales Hin- und Herschicken empfanden die beiden auf Dauer als nicht sehr inspirierend. Einige zwischendurch entstandene Songs und Demos sind dann doch im Rahmen der Lost Tracks rausgekommen.

Spilif live:

09.10. Fluc Wanne Wien
13.10. Treibhaus Innsbruck
25.10. Arena Wien
30.10. Glockenbachwerkstatt München

Da wussten Spilif und Rudi Montaire aber schon, wo die Reise eigentlich hingehen sollte. Statt Samples würde jetzt eine Band für die Beats sorgen. Und diese Umstellung verändert das Klangbild weg von den staubig-jazzigen Beats hin zu einem aufgeräumten organischen Sound, der auch vor einer guten Portion Pop keine Angst hat. Spilif blüht in diesem Setting merkbar auf, auch wenn das am Freitag erscheinende Debüt-Album irgendwas das du liebst zum Teil über schwierige Phasen und Herausforderungen erzählt.

Etwa von den „Dämonen die mich quälten“ aus dem Titeltrack oder der Beziehung, in der „der Funk nicht mehr vorkommt“ im Song Löwenzahn. Letztlich überwiegt in den introspektiven Texten aber ein leicht optimistisches Achselzucken - „es wird schon weiter gehn“! Immer wieder stimmt die Band auch als Chor ein, man kann sich das auf der Bühne (siehe Infokasten) sehr gut vorstellen. Auch wenn HipHop und Liveband nicht immer gut funktionieren - in diesem Fall hat die Kombination zu einer merkbaren Weiterentwicklung geführt. Und Spilif klingt auf irgendwas das du liebst so, als wären mehr Melodie und dynamischere Arrangements genau die Extra-Dimension, die sie ihren Songs ohnehin schon länger geben wollte.

Aktuell: